biographie

 
   
 
 

Solomon

Moisejewitsch

Gerschow

 
 

Was auch immer Gerschow malte, seine Pinselführung ist dramatisch, die Farben appellieren ans Gefühl und bringen das Gemüt in Wallung. Seine Linienführung ist virtuos, sowohl in der Farbe als auch in der Linie fühlt er sich gleich frei...

Aus dem Artikel "Master" von Semjon Laskin, erschienen in der Zeitung "Narod moi" [Mein Volk], 1990er Jahre.

   
 

23.09.1906

Wird in Daugavpils (Dünaburg), Lettland, geboren.

1909

Umzug der Familie nach Witebsk (Weißrussland).

Bis 1924

Studium der Malerei. Zu seinen Lehrern gehört Marc Chagall.

1924-1929

Studium an der Schule der Gesellschaft zur Förderung der Künste in Leningrad und am Institut für künstlerische Kultur bei Kasimir Malewitsch.

1929

Erste eigene Ausstellung in den Redaktionsräumen der Zeitung "Krasnaja gaseta" [Rote Zeitung].

April 1932

Wird verhaftet und als "Zersetzer der bildenden Front" sowie der "Verleumdung der Assoziation der Revolutionskünstler" beschuldigt.
Alle Arbeiten werden vernichtet.

April 1932 - August 1932

Untersuchungshaft im Inneren Gefängnis des "Großen Hauses" (Geheimdienstzentrale des NKWD in Leningrad).
Wird ohne Gerichtsprozess zu drei Jahren Verbannung verurteilt.

1932-1934

Verbannung in Kursk und Borissoglebsk (Gebiet Woronesch). Wird zu künstlerischen Arbeiten eingesetzt.

September 1934

Entlassung aus der Haft.

1934-1941

Wohnt in Moskau. Fertigt zahlreiche Zeichnungen und Ölbilder an.

1941-1945

Während des Kriegs Evakuierung nach Nowossibirsk. Fertigt dort Theaterskizzen an.

1945 - 1948

Wohnt in Moskau und widmet sich der Malerei.

Januar 1948

Zweite Verhaftung. Wird politischer Verbrechen nach Artikel 58 beschuldigt. Erneut werden sämtliche Bilder vernichtet. Untersuchungshaft in den Moskauer Gefängnissen Butyrka und Lefortowo.

Mai 1948

Verurteilung durch einen Sonderausschuss beim MGB nach Artikel 58 zu 15 Jahren Lagerhaft.

1948 - 1956

Haftverbüßung im Gefängnis von Gorki (heute Nischni Nowgorod), im Konstruktionsbüro der "Scharaschka" von Ostankino (Moskau) und im Flusslager.
Arbeit in den Schächten 10, 29 und als Künstler.

August 1956

Entlassung aus der Haft und Rehabilitierung.

1956-1989

Wohnt in Leningrad. Eigene Ausstellungen finden in Leningrad, Georgien, London, Paris und den USA statt.

14.06.1989

In Leningrad gestorben.

Lagerhaft in

FLUSSLAGER

     
 

Fotos, Illustrationen und Dokumente

Gerschow, S. M.: Häftling bei einer NäharbeitGerschow, S. M.: Rauchender HäftlingGerschow, S. M.: Nachdenklicher Häftling  

Gerschow, S. M.: Häftling bei einer Näharbeit

Gerschow, S. M.: Rauchender Häftling

Gerschow, S. M.: Nachdenklicher Häftling