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UCHTA-PETSCHORA-ITL

   
 

Auch

UPITLag
UchtPetschLag

   

Fotos, Illustrationen
und Dokumente

 

Kurzinfo

Das UCHTA-PETSCHORA-ITL bestand von Juni 1931 bis Mai 1938, seine Verwaltung befand sich in der Siedlung Tschibju (heute die Stadt Uchta). Die maximale Gefangenenzahl betrug 55.000 Personen, die für Prospektionsarbeiten sowie bei der Kohle- und Erdölförderung, in der Holzbeschaffung und im Fernstraßen- und Eisenbahnbau eingesetzt wurden.

Biographien

Iwan Nikolajewitsch Strischow
Iwan Petrowitsch Suchanow
Konstantin Petrowitsch Gurski
Konstantin Walerjanowitsch Flug

Zuordnung

Lagerverwaltungen und Lagerabteilungen unter Zentralverwaltung

Dauer

eingerichtet am 06.06.31, hervorgegangen aus der UCHTA-EXPEDITION DER OGPU [1] (1);
geschlossen am 10.05.38 [2] (2).

Zuständigkeit

GULAG [1, 2, 3].

Standort

ASSR der Komi, Siedlung Tschibju (heute die Stadt Uchta) [3], {6, 5}.

Wirtschaftstätigkeit

- Erkundung und Förderung von Erdöl und Kohle im Uchta-Petschora-Revier [1],
- Bereitstellung von Arbeitskräften für das Uchta-Petschora-Kombinat der OGPU-NKWD (3)
- Kohleförderung in Workuta und Inta, Förderung von Erdöl und Erdgas, Abbau von Radium, Asphaltit (Bergwerk in der Nähe des Dorfs Njamod),
- Bau eines Gaswerks, von Fernstraßen (u.a. die Trasse Tschibju — Krutaja), der Eisenbahnstrecken Tschibju — Ust-Wym — Kotlas, Workuta — Ust-Usa — Koschwa u.a., Bau von Schleppkähnen,
- Holzgewinnung in den Holzwirtschaftsbetrieben von Troizko-Petschora und Koschwa sowie im Waldgebiet von Ust-Wym, Landwirtschaft [3-5] (4).

Insassenzahlen

Jahresdurchschnitt: 1932 — 9.012, 1933 — 20.886, 1934 — 22.612, 1935 — 20.965, 1936 — 23.482 [6];
12.32 — 13.400 [7];
01.01.34 — 23.840, 01.01.35 — 20.730, 01.01.36 — 21.750, 01.01.37 — 31.035, 01.01.38 — 54.792 (Erfassungs- und Verteilungsabteilung des GULAG - URO).

Leiter

Stabsmajor der Staatssicherheit Ja. M. IOSSEM-MOROS (MOROS), 28.05.31 - 10.05.38 [8, 2] (5).

Archiv

Archivabteilung der Verwaltung für Haftanstalten des MWD der ASSR der Komi (Stadt Uchta): 19.954 Personalakten von Häftlingen und Kartei Form Nr. 2, 876 Geschäftsunterlagen, Personalakten von freien Arbeitern und des Wachpersonals;
Archiv des PETSCHORA-ITL;
Verwaltung der Besserungsarbeitslager und -kolonien (UITLK) der MWD-Verwaltung im Gebiet Archangelsk {1}.

Fußnote(n)

(1) Dieser Befehl enthielt die Weisung zur endgültigen Auflösung der Verwaltung der NÖRDLICHEN LAGER DER OGPU ZUR BESONDEREN VERWENDUNG. Die wirkliche Auflösung der NÖRDLICHEN LAGER und die Umwandlung der UCHTA-EXPEDITION DER OGPU in das UCHTA-PETSCHORA-ITL begann im Mai 1931 (Befehl des GULAG der OGPU Nr. 25 vom 28.05.31) [8].
(2) Aus den Lagerunterabteilungen des UCHTA-PETSCHORA-ITL gingen vier ITL hervor: das WORKUTA-ITL, das UCHTA-ISCHMA-ITL, das NÖRDLICHES EISENBAHN-ITL und UST-WYM-ITL [2].
(3) Zur Erfüllung der dem UCHTA-PETSCHORA-ITL gestellten Aufgaben wurde per Beschluss Nr. 1423/ 423ss des Rates für Arbeit und Verteidigung vom 16.11.32 das Uchta-Petschora-Kombinat der OGPU gegründet. Das Kombinat wurde mit der Erkundung und Förderung von Bodenschätzen im Petschora-Becken und allen damit verbundenen Hilfsarbeiten beauftragt. Dazu gehörten der Bau von Eisenbahnstrecken und befestigten Straßen, der Ausbau der Wasserwege (Errichtung von Anlegestellen und Lagerhallen), der zivile und Wohnungsbau, die Einrichtung von Reparaturwerkstätten sowie die Besiedlung in jenen Gebieten, in denen das Kombinat tätig war, die Entwicklung der Landwirtschaft, des Jagdwesens und des Fischfangs. Als Arbeitskräfte sollten die Häftlinge des UCHTA-PETSCHORA-ITL sowie Zwangsumsiedler eingesetzt werden [9]. Ende 1932 waren 13.400 Häftlinge in der Erdöl- und Kohleförderung beschäftigt [7. Bl. 179].
(4) 1934 wurde das UCHTA-PETSCHORA-ITL mit dem Bau des südlichen Eisenbahnabschnitts von Workuta bis zur Meerenge Jugorstraße (Jugorski Schar) beauftragt, während für den nördlichen Abschnitt die WAIGATSCH-EXPEDITION DER OGPU verantwortlich war [10]. Weder in den 1930er Jahren noch später wurde dieses Projekt umgesetzt (siehe JUGORSKI-ITL UND BAU 300 und POLAR-ITL UND BAU 301).
(5) Vorher Leiter der UCHTA-EXPEDITION DER OGPU. Der Amtsantritt wurde ebenfalls per Befehl bekanntgegeben [11]. Bei der Gründung des Uchta-Petschora-Kombinats der OGPU wurde Ja. M. MOROS zu dessen Leiter berufen [9];
im Zuge der Umstrukturierung des UCHTA-PETSCHORA-ITL wurde er zum Leiter des UCHTA-ISCHMA-ITL ernannt [2]. 1938 verhaftet [12].

Quellennachweis

1. Befehl 296/173 der OGPU vom 06.06.31.
2. Befehl 090 des NKWD vom 10.05.38.
3. Befehl 00765 des NKWD vom 10.12.37.
4. Befehl 342 des NKWD vom 13.08.36.
5. GARF. f. 9414. op. 1. d. 2927. l. 5.
6. Ebenda. d. 2740.
7. Ebenda. d. 2920.
8. Ebenda. d. 2. l. 13.
9. Ebenda. d. 1812. l. 24-29.
10. Befehl 001109 der OGPU vom 27.03.34.
11. Befehl 491ls der OGPU vom 27.05.32.
12. ZA des FSB. f. 3os. op. 6. d. 13. l. 214.

Autor(en)

Sergei Kriwenko

Quelle

Das System der Besserungsarbeitslager in der UdSSR 1923-1960. Handbuch. Hrsg. Michail Smirnow

Weitere Lager

NÖRDLICHE LAGER DER OGPU ZUR BESONDEREN VERWENDUNG
NÖRDLICHES EISENBAHN-ITL
UCHTA-EXPEDITION DER OGPU
UCHTA-ISCHMA-ITL
UST-WYM-ITL
WAIGATSCH-EXPEDITION DER OGPU
WORKUTA-ITL

Uchta: Flusstreidler

Uchta: Flusstreidler

Rybnizy: Gedenkkreuz

Rybnizy: Gedenkkreuz

Koschwa: Gedenkstätte

Koschwa: Gedenkstätte

Uchta: Mahnmal

Uchta: Mahnmal

Uchta: Mahnmal

Uchta: Mahnmal

Wis: Gedenkkreuz

Wis: Gedenkkreuz

Wis: Gedenktafel

Wis: Gedenktafel

Suchanow, I. P.: Entlassungsbescheid

Suchanow, I. P.: Entlassungsbescheid

Suchanow, I. P.: Entlassungsbescheid

Suchanow, I. P.: Entlassungsbescheid

Suchanow, I. P.: Entlassungsbescheid

Suchanow, I. P.: Entlassungsbescheid