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WORKUTA-ITL

   
 

Auch

Workuta-Petschora-ITL
WorkutPetschLag
WorkutLag
WorkutStroi

   

Fotos, Illustrationen
und Dokumente

 

Kurzinfo

Das Workuta-ITL wurde im Mai 1938 eröffnet und bestand mindestens bis 1960, die Lagerverwaltung befand sich in Workuta. Im Lager waren bis zu 73.000 Personen inhaftiert, die in der Kohleförderung und im Grubenbau eingesetzt wurden.

Biographien

Albertine Hönig
Georgi Franzewitsch Rausch
Georgi Naumowitsch Baluta
Günter Albrecht
Hans Jürgen Jennerjahn
Helmut Mehl
Horst Narweleit
Joseph Scholmer
Karl-Heino Preuss
Konstantin Walerjanowitsch Flug
Nikolai Michailowitsch Fedorowski
Sofija Naumowna Tenzer-Jalowezkaja
Susanna Solomonowna Petschuro
Susanne Leonhard
Tamara Lasarewna Rabinowitsch
Ursula Rumin
Werner Gumpel
Wiktor Gergardowitsch Unrau

Zuordnung

Lagerverwaltungen und Lagerabteilungen unter Zentralverwaltung

Dauer

eingerichtet am 10.05.38 [1, 2] (1);
am 01.01.60 in Betrieb {46}.

Zuständigkeit

GULAG ab 10.05.38 [1];
Verwaltung der Brennstoffindustrie (UTP) ab 26.02.41 [3];
Hauptverwaltung der Lager in der Bergbau- und metallurgischen Industrie (GULGMP) ab 02.07.41 [4];
Hauptverwaltung der Lager für Eisenbahnbau ab 24.10.41 [5];
Hauptverwaltung der Lager in der Bergbau- und metallurgischen Industrie (GULGMP) ab 05.10.43 [6];
GULAG des MJu ab 02.04.53 {33};
GULAG des MWD ab 28.01.54 {38};
MWD der ASSR der Komi ab 07.10.55 [7];
Hauptverwaltung der Besserungsarbeitskolonien (GUITK) des MWD der UdSSR ab 31.01.57 {43};
MWD der RSFSR ab 01.12.57 {44}.

Standort

Gebiet Archangelsk, Autonomer Bezirk der Nenzen, Siedlung Workuta {10, 11, 13} (2);
ASSR der Komi, Bezirk Koschwa, Arbeitersiedlung (Stadt) Workuta [8], {14, 15, 17, 19,29, 37}.

Wirtschaftstätigkeit

Grubenbau, Kohleförderung, Bau von Lastkähnen an der Petschora [1], landwirtschaftliche Hilfsarbeiten (zum 09.09.42) [9], Vorbereitung zur industriellen Erschließung der Molybdänvorkommen in Charbei, u.a. der Bau der Starkstromleitung Workuta-Charbei, Bau einer Versuchs- und Aufbereitungsanlage, Bau einer Autostraße [10], Produktion von Molybdänkonzentrat durch die Polar-Ural-Verwaltung des Kombinats "Workuta-Ugol" [11], Bau eines Wärmekraftwerks [12], 1952: Arbeiten in den Kohleschächten Nr. 2, 4, 5, 17, 18, 25, 26, 27, in der Aufbereitungsanlage des Schachts 17, Bau der Schächte Nr. 19 und 1-2, Bau und Instandsetzung von Eisenbahnstrecken und Objekten der Polar-Ural-Verwaltung, Straßen- und Wohnungsbau, Arbeiten im Sägewerk, in Instandsetzungs-, Holzverarbeitungs-, Zement- und Maschinenbetrieben, in einem Baustoffwerk, in der Verwaltung für Prospektion, Bohr- sowie Be- und Entladearbeiten, Konsumgüterproduktion, Einsatz in den Sowchosen "Sapadny", "Zentralny", "Prigorodny", "Sapoljarny", "Pobeda", "Ussinski" [13. Abschnitt 3. Bl. 3-69], ab 01.09.48 Einsatz in der Sowchose Muchtolowo (Gebiet Gorki) [14], Betrieb der Schiffsinstandsetzungswerkstätten im Hafen Koschwa [15], Fortführung der Bauarbeiten an der Eisenbahn Workuta-Chalmer-Ju (3) [16].

Insassenzahlen

01.07.38 - 15.009, 01.01.39 - 17.923 (4), 01.01.40 - 16.509 (Erfassungs- und Verteilungsabteilung des GULAG - URO);
01.01.41 - 19.080, 01.07.41 - 27.393 [17];
01.01.42 - 28.588 [18];
01.01.43 - 27.793 (5) [19];
01.01.44 - 25.333, 01.01.45 - 39.711, 01.01.46 - 52.195, 01.01.48 - 62.525, 01.01.50 - 62.676, 01.01.51 - 72.940, 01.01.52 - 41.677 (6), 01.01.53 - 36.861, 01.01.54 - 33.087, 01.01.55 - 52.453, 01.01.56 - 50.515, 01.01.57 - 49.646, 01.01.59 - 20.785, 01.01.60 - 15.338 (Erfassungs- und Verteilungsabteilung des GULAG - URO).

Leiter

Interimsleiter: Oberleutnant der Staatssicherheit B. Tsch.(?) POPOW, 10.05.38 - ? [1];
Leiter: Hauptmann der Staatssicherheit L. A. TARCHANOW, 16.06.38 - 17.03.43 [20, 21];
Oberst Dipl.-Ing. (Generalmajor) M. M. MALZEW, 17.03.43 - 08.01.47 [21, 22];
Oberst A. D. KUCHTIKOW, 08.01.47 - 15.04.52 (7) [22, 23];
Oberst S. I. DEGTEW, 15.04.52 - ? [23];
kommissarischer Leiter: Oberst A. N. FADEJEW, 01.04.53 - 25.06.53 (8) [24, 25];
Oberstleutnant im Innendienst G. M. PROKOPJEW, 29.07.53 - ? [26];
Leiter: Oberstleutnant (Oberst) G. M. PROKOPJEW, 06.08.53 - 30.01.59 [27, 28];
Oberst P. J. TITOW, 30.01.59 - ? [28];
Stellvertreter: Major ?. ?. TSCHEPIGA, (erwähnt am 12.12.46) [29];
Oberst A. N. FADEJEW, 17.07.48 - 01.04.53 [13. Abschnitt 1. Bl. 2f.].

Archiv

k.A.

Zusätzliche Angaben

Das FLUSSLAGER (26.05.54) und ein Teil der Lagerunterabteilung des PETSCHORA-ITL (05.08.59) wurden in das WORKUTA-ITL eingegliedert [30, 31]. Im WORKUTA-ITL waren auch Katorga-Verurteilte inhaftiert [32], und in einer speziell geschaffenen Lagerabteilung deutsche Kriegsverbrecher [33].

Fußnote(n)

1 Aus dem UCHTA-PETSCHORA-ITL ausgegliedert.
2 Gemäß {45} und dem "Bulletin des Obersten Sowjets der UdSSR" gehörte per Stichtag 01.01.41 die Arbeitersiedlung Workuta zur ASSR der Komi (per 01.01.41 - Kreis Petschora; 1942 - Bezirk Koschwa)
3 Ausgliederung aus dem PETSCHORA-ITL am 30.01.53 und Übergabe in die wirtschaftliche Verantwortung des Kombinats "Workuta-Ugol" des MWD "mit allem Eigentum, allen Anlagen und Arbeitskräften", um den Bau neuer Schächte für das Kokskohle-Lager Chamerjusk zu beschleunigen [16].
4 Am 01.10.38 waren von 18.380 Häftlingen 5.036 wegen "trotzkistisch-sinowjewistischer Tätigkeit" verurteilte und stellten damit ca. 20% aller ITL-Häftlinge dieser Kategorie [34].
5 Davon 1.355 Frauen und 11.527 Verurteilte wegen konterrevolutionärer Verbrechen [19].
6 Am 01.03.52 waren von 39.595 Häftlingen 3.242 Frauen und 22.115 Verurteilte wegen konterrevolutionärer Verbrechen [13. Abschnitt 3. Bl. 2f.-68f.]
7 Siehe Lagereintrag FLUSSLAGER (Anmerkungen 2, 6).
8 "Wegen Verstoßes gegen sowjetisches Recht des Amtes enthoben" [29].

Quellennachweis

1. Befehl 090 des NKWD vom 10.05.38.
2. Befehl 00765 des NKWD vom 10.12.37.
3. Befehl 00212 des NKWD vom 26.02.41.
4. Befehl 00855 des NKWD vom 02.07.41.
5. Befehl 0453 des NKWD vom 24.10.41.
6. Befehl 0385 des NKWD vom 05.10.43.
7. Befehl 00396 des MWD vom 07.10.55.
8. Befehl 001303 des NKWD vom 22.06.42.
9. GARF. f. 9414. op. 1. d. 49. l. 762.
10. Befehl 00631 des MWD vom 12.10.50.
11. Verfügung 780 des MWD vom 26.05.52.
12. Befehl 0159 des NKWD vom 26.04.43.
13. GARF. f. 9414. op. 1. d. 554.
14. Ebenda. d. 101. l. 87.
15. Befehl 0339 des MWD vom 31.05.49.
16. Befehl 0133 des MWD vom 30.01.53.
17. GARF. f. 9414. op. 1d. d. 371. l. 2, 54.
18. Ebenda. d. 372. l. 7f., 8.
19. Ebenda. d. 378. l. 112f.
20. Befehl 1515ls des NKWD vom 16.06.38.
21. Befehl 638ls des MWD vom 17.03.43.
22. Befehl 19ls des MWD vom 08.01.47.
23. Befehl 470ls des MWD vom 15.04.52.
24. Befehl 025/l des MJu vom 01.04.53.
25. GARF. Dienstkarte des GULAG.
26. Befehl 748/lg des MJu vom 29.07.53.
27. Befehl 788/lg des MJu vom 06.08.53.
28. Befehl 76ls des MWD vom 30.01.59.
29. Befehl 0420 des MWD vom 12.12.46.
30. Befehl 0445 des MWD vom 26.05.54.
31. Befehl 0311 des MWD vom 05.08.59.
32. Verfügung 67 des MWD vom 19.01.51.
33. Verfügung 731 des MWD vom 21.11.47.
34. GARF. f. 9414. op. 1. d. 1140. l. 140-141.

Autor(en)

Sergei Sigatschow, Sergei Filippow

Quelle

Das System der Besserungsarbeitslager in der UdSSR 1923-1960. Handbuch. Hrsg. Michail Smirnow

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Workuta: weiblicher Häftling

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Workuta: Glockenturm

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Workuta: Gedenkstein

Workuta: Gedenkstein

Workuta: Gedenkstein

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Workuta: Gedenkkreuz

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Workuta: Gedenkstein

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