Kurzinfo | Das Tagil-ITL bestand von Januar 1942 bis April 1953, seine Verwaltung befand sich in der Stadt Nischni Tagil. Die maximale Insassenzahl im Lager betrug 43.500 Personen, die im Metallurgiekombinat von Nischni Tagil und in anderen Industriebetrieben sowie im Straßen- und Wasserbau, zur Förderung von Bodenschätzen und in der Holzgewinnung eingesetzt wurden. | Biographien | Boris Smirnow-Russezki
Tamara Wladislawowna Petkewitsch
| Zuordnung | Lagerverwaltungen und Lagerabteilungen unter Zentralverwaltung | Dauer | eingerichtet am 27.01.42 [1];
geschlossen am 29.04.53 {35}. | Zuständigkeit | GULAG ab 27.01.42 [1];
UITLK der MWD-Verwaltung Gebiet Swerdlowsk ab 24.04.46 [2];
GULAG des MWD innerhalb der UITLK der MWD-Verwaltung Gebiet Swerdlowsk ab 27.02.53 {30};
GULAG des MJu ab 02.04.53 {33}. | Standort | Gebiet Swerdlowsk, Stadt Nischni Tagil {13-15, 17, 19}. | Wirtschaftstätigkeit | - Bau des Eisenhüttenwerks in Nowy Tagil, Bau von Kokereien und Fabrikhallen für Metallkonstruktionen (Häftlinge beteiligten sich auch an Projektarbeiten) [1, 2],
- Bau eines feuerfesten Werks, der Bergverwaltung Wyssokogorsk, des Erzbergwerks in Nord-Lebjaschje, der Schrotaufbereitungs- und Sinterfabrik [3], der Goroblagodatsk-Bergverwaltung und von Wohnraum [4],
- Bereitstellung von Arbeitskräften für den BAU 865 ab 10.06.46 [5], für Werkstätten für die Produktion von Gasgeneratoren [6],
- Arbeit im Werk 63 des Volkskommissariats für Munition (NKB) (100 Häftlinge) ab 17.06.42 [7]; Bau eines Panzerübungsplatzes und von Zubringerstraßen für den Bau 183 des Volkskommissars für Panzerindustrie (Narkomtankprom) [8],
- Arbeiten in einem Bruchsteinbruch, in einer Ziegelei und einem Kalkwerk, in einem Werk für Schlackenstein sowie Herstellung von Zement [9],
- Bau von Hefeanlagen [10], eines Heizkraftwerks [11], eines Schlammwasserdepots mit Damm am Fluss Tscheremschanka, Instandsetzung von Deichen [12],
- Bereitstellung von Arbeitskräften für einen Sandsteinbruch, eine landwirtschaftliche Hilfswirtschaft und für die Holzbeschaffung [1],
- landwirtschaftliche Arbeiten in den Sowchosen "Aksaricha" (Bezirk Kamyschlowski, Gebiet Swerdlowsk) und "Tamankul" (Bezirk Dalmatowsi, Gebiet Kurgan) ab 06.05.43 [13],
- Bau einer Gleisanbindung [14], Betrieb des Holzkombinats Lobwa [15], Rekonstruktion des Tschernoistotschinsker Deiches [16],
- im Januar 1953: Bau-, Holzbeschaffungs-, Betriebs-, Erd-, Holzverarbeitungs- sowie Ladearbeiten für den TagilStroi,
- Holzbeschaffung, Bau- und Betriebsarbeiten für das Baukombinat 88 des Ministeriums für Maschinenbaubetriebe,
- Bau- und Holzbeschaffungsarbeiten für den TscheljabMetallurgStroi, Arbeiten im Werk 56 des Ministeriums für Landmaschinenbau,
- Erzförderung für die Goroblagodatsk-Bergverwaltung des Ministeriums für Eisenhüttenindustrie (MTschM), Betriebsarbeiten für das Ural-Waggonwerk des Ministeriums für Transportmaschinenbau,
- Bekleidungs-, Walk- und landwirtschaftliche Arbeiten, Möbelproduktion [17. Abschnitt 3. Bl. 3-61]. | Insassenzahlen | 01.04.42 — 24.025 (1), 01.01.43 — 43.423 (2) [18];
01.01.44 — 25.712, 01.01.45 — 17.003, 01.01.47 — 16.329 (УРО);
01.01.51 — 20.005 (3), 01.01.52 — 18.945 [19];
01.03.53 — 17.875 (4) [17. Abschnitt. 3. Bl. 2ob.–60ob.]. | Leiter | Leiter: Stabsmajor der Staatssicherheit (Generalmajor Ing.) J. D. RAPOPORT, 27.01.42 - 17.04.43 [1, 20];
Generalmajor Ing. M. M. ZAREWSKI, 17.04.43 - frühestens 14.12.44 [20, 21];
Oberst E. J. SCHWARZ, 24.04.46 - frühestens 01.10.51 [2], [22. Bl. 252];
Oberstleutnant W. I. LEWENOK, 09.11.51 - ? [23],
Stellvertreter: Oberst der Staatssicherheit A. K. URALEZ-KETOW, spätestens 02.06.42 - 23.05.44 [24, 25];
Oberst der Staatssicherheit I. W. OKAJEMOW, ? - 07.07.45 [26];
Oberleutnant W. A. IWANOW, 07.51 - ? [17. Bl. 2ob.] (gemäß [22. Bl. 8, 252] - erwähnt am 23.05.51 und 01.10.51). | Archiv | In die Verwaltung der Besserungsarbeitslager und -kolonien (UITLK) der MWD-Verwaltung Gebiet Swerdlowsk: 114.709 Personalakten von Häftlingen, 114.709 Einträge in der Häftlingskartei, 10.196 Personalakten von zwangsweise mobilisierten Angehörigen der deutschen Minderheit, 4.200 Geschäftsunterlagen, Personalakten von Offizieren und freien Arbeitern {1}. | Zusätzliche Angaben | Ab 15.04.43 wurde das umgewandelte TSCHERNOISTOTSCHINSKER ITL für arbeitsunfähige und geschwächte Häftlinge in den Bestand des TagilLag aufgenommen [27].
Im TagilStroi gab es Arbeitskolonnen, die aus Angehörigen der deutschen Minderheit bestanden: 15.03.42 - 3.607, 01.11.42 - 3.765 Personen [28];
Ab 06.09.44 wurde der Leiter des TagilStroi, M. M. ZAREWSKI, gleichzeitig zum Leiter des Kriegsgefangenenlager 153 ernannt [29]. | Fußnote(n) | (1) 1942 starben 10.630 Häftlinge [30].
(2) Davon 5.378 Frauen und 7.719 Verurteilte wegen konterrevolutionärer Verbrechen [18].
(3) Davon 5.085 Frauen und 4.876 Verurteilte wegen konterrevolutionärer Verbrechen.
(4) Davon 4.711 Frauen und 3.187 Verurteilte wegen konterrevolutionärer Verbrechen. | Quellennachweis | 1. Befehl 00221 des NKWD vom 27.01.42.
2. Befehl 00350 des MWD vom 24.04.46.
3. Befehl 0135 des NKWD vom 19.04.42.
4. Befehl 0139 des NKWD vom 25.05.45.
5. Befehl 041 des MWD vom 10.06.46.
6. Befehl 577 des NKWD vom 17.09.42.
7. GARF. f. 9414. op. 1. d. 49. l. 18.
8. Befehl 001215 des NKWD vom 14.07.43.
9. Befehl 0193 des NKWD vom 02.06.42.
10. Verfügung 17 des NKWD vom 21.06.43.
11. Befehl 0424 des NKWD vom 28.10.42.
12. Befehl 0170 des NKWD vom 03.05.43.
13. Befehl 274s/0178 des NKAP und NKWD vom 06.05.43.
14. Befehl 0392 des NKWD vom 12.10.43.
15. Befehl 0147 des NKWD vom 15.07.44.
16. Befehl 0222 des NKWD vom 01.09.45.
17. GARF. f. 9414. op. 1d. d. 226.
18. Ebenda. d. 378. l. 4ob., 112.
19. Ebenda. op. 1. d. 425. l. 50.
20. Befehl 920ls des NKWD vom 17.04.43.
21. Befehl 0290 des NKWD vom 14.12.44.
22. GARF. f. 9414. op. 1. d. 424.
23. Befehl 1500ls des NKWD vom 09.11.51.
24. Befehl 0192 des NKWD vom 02.06.42.
25. Befehl 752ls des NKWD vom 23.05.44.
26. Befehl 632ls des NKWD vom 07.07.45.
27. Befehl 0143 des NKWD vom 15.04.43.
28. GARF. f. 9414. op. 1d. d. 379. l. 13, 104.
29. Befehl 001113 des NKWD vom 06.09.44.
30. GARF. f. 9414. op. 1d. d. 381. l. 8. | Autor(en) | Sergei Sigatschow | Quelle | Das System der Besserungsarbeitslager in der UdSSR 1923-1960. Handbuch. Hrsg. Michail Smirnow | Weitere Lager | BAU 865 UND ITL
TSCHERNOISTOTSCHINSKER ITL
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