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NÖRDLICHES EISENBAHN-ITL

   
 

Auch

SewscheldorLag
SewscheldorStroi

   

Fotos, Illustrationen
und Dokumente

 

Kurzinfo

Das NÖRDLICHE EISENBAHN-ITL bestand vom Mai 1938 bis Juli 1950, seine Verwaltung befand sich in der Siedlung Schelesnodoroschny (heute die Stadt Jemwa). Die maximale Gefangenenzahl betrug 84.900 Personen. Die Häftlinge wurden beim Bau der Eisenbahnstrecke von Kotlas nach Workuta sowie im Zivil- und Industriebau eingesetzt.

Biographien

Alexander Iwanowitsch Tarassow
Ariadna Sergejewna Efron
Arnold Arnoldowitsch Rudbach
Chaim Issaakowitsch Lachmanowitsch
Irina Alexandrowna Brandt
Jelena Georgijewna Schukowskaja
Jewgeni Pawlowitsch Gnedin
Tamara Wladislawowna Petkewitsch
Waltraut Nicolas

Zuordnung

Lagerverwaltungen und Lagerabteilungen unter Zentralverwaltung

Dauer

eingerichtet am 10.05.1938 [1];
geschlossen am 24.07.1950 (Zusammenschluss mit dem NORD-PETSCHORA-ITL und Neueinrichtung des PETSCHORA-ITL) [2].

Zuständigkeit

GULAG ab 10.05.38 [1];
GULSchDS (Hauptverwaltung der Lager für Eisenbahnbau) bzw. GUSchDS (Hauptverwaltung für Eisenbahnbau) ab 04.01.40 [3];
NÖRDLICHE VERWALTUNG DER LAGER FÜR EISENBAHNBAU ab 28.04.47 [4];
GULSchDS (Hauptverwaltung der Lager für Eisenbahnbau) ab 06.05.48 [5, 2].

Standort

ASSR der Komi, Bezirk Ust-Wymski, Siedlung Knjaschgost (Knjasch-Pogost) [1, {10}];
ASSR der Komi, Bezirk Schelesnodoroschny, Arbeitersiedlung Schelesnodoroschny (heute die Stadt Jemwa) {11, 13-15, 17, 19}.

Wirtschaftstätigkeit

- Bau der Eisenbahnstrecke Kotlas - Workuta [1] (ab 14.05.40 Bau des 728 km langen Abschnitts Kotlas - Ust-Koschwa der Nord-Petschora-Eisenbahn [6]), Fertigstellung des Eisenbahnabschnitts Konoscha - Kotlas des aufgelösten NÖRDLICHE-DWINA-ITL (ab 04.09.46) [7] sowie Ausbauarbeiten am Abschnitt Welsk - Kotlas - Koschwa der Petschora-Eisenbahn [8],
- Betrieb des Mechanikwerks in Knjasch-Pogost (ab 30.09.48) und des Brückenbauwerks Kotlas [9] (1),
- Industrie- und Wohnungsbau,
- landwirtschaftliche Hilfsarbeiten (2),
- Produktion von Kalk im lagereigenen Werk Syrotschajewski, Herstellung von Ziegeln, Holzgewinnung [10, 11].

Insassenzahlen

01.10.38 — 25.199 (3), 01.01.39 — 29.405, 01.01.40 — 26.310 (Erfassungs- und Verteilungsabteilung des GULAG - URO);
01.01.41 — 84.893, 01.07.41 — 66.926 [12];
01.01.42 — 53.344 [13];
01.01.43 — 29.741 (4) [14];
01.44 — 14.757, 01.45 — 12.418, 01.01.46 — 13.546, 01.01.47 — 26.599, 01.01.48 — 23.728, 01.01.49 — 29.156, 01.01.50 — 27.686 (Erfassungs- und Verteilungsabteilung des GULAG - URO) (5).

Leiter

Hauptmann der Staatssicherheit S. I. SCHEMENA, 10.05.38 - frühestens 07.01.44 [1, 15];
Oberst I. I. KLJUTSCHKIN, 04.04.45 - 24.07.50 [16, 2].

Archiv

Archivabteilung der Verwaltung für Haftanstalten (UMS) des MWD der ASSR der Komi in Uchta: 120.709 Personalakten von Häftlingen, 18.027 Geschäftsunterlagen, Personalakten von Mitarbeitern, Dienstkarten;
Bahnarchiv der Petschora-Eisenbahn in Kotlas: Personalakten und Dienstkarten der Mitarbeiter aus dem Produktionssektor {1}.

Fußnote(n)

(1) Das Mechanikwerk wurde am 03.05.49 in das Einzugsgebiet des JENISSEI-ITL UND BAU 503 verlegt [17];
das Brückenbauwerk in Kotlas wurde am 05.02.49 von der NÖRDLICHEN VERWALTUNG DER LAGER FÜR EISENBAHNBAU übernommen [9].
(2) Zum 06.04.49 befanden sich im Bestand des NÖRDLICHEN EISENBAHN-ITL alle zu Kotlas gehörenden Sowchosen [18].
(3) Davon 13.906 Verurteilte wegen konterrevolutionärer Verbrechen sowie 3.158 als sozial-gefährliche und sozial-schädliche Elemente Verurteilte [19].
(4) Davon 2.709 Frauen und 17.114 Verurteilte wegen konterrevolutionärer Verbrechen [14].
(5) Für 1942, 1945 und 1947 sind Arbeitskolonien, die aus Angehörigen der deutschen Minderheit bestanden, belegt: zum 01.07.42 - 4.954 Personen, 01.11.42 - 5.411;
zum 01.01.47 - Deportation von 1.130 ehemaligen, zur Arbeitsarmee zwangsweise einberufenen Angehörigen der deutschen Minderheit in eine Sondersiedlung. Zum 01.08.48 - 95 deutsche Sondersiedler [20-24].

Quellennachweis

1. Befehl 090 des NKWD vom 10.05.38.
2. Befehl 0507 des MWD vom 24.07.50.
3. Befehl 0014 des NKWD vom 04.01.40.
4. Befehl 00457 des MWD vom 28.04.47.
5. Befehl 00513 des MWD vom 06.05.48.
6. Befehl 00597 des NKWD vom 14.05.40.
7. Befehl 349 des MWD vom 04.09.46.
8. Befehl 062 des NKWD vom 05.02.49.
9. Befehl 00102 des MWD vom 05.02.49.
10. Befehl s-219-z/0354 des MPS und MWD vom 07.-13.06.49.
11. Befehl 0197 des MWD vom 20.03.50.
12. GARF. f. 9414. op. 1d. d. 371. l. 1, 56.
13. Ebenda. d. 372. l. 8ob., 9.
14. Ebenda. d. 378. l. 113.
15. Befehl 04 des NKWD vom 07.01.44.
16. Befehl 284ls des MWD vom 04.04.45.
17. Befehl 0261 des MWD vom 03.05.49.
18. GARF. f. 9414. op. 1. d. 101. l. 97.
19. Ebenda. d. 1140. l. 140.
20. Ebenda. d. 45. l. 608.
21. Ebenda. op. 1d. d. 379. l. 57, 58, 103.
22. Befehl 001025 des NKWD vom 08.09.45.
23. GARF. f. 9414. op. 1d. d. 457. l. 3ob.
24. Ebenda. op. 1. d. 1845. l. 14.

Autor(en)

Dmitri Schkapow

Quelle

Das System der Besserungsarbeitslager in der UdSSR 1923-1960. Handbuch. Hrsg. Michail Smirnow

Weitere Lager

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NÖRDLICHE DWINA-ITL
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PETSCHORA-ITL

Jemwa: Mahnmal

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