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SOLIKAMSKER ITL

   
 

Auch

UssolLag

   

Fotos, Illustrationen
und Dokumente

 

Kurzinfo

Das SOLIKAMSKER ITL wurde im Februar 1938 eröffnet und bestand mindestens bis 1960, die Lagerverwaltung befand sich in der Stadt Solikamsk. Im Lager waren bis zu 37.200 Personen inhaftiert, die in der Holzgewinnung und -verarbeitung sowie im Straßenbau und auf Großbaustellen eingesetzt wurden.

Biographien

Helmut Damerius
Iwan Iwanowitsch Dibrowin
Jewgeni Lawrentjewitsch Ksenschepolski
Konstantin Pawlowitsch Rotow
Kornei Kornejewitsch Wins
Lew Emanuilowitsch Rasgon
Margarita Alexandrowna Perchina (geb. Karewa)
Olga Dmitrijewna Karewa

Zuordnung

Lagerverwaltungen und Lagerabteilungen unter Zentralverwaltung

Dauer

eingerichtet am 05.02.38 [1];
am 01.01.60 in Betrieb {46}.

Zuständigkeit

GULAG ab 05.02.38 [1];
ULLP (Verwaltung der Lager für Holzwirtschaft) ab 26.02.41 [2];
GULLP (Hauptverwaltung der Lager in der Holzwirtschaft) ab 04.03.47 {18}; GULAG des MJu ab 02.04.53 {33};
GULAG des MWD ab 28.01.54 {38};
GULLP (Hauptverwaltung der Lager in der Holzwirtschaft) ab 02.08.54 {40}; GULAG des MWD ab 13.06.56 [3];
GUITK (Hauptverwaltung der Besserungsarbeitskolonien) des MWD der UdSSR ab 27.10.56 [4];
MWD der RSFSR ab 01.12.57 {44};
GSL des MWD der RSFSR ab 05.02.58 (1) [5].

Standort

Gebiet Swerdlowsk, Solikamsk 1938 [1};
Gebiet Molotow (heute Perm), Solikamsk {11, 13-15, 17, 19, 23, 37}.

Wirtschaftstätigkeit

- Holzgewinnung [1], Skiherstellung (Rohlinge und fertige Skier) [6], Holzverarbeitung, Herstellung von Eisenbahnschwellen, Möbelproduktion,
- Bekleidungs- und Schuhproduktion,
- landwirtschaftliche Arbeiten [7],
- Betrieb von Schiffsreparaturwerkstätten im Schiffsreparaturhafen Solikamsk [8],
- Betrieb von Mechanikwerkstätten, Schmalspureisenbahnen und des Fuhrparks,
- Arbeiten auf Großbaustellen, Brennholzbeschaffung, Flößarbeiten, Be- und Entladearbeiten,
- Verpackungsherstellung, Produktion von Spezialnietungen und Konsumgütern [9. Abschnitt 3. Bl. 2-101],
- Bau einer Werkhalle für Wohnungsbau, Bau von Schmalspurbahnen und Autostraßen,
- Herstellung von Ziegeln [10].

Insassenzahlen

01.04.38 — 10.746, 01.01.39 — 32.714 (2), 01.01.40 — 30.452 (Erfassungs- und Verteilungsabteilung des GULAG - URO);
01.01.41 — 27.150, 01.07.41 — 27.261 [11];
01.01.42 — 37.111 [12];
01.04.42 — 30.889, 01.01.43 — 25.119 (3) [13];
01.01.44 — 20.601, 01.01.45 — 28.849, 01.01.46 — 16.409, 01.01.48 — 25.156, 01.01.50 — 21.537, 01.01.52 — 21.453 (4), 01.01.53 — 22.575 (Erfassungs- und Verteilungsabteilung des GULAG - URO);
15.07.53 — 13.768 [9. Abschnitt. 4. Bl. 26];
01.01.54 — 14.950, 01.01.55 — 19.180, 01.01.56 — 18.926, 01.01.57 — 20.295, 01.01.59 — 17.989, 01.01.60 — 12.998 (Erfassungs- und Verteilungsabteilung des GULAG - URO).

Leiter

Leiter: S. A. ALMASOW (ALMASOW-ALMASJAN), 05.02.38 - 05.10.39 [1, 14] (5);
Hauptmann der Staatssicherheit P. P. IWONIN, 27.07.40 - ? [15] (6);
Oberst A. M. WOLKOW, spätestens 31.08.40 - 21.03.44 [16, 17];
Oberst der Staatssicherheit S. A. TARASJUK, 21.03.44 - 01.03.48 (7) [17, 18];
Oberstleutnant (Oberst) M. F. SEMJONOWITSCH, 20.08.48 - frühestens 30.08.52 [19], [9. Abschnitt 5. Bl. 1];
kommissarischer Leiter: Oberst im Innendienst W. P. WARAKIN, ab 01.04.53 [20], Leiter: W. P. WARAKIN, 18.09.53 - 23.02.54 [21, 22];
Leiter: Oberst M. F. SEMJONOWITSCH, 23.02.54 - ? [22];
Oberst W. P. WARAKIN, kommissarischer Leiter ab 13.06.56 [3], Leiter 22.09.56 - frühestens 12.09.57 [23, 24].

Archiv

k. A.

Zusätzliche Angaben

Am 12.01.1942 wurde im Solikamsker ITL ein Arbeitstrupp aus Angehörigen der deutschen Minderheit, die man zwangsweise in die Arbeitsarmee einberufen hatte, geschaffen.

Fußnote(n)

(1) In [5] wird das Personal für die Besserungsarbeitslager im Bestand der GSL des MWD der RSFSR bekannt gegeben.
(2) Am 01.10.38 - 18.192 Häftlinge, darunter 7.420 Verurteilte wegen konterrevolutionärer Verbrechen sowie 5.279 als sozial-gefährliche und sozial-schädliche Elemente Verurteilte [26].
(3) Darunter 2.852 Frauen und 14.556 Verurteilte wegen konterrevolutionärer Verbrechen [13].
(4) Zum 01.04.52 - 23.813 Häftlinge, darunter 4.093 Frauen und 5.408 Verurteilte wegen konterrevolutionärer Verbrechen [9. Abschnitt 3. Bl. 1ob.-100ob.].
(5) Entlassung wegen Verhaftung [14].
(6) Gemäß [16] wurde P. P. Iwonin am 31.08.40 des Amtes enthoben und verhaftet.
(7) Todesdatum.

Quellennachweis

1. Befehl 020 des NKWD vom 05.02.38.
2. Befehl 00212 des NKWD vom 26.02.41.
3. Befehl 0231 des MWD vom 13.06.56.
4. Befehl 500 des MWD vom 27.10.56.
5. Befehl 049 des MWD der RSFSR vom 05.02.58.
6. Befehl 001440 des NKWD vom 21.08.43.
7. Befehl 03 des NKWD vom 05.01.46.
8. Befehl 0339 des MWD vom 31.05.49.
9. GARF. f. 9414. op. 1. d. 586.
10. Befehl 00553 des MWD vom 25.06.54.
11. GARF. f. 9414. op. 1d. d. 371. l.3, 54.
12. Ebenda. d. 372. l. 7ob., 8.
13. Ebenda. d. 378. l. 2ob., 110ob.
14. Befehl 1866ls des NKWD vom 05.10.39.
15. Befehl 1010ls des NKWD vom 29.07.40.
16. Befehl 0387 des NKWD vom 31.08.40.
17. Befehl 393ls des NKWD vom 21.03.44.
18. Izvestija. 1948, 2. März (Nachruf).
19. Befehl 1072ls des MWD vom 20.08.48.
20. Befehl 026/l des MJu vom 01.04.53.
21. Befehl 999/lg des MJu vom 18.09.53.
22. Befehl 428ls des MWD vom 23.02.54.
23. Befehl 1046ls des MWD vom 22.09.56.
24. GARF. f. 9414. op. 1. d. 830. l. 156.
25. Befehl 0083 des NKWD vom 12.01.42.
26. GARF. f. 9414. op. 1. d. 1140. l. 141.

Autor(en)

Sergei Sigatschow, Sergei Filippow

Quelle

Das System der Besserungsarbeitslager in der UdSSR 1923-1960. Handbuch. Hrsg. Michail Smirnow

Rotow, K. P.: Schlafender Häftling

Rotow, K. P.: Schlafender Häftling