biographie

 
   
 
 

Anatoli

Wladimirowitsch

Andrejew

 
 

Was nach den Gesetzen des GULAG eigentlich nicht einmal eine Stunde lang dauern konnte, existierte und dauerte unwahrscheinlich lange, sogar quälend lange - den halben Mai und fast den ganzen Juni. Zuerst war man berauscht von Sieg, Freiheit, Zusammensein und Aktivität, dann glaubte man den Gerüchten, daß sich Rudnik erhoben habe und hoffte-träumte, daß sich vielleicht auch Spassk, Tschurbai-Nura, das ganze Step-Lag erheben würde! daß der ganze Archipel bersten und in tausend Stücke zerspittern würde.

Alexander Solschenizyn: "Der Archipel GULAG. Schlussband", 5. Teil, 12. Kapitel "Die vierzig Tage von Kengir". Bern 1976. S. 320

   
 

05.07.1920

in Grajewo (Polen) geboren.

27.12.1949

Verhaftung in Pegau (Deutschland) durch Mitarbeiter der Polizei der DDR. Untersuchungshaft in Dresden. Beschuldigung: Spionage für die USA.

28.03.1950

Verurteilung durch das Militärtribunal 08640 nach Artikel 58-1a (Vaterlandsverrat) zu 25 Jahren Lagerhaft in einem Besserungsarbeitslager (ITL).

1950-1955

Haftverbüßung in den Lagern des Gebiets Nowossibirsk (Arbeit im Holzeinschlag), Ekibastus (Einsatz bei Bauarbeiten) und Kengir. In Ekibastus ist einer seiner Mithäftlinge Alexander Soschenizyn. In Kengir erlebt A. Andrejew den berühmten 40-tägigen Häftlingsaufstand.

17.10.1955

Haftentlassung per Erlass des Präsidiums des Obersten Sowjets.

26.03.1964

Rehabilitierung.
Tätigkeit auf dem Bau als Ingenieur.

1992

Wohnhaft in Truskawez, Gebiet Lwow.

Lagerhaft in

SANDLAGER, SIBIRISCHES ITL, STEPPENLAGER

     
 

Fotos, Illustrationen und Dokumente

Andrejew, A.: Fragebogen    

Andrejew, A.: Fragebogen