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UCHTA-ISCHMA-ITL

   
 

Auch

Uchtoischemski ITL
UchtischemLag
UchtoischemLag

   

Fotos, Illustrationen
und Dokumente

 

Kurzinfo

Das UCHTA-ISCHMA-ITL bestand von Mai 1938 bis Mai 1955, die Lagerverwaltung befand sich in Uchta. Im Lager waren bis zu 39.100 Personen inhaftiert, die bei der Erkundung und Gewinnung von Erdöl, Asphaltit und Radium, beim Industrie- und Straßenbau, bei der Holzgewinnung und in diversen Industriebetrieben eingesetzt wurden.

Biographien

Alexei Rewin
Alexei Wassiljewitsch Iwanow
Henryk Sobolewski
Jelena Georgijewna Schukowskaja
Joseph Selbiger
Konstantin Petrowitsch Gurski
Kurt Klasse
Leonid-Torwald Alwianowitsch Mjutel
Walter Karlowitsch Berger

Zuordnung

Lagerverwaltungen und Lagerabteilungen unter Zentralverwaltung

Dauer

eingerichtet am 10.05.38 [1] (1);
geschlossen am 18.05.55 (Übergabe der Lagerunterabteilungen an das PETSCHORA-ITL) [2].

Zuständigkeit

GULAG seit 10.05.38 [1];
UTP (Verwaltung der Brennstoffindustrie) des NKWD seit 26.02.41 [3];
GULGMP (Hauptverwaltung der Lager in der Bergbau- und metallurgischen Industrie) seit 02.07.41 [4];
GULSchDS (Hauptverwaltung der Lager für Eisenbahnbau) seit 24.10.41 [5];
GULGMP (Hauptverwaltung der Lager in der Bergbau- und metallurgischen Industrie) seit 05.10.43 [6];
GULAG des MJu seit 02.04.53 {33};
GULAG des MWD seit 28.01.54 {38}.

Standort

Komi ASSR, Siedlung Tschibju [1];
Arbeitersiedlung (Stadt) Uchta ab 1939 [1, 7], {11, 13, 14, 17, 19, 22, 29, 37}.

Wirtschaftstätigkeit

- Erkundung und Gewinnung von Erdöl und Asphaltit {1},
- 16.01.41 - 17.11.41 Bau von Betrieben zur Rußgewinnung und Bau der Gaspipeline Krutaja - Uchta, Fertigstellung der Erdgaslagerstätte Krutaja (weitere Förderbohrungen) [8],
- Gewinnung und Bearbeitung von radiumhaltigem Wasser, Prospektionsarbeiten [9],
- Bau der Fabrik "Neftegas" in Uchta [10], der Erdölpipeline Woiwosch - Uchta [11], Produktion von Lagerbehältern für Heizöl mit einem Fassungsvermögen von 100.000 m³ [12], Bau einer Anlage für die Bitumenherstellung [13],
- Bau eines Spezialwerks in Uchta [14] (3), Herstellung von N-9 aus Abfallprodukten, die bei der Verarbeitung von Uranerz entstehen [15], Arbeiten im Sonderprojektbüro (OPB-4) der 4. Spezialabteilung des MWD beim Uchta-Kombinat [16],
- Bauarbeiten in Uchta, der Station der 3. Gewerbebranche, in den Siedlungen Wetlosjan, Asfaltitowy Rudnik, Sosnowka, Woiwosch, Doroschny, Oserny, Krutaja und in der Sowchose "Uchta",
- Arbeiten in den Ziegelwerken von Krutaja und Oserny, im Baustoffwerk der Siedlung Deschnewa, im Werk für Rußgewinnung in Sosnowka (Werk Ischma), in den Sägewerken der Siedlungen Woiwosch und Oserny, in der Maschinenfabrik Uchta, Holzbeschaffung und Flößarbeiten, Bohr- und Hochmontagearbeiten, Abbau eines Steinbruchs im Bezirk Sosnowka und einer Tongrube nahe der Siedlung Doroschny,
- Straßenbau- und -wartungsarbeiten, Betrieb von Reparaturwerkstätten und Fuhrparks,
- landwirtschaftliche Arbeiten in den Sowchosen "Uchta" und "Sedju",
- Be- und Entladearbeiten [17. Abschnitt 3. Bl. 3-111], Betrieb der Werkstätten im Schiffsreparaturhafen Koschwa [18],
- Bau einer Kinderkolonie in Uchta [19],
- Betrieb des Uchta-Kombinats und der Verwaltung für Arbeiterversorgung der GlawNefteUrs des Ministeriums für erdölverarbeitende Industrie (MNP),
- Arbeiten im Werk PF 3179 der Einrichtung PF 979 des Ministeriums für Mittleren Maschinenbau (MSM) (3), im Ziegelwerk Uchta des Kombinats KotlasBumStroi des Ministeriums für Papier- und holzverarbeitende Industrie [2], [20. Bl. 1-37].

Insassenzahlen

01.07.38 — 30.453, 01.01.39 — 27.006 (4), 01.01.40 — 19.493 (Erfassungs- und Verteilungsabteilung des GULAG - URO), 01.01.41 — 23.214, 01.07.41 — 39.087 [21];
01.01.42 — 25.331 [22];
01.01.43 — 22.827 (5) [23];
01.01.44 — 15.304, 01.01.45 — 12.896, 01.01.46 — 11.014, 01.01.47 — 24.651, 01.01.48 — 34.072, 01.01.49 — 35.625, 01.01.50 — 37.180, 01.01.51 — 34.546, 01.01.52 — 33.544 (6), 01.01.53 — 30.275 (Erfassungs- und Verteilungsabteilung des GULAG - URO);
15.07.53 — 17.398 [17. Abschnitt 4. Bl. 16];
01.01.54 — 16.680, 01.12.54 — 9.665 (Erfassungs- und Verteilungsabteilung des GULAG - URO).

Leiter

Leiter: Stabsmajor der Staatssicherheit Ja. M. MOROS (IOSSEM-MOROS), 10.05.38 - August 1938 (7) [1, 24];
Stabsmajor der Staatssicherheit W. E. ZESSARSKI, 15.09.38 - ? [25];
Hauptmann der Staatssicherheit A. D. BALAMUTOW, 08.04.39 - 08.05.41 [26, 27];
Stabsmajor der Staatssicherheit (Kommissar der Staatssicherheit, Generalleutnant) S. N. BURDAKOW, 08.05.41 - 21.02.47 [27, 28];
Oberstleutnant (Oberst) I. A. KARASSEW, 02.04.47 - 14.06.50 [28, 29];
Major (Oberstleutnant Dipl.-Ing.) Je. Ja. JUDIN, 14.06.50 - frühestens 15.03.53 [30], [17. Abschnitt 4. Bl. 11];
kommissarischer Leiter: Oberstleutnant des Intendantendienstes N. M. MESCHKOW, 01.04.53 - ? [31];
Interimsleiter: Generalleutnant ?. ?. WRADI, (erwähnt am 08.08.53) [17. Abschnitt 4. Bl. 19];
Leiter: Oberstleutnant des Intendantendienstes N. M. MESCHKOW, 18.09.53 - 03.01.56 [32, 33];
Stellvertretender Leiter: Oberstleutnant N. M. MESCHKOW, ab 1949 - frühestens 21.07.52 [17. Abschnitt 1. Bl. 2ob.], [17. Abschnitt 4. Bl. 1]; Oberst im Innendienst M. P. GNEDKOW, 18.05.53 - frühestens 24.10.53 [34, 35].

Archiv

Archiv des PETSCHORA-ITL: Personalakten von Häftlingen und zur Arbeitsarmee zwangsweise eingezogenen Personen - 378, Personalakten des "Sonderkontingents (Mitglieder der Wlassow-Armee und zur Arbeitsarmee zwangsweise eingezogene Angehörige der deutschen Minderheit)" - 3.406, Personalakten von Mitarbeitern und der Wachmannschaft;
1. Spezialabteilung des MWD der Komi ASSR: Unterlagen der operativ-tschekistischen Abteilung {1}.

Zusätzliche Angaben

Am 17.11.1941 wurde das OBERE-ISCHMA-ITL aus dem UCHTA-ISCHMA-ITL ausgegliedert [36] und am 17.06.1942 erneut in seinen Bestand des UchtoischemLag aufgenommen [37]. Von 1945 bis 1947 befanden sich im UCHTA-ISCHMA-ITL Angehörige der deutschen Minderheit und anderer verfolgter Völker, die man zwangsweise in die Arbeitsarmee einberufen hatte [38, 39].

Fußnote(n)

(1) Im Zuge der Umstrukturierung des UCHTA-PETSCHORA-ITL ausgegliedert.
(2) Gemäß der Quelle unter {1} war die Adresse des UCHTA-ISCHMA-ITL: ASSR der Komi, Siedlung Tschibju, PF AO-226, was ein offensichtlicher Fehler ist, da der Lagercode erst 1952 in die Nummer des PF eingeführt wurde, und die Siedlung Tschibju wurde 1939 in Uchta umbenannt.
(3) Aller Wahrscheinlichkeit handelt es sich bei dem als PF 3179 aufgeführten Betrieb und dem oben erwähnten Uchta-Spezialwerk um ein und dieselbe
Einrichtung.
(4) Am 01.10.38 - 28.890 Häftlinge, davon 15.190 Verurteilte wegen konterrevolutionärer Verbrechen und 3.711 als sozial-gefährliche und
sozial-schädliche Elemente Verurteilte [40].
(5) Davon 1.281 Frauen und 11.503 Verurteilte wegen konterrevolutionärer Verbrechen [23].
(6) Am 01.05.52 - 32.188 Häftlinge, davon 4.614 Frauen und 6.968 Verurteilte wegen konterrevolutionärer Verbrechen [17. Abschnitt 3. Bl. 2ob.-112ob.].
(7) Ungefähres Datum der Verhaftung.

Quellennachweis

1. Befehl 090 des NKWD vom 10.05.38.
2. Befehl 0255 des MWD vom 18.05.55.
3. Befehl 00212 des NKWD vom 26.02.41.
4. Befehl 00855 des NKWD vom 02.07.41.
5. Befehl 0453 des NKWD vom 24.10.41
6. Befehl 0385 des NKWD vom 05.10.43.
7. Befehl 00927 des NKWD vom 10.08.39.
8. Befehl 0063 des NKWD vom 16.01.41.
9. Befehl 00148 des NKWD vom 08.02.41.
10. Befehl 001465/a des NKWD vom 19.10.41.
11. Befehl 0246 des MWD vom 04.05.47.
12. Befehl 0222 des MWD vom 03.04.51.
13. Befehl 37 des MWD vom 29.01.48.
14. Befehl 00948 des MWD vom 08.09.47.
15. Befehl 001452 des MWD vom 13.12.48.
16. Befehl 001020 des MWD vom 09.11.49.
17. GARF. f. 9414. op. 1. d. 588.
18. Befehl 0339 des MWD vom 31.05.49.
19. Anordnung 15 des NKWD vom 01.02.45.
20. GARF. f. 9414. op. 1. d. 247.
21. Ebenda. op. 1d. d. 371. l. 2, 54.
22. Ebenda. d. 372. l. 7ob., 8.
23. Ebenda. d. 378. l. 112ob.
24. V nedrach Uchtpečlaga. Uchta, 1989. S. 4].
25. Befehl 2118 des NKWD vom 15.09.38.
26. Befehl 746ls des NKWD vom 08.04.39.
27. Befehl 639 des NKWD vom 08.05.41.
28. Befehl 228ls des MWD vom 21.02.47.
29. Befehl 440ls des MWD vom 02.04.47.
30. Befehl 678 des MWD vom 14.06.50.
31. Befehl 025/l des MJu vom 01.04.53.
32. Befehl 999/lg des MJu vom 18.09.53.
33. Befehl 6 des MWD vom 03.01.56.
34. Befehl 371/l des MJu vom 18.05.53.
35. Befehl 00218 des MJu vom 24.10.53.
36. Befehl 001583 des NKWD vom 17.11.41.
37. Befehl 0270 des NKWD vom 17.06.42.
38. GARF. f. 9414. op. 1. d. 1230. l. 24.
39. Ebenda. op. 1d. d. 457. l. 3.
40. Ebenda. op. 1. d. 1140. l. 140.

Autor(en)

Sergei Sigatschow, Sergei Filippow

Quelle

Das System der Besserungsarbeitslager in der UdSSR 1923-1960. Handbuch. Hrsg. Michail Smirnow

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