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DSCHIDA-ITL

   
 

Auch

DschidinLag
DschidLag

   

Fotos, Illustrationen
und Dokumente

 

Kurzinfo

Das Dschida-ITL bestand von Februar 1941 bis Januar 1949, seine Verwaltung befand sich in der Siedlung Dschidastroi (Burjatische ASSR). Die maximale Insassenzahl im Lager betrug 9.800 Personen, die in einem Wolfram-Molybdän-Kombinat, bei der Förderung von Bodenschätzen, bei Prospektierungsarbeiten sowie im Straßenbau eingesetzt wurden.

Zuordnung

Lagerverwaltungen und Lagerabteilungen unter Zentralverwaltung

Dauer

eingerichtet am 13.02.41 [1] (1);
geschlossen am 26.01.49 (Umwandlung in eine Lagerabteilung der UITLK des MWD der Burjatisch-Mongolischen ASSR) [2] (2).

Zuständigkeit

GULGMP ab 13.02.41 [1];
UITLK des MWD der Burjatisch-Mongolischen ASSR ab 24.09.45 [2, 3], {17}.

Standort

Burjatisch-Mongolische ASSR, Ortschaft Dschidastroi, Sakamenski Aimak [1, 4];
Bezirk Sakamenski, Ortschaft Gorodok Dschidastroi {11, 13–15, 17}.

Wirtschaftstätigkeit

- Herstellung eines Molybdän- und Wolframkonzentrats im Dschida-Kombinat (dazu gehörten das Bergwerk "Choltosson" sowie die Lagerstätten "Inkur", "Gurschirka" und "Iwanowski", eine Aufbereitungsfabrik, die Buluktajewskoje-Lagerstätte für Molybdän und Wolfram, die Bajangol-Kohlelagerstätte),
- Prospektierung, Stollenbau, Bau einer neuen und Ausbau einer alten Aufbereitungsanlage, Bau einer Schmalspurbahn Bajangol — Siedlung Dschidastroi, Bau einer Verkehrsstraße von der Station Dschida bis zur Baustelle (220 km);
- landwirtschaftliche Hilfswirtschaften (11.09.42) [1, 5].

Insassenzahlen

01.07.41 — 7.435 [6];
01.01.42 — 9.753 [7];
01.07.42 — 7.671, 01.01.43 — 6.396 (3) [8];
01.01.44 — 8.196, 01.45 — 9.393, 01.01.47 — 4.788 (Erfassungs- und Verteilungsabteilung des GULAG - URO).

Leiter

Leiter: Hauptmann der Staatssicherheit A. P. PETROW, 02.04.42 — 22.08.42 [9, 10];
Oberleutnant der Staatssicherheit S. O. GOLMAN: kommissarischer Leiter 22.08.42, Leiter 04.11.42 — 16.09.44 [10–12];
Major des Verwaltungsdienstes W. Je. ROSMAN, 16.09.44 — 28.10.44 [12, 13];
Oberstleutnant der Staatssicherheit N. W. WOLOCHOW, 30.12.44 — 12.01.46 [14, 15];
Major W. P. JEREMEJEW (erwähnt am 24.09.45) [3].

Archiv

1956 — in der OITK (Abteilung für Besserungsarbeitskolonien) des MWD der Burjatischen ASSR {1}. 1996 — im Informationszentrum (IZ) des MWD der Republik Burjatien: Befehle des ITL-Leiters, Geschäftsunterlagen, Rechenschaftsberichte und Aktenvermerke an höhere Instanzen, Angaben zur operativen Untersuchungsarbeit [16].

Fußnote(n)

(1) Die Übernahme von Objekten des Dschida-Kombinats sollte bis zum 20.03.41 abgeschlossen sein [1].
(2) Das Dschida-Kombinat (nicht jedoch das ITL) wurde am 24.09.45 dem Volkskommissariat für Buntmetallurgie (NKZM) unterstellt [3], {1}. Auf Grund desselben Befehls wurde das DschidLag an die Abteilungen für Besserungsarbeitskolonien (OITK) des NKWD der Burjatisch-Mongolischen ASSR übergeben und die OITK in eine Verwaltung der Besserungsarbeitslager und -kolonien (UITLK) umgewandelt. Das DschidLag wird am 31.10.46 als Bestandteil der Verwaltung der Besserungsarbeitslager und -kolonien (UITLK) erwähnt {17}, aber fehlt in {19} vom 15.01.49;
möglicherweise begann die Auflösung des ITL noch vor Januar 1949.
(3) Davon 1.640 Frauen und 673 Verurteilte wegen konterrevolutionärer Verbrechen [8].

Quellennachweis

1. Befehl 083 des NKWD vom 13.02.41.
2. Befehl 037 des MWD vom 26.01.49.
3. Befehl 0242 des NKWD vom 24.09.45.
4. Befehl 00427 des NKWD vom 18.04.41.
5. GARF. f. 9414. op. 1. d. 49. l. 742.
6. Ebenda. op. 1d. d. 371. l. 54.
7. Ebenda. d. 372. l. 7ob., 8.
8. Ebenda. d. 378. l. 39ob., 111.
9. Befehl 1072ls des NKWD vom 02.04.42.
10. Befehl 2692ls des NKWD vom 22.08.42.
11. Befehl 3344ls des NKWD vom 04.11.42.
12. Befehl 1370ls des NKWD vom 16.09.44.
13. Befehl 1580ls des NKWD vom 28.10.44.
14. Befehl 1905ls des NKWD vom 30.12.44.
15. Befehl 42ls des NKWD vom 12.01.46.
16. Brief 2/3448 des Informationszentrums des MWD der Republik Burjatien vom 26.12.96.

Autor(en)

Sergei Filippow

Quelle

Das System der Besserungsarbeitslager in der UdSSR 1923-1960. Handbuch. Hrsg. Michail Smirnow