biographie

 
   
 
 

Jewgeni

Lawrentjewitsch

Ksenschepolski

 
 

"…obwohl man versuchte, den Glauben an den Sieg des Kommunismus mit glühenden Eisen auszurotten und aus meiner Brust zu reißen, blieb ich standhaft, trotz aller Hürden auf diesem Weg. Natürlich konnte ‚Stalin’ nicht von allein an die Macht kommen, und es war jemandes Wille, dass er dem russischen Volk Leid zufügte. Und heute versucht man das alles zu vertuschen und sich damit herauszureden, dass diese Zeit hinter uns liegt. …

…wir hätten nie gedacht, dass man uns so erbarmungslos behandeln würde; ja und wer war denn das: die eigene Sowjetmacht, denn nur an sie konnten wir denken."

Jewgeni L. Ksenschepolski in einem Brief an MEMORIAL. Woronesch, 1989.

   
 

1916

In Moskau als Sohn eines polnischen Arbeiters und einer deutschen Mutter geboren.
Absolviert die 10-klassige Oberschule.
Schlosser in einem Moskauer Eisenbahndepot.

03.09.1937

Verhaftung und Wohnungsdurchsuchung.
Untersuchungshaft im Moskauer Butyrka-Gefängnis.

22.11.1937

Verurteilung durch einen Sonderausschuss beim NKWD nach dem so genannten Buchstabenparagraphen KRD (konterrevolutionäre Tätigkeit) zu 10 Jahren Lagerhaft in einem ITL. Mitangeklagt sind 13 weitere Arbeitskollegen von der Bahn.

1937 – 1947

Haftverbüßung im Lager Solikamsker ITL, Wischera-Abteilung: Waldarbeiter.
In den Kriegsjahren wird seine Frau gewaltsam nach Deutschland verschleppt.

17.09.1947

Entlassung nach vollständiger Haftverbüßung.
Rückkehr nach Moskau nicht möglich, deshalb Wohnsitz in Woronesch. Verschiedene Tätigkeiten auf dem Bau.

11.06.1962

Rehabilitierung.

Lagerhaft in

SOLIKAMSKER ITL

     
 

Fotos, Illustrationen und Dokumente

Ksenschepolski, J. L.: Briefausschnitt    

Ksenschepolski, J. L.: Briefausschnitt