Kurzinfo | Das Sandlager (Sonderlager Nr. 8) bestand von September 1949 bis August 1955, die Lagerleitung befand sich in der Stadt Karaganda. Im Lager befanden sich bis zu 39.700 Häftlinge, die in der Kohleförderung, bei der Errichtung von Kohletagebauen, in Werken zur Rohstoffveredlung, beim Wohnungs- und Industriebau sowie in diversen Industriebetrieben eingesetzt wurden. | Biographien | Alexander Issajewitsch Solschenizyn Alexander Petrowitsch Ulanowski Anatoli Wladimirowitsch Andrejew Dmitri Michailowitsch Panin Wassili Kusmitsch Sobolew Wladimir Lwowitsch Gerschuni
| Zuordnung | Lagerverwaltungen und Lagerabteilungen unter Zentralverwaltung | Dauer | Eingerichtet am 05.09.49 auf der Grundlage des Lagers Nr. 99 des MWD für Kriegsgefangene [1] (1);
geschlossen am 24.08.55 (Übergabe der Lagerunterabteilung und Produktion an das KARAGANDA-ITL) [2]. | Umstrukturierung | 1954 in ein ITL (2). | Zuständigkeit | GULAG [3], [4. Abschnitt 1. Bl. 1], {3, 30};
Hauptverwaltung der Gefängnisse (GTU) des MWD ab 28.03.53 {32};
GULAG des MWD seit dem 08.02.54 {39}. | Standort | Kasachische SSR, Stadt Karaganda [1, 5], [6. Bl. 76], {20, 30}. | Wirtschaftstätigkeit | Arbeiten in den Schächten der Kohlebecken von Karaganda und Ekibastus, in anderen Betrieben und Baustellen des Staatsbetriebs "GlawKaragandaSchachtoStroi" (KaragandaSchachtoStroi), Vertragsarbeiten im Kombinat "KaragandaUgol" des Ministeriums für Kohleindustrie, darunter im Schacht Nr. 20, im Holzverarbeitungskombinat, in den Ziegeleiwerken Nr. 5 und 7 des Trusts LeninUgol, im Schacht Nr. 3 des Trusts KirowUgol, in den Schächten Nr. 107, 108 und "Dubowka" von SaranSchachtoStroi, in den Schächten Nr. 2, 4 und im Steinbruch von DolinskSchachtoStroi, im Schacht Nr. 64 und im Steinbruch von MolotowUgol, im Schacht Nr. 23, in den Ziegeleiwerken Nr. 4 und 5, im Steinbruch und dem Werk Beloginischtschenski des Trusts »KaragandaStroiMaterialy«, im Schacht Nr. 1-Wertikalnaja [4. Abschnitt 3. Bl. 3-20], [4. Abschnitt 5. Bl. 5-9], [8. Bl. 197], [1, 9, 10], [11. Bl. 1-190] (3), beim Bau des Veredlungswerks des Schachtes Nr. 105 [12], vom 17.11.50 bis 24.04.52 Errichtung der Kohletagebauen von Ekibastus (4) [5, 13], Bau und Einsatz in den Ziegeleiwerken Nr. 3-5 [4. Abschnitt 3. Bl. 3-20], [14], Bau des Fleischkombinats [13], Errichtung von Sozial- und Kulturbauten, Einsatz im Wohnungsbau (u.a. ein Wohnhaus für das Gebietskomitee der KPdSU und ein Heim für Behinderte) [8. Bl. 197], [12. Bl. 1-190]. | Insassenzahlen | 01.02.50 - 6.682, 01.12.50 - 9.517, 01.01.51 - 21.170, 01.01.52 - 39.612 (Erfassungs- und Verteilungsabteilung des GULAG - URO);
01.01.53 - 29.905 [15];
01.01.54 - 23.626 (5), 01.01.55 - 10.822 (Erfassungs- und Verteilungsabteilung des GULAG - URO) (6). | Leiter | Leiter: Oberst P. A. BORISSOW, 05.09.49 - 14.01.52 [1, 16] (7);
Generalleutnant W. T. SERGIJENKO, 14.01.52 - 21.05.54 [16, 17] (8);
Oberst M. P. SWONOW, 04.09.54 - 24.08.55 [2, 18], [19. Bl. 1];
kommissarischer Leiter Major I. A. ABRAMOW, (erwähnt am 24.05.51) [20. Bl. 5];
Stellvertretender Leiter Major I. A. ABRAMOW, 31.12.49 - 30.04.52 [21, 22];
Oberst M. P. SWONOW, 30.04.52 - ? [22]. | Archiv | Übergabe an das Archiv des KARAGANDA-ITL: Personalakten von Häftlingen 21.717 {1}. | Zusätzliche Angaben | Am 17.11.50 wurden, "zur Verbesserung der Führung der Sonderlager im Gebiet Karaganda, zur Verschärfung des Regimes und zum verstärkten Arbeitseinsatz von Häftlingen sowie zur Senkung der Ausgaben" sämtliche im Betrieb oder im Aufbau befindlichen Lagerabteilungen des WIESENLAGERS sowie die Ekibastus-Lagerabteilung des STEPPENLAGERS an das SANDLAGER übergeben [5]. Am 24.04.52 wurde auf der Grundlage der Lagerabteilung Nr. 6 des SANDLAGERS (Siedlung Ekibastus) das FERNE LAGER des MWD eingerichtet [13]. Am 04.01.51 wurden die Einzellagerpunkte Nr. 1 und 2 der Abteilung für Besserungsarbeitskolonien (OITK) der MWD-Verwaltung Gebiet Karaganda in den Bestand des SANDLAGERS aufgenommen [14]. | Fußnote(n) | (1) Dem Sonderlager wurden Personal, Wohn-, Dienst und andere Räume, Inventar, Transportmittel und weitere materielle Werte des Lagers Nr. 99 zugewiesen;
entsprechend der Rückführung der Kriegsgefangenen wurde die schrittweise Übergabe der Unterabteilungen des Lagers Nr. 99 angeordnet [1] (siehe auch [9, 12]).
(2) Siehe Seite 68 des Beitrags "Das System der Besserungsarbeitslager in der UdSSR", Rubrik "Literatur".
(3) Neben den angeführten werden in denselben Quellen die Trusts IrtyschUgleStroi, KasMetallurgStroi, KirowoSchachtoStroi, PromSchilStroi und StalinUgol erwähnt.
(4) Früher wurden die Arbeiten im LugLag und in der Ekibastus-Lagerabteilung des Steppenlagers durchgeführt (siehe "Zusätzliche Angaben") [5, 13].
(5) Gemäß anderen Unterlagen 23.602, davon 23.160 Sonderregime und 442 allgemeines Regime [6.
Bl. 2].
(6) Maximale Belegungen: 05.09.49 - 15.000 [1], 17.11.50 - 35.000 [5].
(7) Er blieb gleichzeitig Leiter des Lagers Nr. 99 des MWD für Kriegsgefangene [1].
(8) Entlassen aus den Organen des MWD "auf Grund von Tatsachen, die den Ruf des Führungspersonals des MWD diskreditieren" [17]. | Quellennachweis | 1. Befehl 00828 des MWD vom 05.09.49.
2. Befehl 0430 des MWD vom 24.08.55.
3. Befehl 0174 des MWD vom 17.03.50.
4. GARF. f. 9414. op. 1. d. 573.
5. Befehl 00680 des MWD vom 17.11.50.
6. GARF. f. 9413. op. 1. d. 186.
7. Verfügung 81ss des MWD vom 28.02.55.
8. GARF. f. 9413. op. 1. d. 170.
9. Befehl 001035 des MWD vom 12.11.49.
10. Befehl 0497 des MWD vom 16.07.51.
11. GARF. f. 9414. op. 1. d. 464.
12. Befehl 00103 des MWD vom 07.02.50.
13. Befehl 00414 des MWD vom 24.04.52.
14. Befehl 005 des MWD vom 04.01.51.
15. GARF. f. 9414. op. 1. d. 1393. l. 13.
16. Befehl 0021 des MWD vom 14.01.52.
17. Befehl 1389ls des MWD vom 21.05.54.
18. Befehl 2210ls des MWD vom 04.09.54.
19. GARF. f. 9414. op. 1. d. 243.
20. Ebenda. d. 386.
21. Befehl 1635ls des MWD vom 31.12.49.
22. Befehl 545ls des MWD vom 30.04.52. | Autor(en) | Dmitri Schkapow | Quelle | Das System der Besserungsarbeitslager in der UdSSR 1923-1960. Handbuch. Hrsg. Michail Smirnow | Weitere Lager | KARAGANDA-ITL STEPPENLAGER WIESENLAGER
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