gulag
 

 

BORSKI-ITL

   
 

Auch

BorLag

   

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und Dokumente

 

Kurzinfo

Das Borski-ITL bestand von Januar 1949 bis Oktober 1951. Seine Verwaltung befand sich anfangs in der Stadt Tschita und ab Mai 1950 in der Ortschaft Sinelga (Gebiet Tschita). Die Häftlinge, deren Zahl bis zu 2.200 Personen betrug, wurden bei der Förderung radioaktiver Rohstoffe eingesetzt.

Zuordnung

Lagerverwaltungen und Lagerabteilungen unter Zentralverwaltung

Dauer

eingerichtet am 24.01.49 [1] (1);
geschlossen am 03.10.51 [2] (2).

Zuständigkeit

GULAG {3}.

Standort

Gebiet Tschita, Stadt Tschita [3], {20} (3);
Gebiet Tschita, Siedlung Sinelga (4) [4].

Wirtschaftstätigkeit

Bereitstellung von Arbeitskräften für die Jermakowskoje-Bleierzverwaltung [1–3].

Insassenzahlen

03.51 — 2.150 [5. Bl. 146];
26.05.51 — 671 [4].

Leiter

Leiter: Oberstleutnant Dipl.-Ing. S. F. MALZEW, 24.01.49 — 21.05.51 [1, 6] (5);
Major A. K. WORONOW, 21.05.51 — 03.10.51 [6, 2];
Stellvertreter: Oberstleutnant ?. ?. GLAGOLEW (erwähnt am 26.03.50) [5. Bl. 126].

Archiv

In der OITK (Abteilung für Besserungsarbeitskolonien) der MWD-Verwaltung Gebiet Tschita: 745 Personalakten von Häftlingen, 3 Transportlisten;
in der 1. Spezialabteilung der MWD-Verwaltung Gebiet Tschita: Geschäftsunterlagen der operativen Abteilung, Befehle zum BorLag, 83 Akten zu Deserteuren aus der Jermakowskoje-Bleierzverwaltung {1}.

Fußnote(n)

(1) Per Verfügung Nr. 172–52ss des Ministerrats der UdSSR vom 15.01.49 wurde das MWD der UdSSR mit der Einrichtung eines ITL bei der Jermakowskoje-Bleierzverwaltung der 1. Hauptverwaltung beim Ministerrat der UdSSR beauftragt [1];
der in Ausführung des Befehls unter [1] ausgegebene Befehl [3] legte die Bezeichnung des ITL (BORSKI) fest und gab den Standort und die provisorische Anschrift bekannt. In der Einrichtungszeit setzten sich seine Arbeitskräfte aus ehemaligen Häftlingen des BAUS 247 UND ITL zusammen, die nach ihrer Strafverbüßung den geltenden Regeln zufolge zur Arbeit in der Jermakowskoje-Bleierzverwaltung verblieben [5. Bl. 126].
(2) Da keine Häftlinge mehr zu Arbeiten in der Jermakowskoje-Bleierzverwaltung eingesetzt wurden [2]. In der Vorschrift 211 des MWD vom 26.02.51 "Über den Abzug des Kontingents aus dem BORSKI-ITL" wurde angewiesen: die arbeitsunfähigen Häftlinge sowie weitere 75 Häftlinge, die gegen das Lagerregime verstoßen hatten, in Gefängniswaggons in die Lagerunterabteilung "Juschnaja Kusnetschicha" (Station Tjubuk an der Südural-Eisenbahn) zu verlegen, die anderen dagegen in Transportwaggons in das ITL des Baus 665 zu verbringen;
Verlegung von 752 ehemaligen Häftlingen, die man früher auf Lagerbaustellen eingesetzt hatte, in das ITL des Baus 16, die restlichen Häftlinge verblieben bis auf weiteres im Einzellagerpunkt Nr. 7 [5. Bl. 126].
(3) Im Befehl über die Bekanntgabe der ITL-Standorte {20} wird im Abschnitt "Bezeichnung der nächsten Eisenbahnstation" die Station Mogotscha an der Amur-Eisenbahn genannt.
(4) Gemäß [4] "erfolgt der Einsatz in der Jermakowskoje-Bleierzverwaltung in einer unerschlossenen und unbewohnten Hochgebirgsregion nördlich von Tschita im Kadarski-Bergland".
(5) Bei der Ernennung zum Leiter der Verwaltung des BORSKI-ITL wurde er aus dem Amt des Verwaltungsleiters des Kombinats "JakutSoloto" der SGU des MWD der UdSSR [1] entlassen. Siehe auch "Übergabeprotokoll des BORSKI-ITL vom ehemaligen Verwaltungsleiter Oberst Dipl.-Ing. S. F. MALZEW an den wiederernannten Verwaltungsleiter Major WORONOW vom 31.05.51." [4].

Quellennachweis

1. Befehl 0055 des MWD vom 24.01.49.
2. Verordnung 1090 des MWD vom 03.10.51.
3. Befehl 00122 des MWD vom 10.02.49.
4. GARF. f. 9414. op. 1d. d. 96. l. 2.
5. Ebenda. d. 164.
6. Befehl 610ls des MWD vom 21.05.51.

Autor(en)

Sergei Kriwenko

Quelle

Das System der Besserungsarbeitslager in der UdSSR 1923-1960. Handbuch. Hrsg. Michail Smirnow

Weitere Lager

BAU 16 UND ITL
BAU 247 UND ITL
BAU 665 UND ITL