Kurzinfo | Das Sachaliner ITL bestand von August 1948 bis November 1954, seine Verwaltung befand sich in Ocha. Im Lager waren bis zu 15.900 Personen inhaftiert, die beim Bau von erdölverarbeitenden Betrieben und Pipelines sowie im Wohnungsbau eingesetzt wurden. |
Zuordnung | Lagerverwaltungen und Lagerabteilungen unter Zentralverwaltung |
Dauer | eingerichtet am 20.08.48 [1];
geschlossen am 19.11.54 (Übergabe der Lagerunterabteilungen an die UITLK der MWD-Verwaltung Gebiet Sachalin) [2]. |
Zuständigkeit | GULAG ab 20.08.48 [1];
GULSchDS ab 17.04.50 [3];
GSNS ab 27.12.51 [4];
GULAG des MJu ab 02.04.53 {33};
UITLK der MJu-Verwaltung Gebiet Sachalin ab 05.10.53 [5];
UITLK der MWD-Verwaltung Gebiet Sachalin ab 28.01.54 {38}. |
Standort | Gebiet Sachalin, Stadt Ocha [1], [6. Abschnitt 1. Bl. 2], {19, 22, 26, 37}. |
Wirtschaftstätigkeit | - Bereitstellung von Arbeitskräften für die Assoziation "DalNeft" in Sachalin [1], Bau der Schmalspurbahn Ocha — Katangli und von Autostraßen (u.a. der Fernstraße Traptun — Ocha) für die Assoziation "DalNeft" des Ministeriums für erdölverarbeitende Industrie (MNP) auf Vertragsbasis für "DalNeft" und auf Kosten des Ministeriums für erdölverarbeitende Industrie (MNP) [3], [7. Bl. 312–370],
- Bau der Erdölpipeline Paromai — Erri — Giljako Abunan, der Erdöltrasse Ocha — Sofiskoje (bis zum III. Quartal 1953),
- Bau von Wohnhäusern für das Erdölverarbeitende Werk Paromai, Erkundungs- und Projektierungsarbeiten für den Bau einer Schmalspurbahn auf dem Gelände des Erdölverarbeitenden Werks Paromai (ab 14.11.51) [8],
- Reparaturarbeiten in einem Abschnitt der Erdölpipeline Ocha — Sofiskoje sowie dessen Fertigstellung [9],
- Instandhaltung von Eisenbahngleisen, Forstwirtschaft, Bohrungen sowie Be- und Entladearbeiten, Arbeiten im Steinbruch und in einem Holzverarbeitungskombinat [6. Abschnitt 3. Bl. 2–50]. |
Insassenzahlen | 01.01.50 — 15.873, 01.01.51 — 13.867, 01.01.52 — 12.355, 01.01.53 — 11.433, 01.11.53 — 3.544 (Erfassungs- und Verteilungsabteilung des GULAG - URO);
01.04.52 — 11.657 (1) [6. Abschnitt 3. Bl. 1ob.–49ob.];
01.04.53 — 10.073 [6. Abschnitt 4. Bl. 7];
01.08.53 — 4.350 (2) [6. Abschnitt 3. Bl. 43]. |
Leiter | Leiter: Oberstleutnant D. W. USPENSKI, 20.08.48 — 26.07.52 [1, 10];
Oberstleutnant (Oberst, Oberst im Innendienst) N. G. KNJASEW, spätestens 17.07.52 — frühestens 30.01.53 [11, 12];
kommissarischer Leiter: DERSELBE, 01.04.53 — 26.11.53 [13, 14];
kommissarischer Leiter: Oberleutnant S. Ja. KOSLENKO, 26.11.53 — 04.07.54 [14, 15];
Oberstleutnant im Innendienst W. K. JERSCHOW, ? — 19.11.54 [16] (3);
Stellvertreter: Oberstleutnant A. I. BADJIN, 20.08.48 — 17.04.51 [1], [6. Abschnitt 1. Bl. 2ob.];
Oberstleutnant N. G. KNJASEW, 17.04.51 — ? [6. Abschnitt 1. Bl. 2ob.];
Oberstleutnant im Innendienst P. D. FILATKIN, 22.06.53 — ? [17]. |
Archiv | In der UITLK (Verwaltung der Besserungsarbeitslager und -kolonien) der MWD-Verwaltung Gebiet Sachalin:"sämtliche Unterlagen, außer denen des Lagerpunkts Nr. 23, dessen Archive sich in der UITLK (Verwaltung der Besserungsarbeitslager und -kolonien) der MWD-Verwaltung der Region Chabarowsk befinden"
{1}.
|
Zusätzliche Angaben | In der Lagerabteilung 1 des SACHALIN-ITL waren 1949 Kriegsgefangene inhaftiert [18]. |
Fußnote(n) | (1) Davon 497 Verurteilte wegen konterrevolutionärer Verbrechen und 1.496 Frauen.
(2) Davon 390 Frauen.
(3) Offiziell am 26.01.55 aus dem Amt entlassen [16]. |
Quellennachweis | 1. Befehl 001014 des MWD vom 20.08.48.
2. Befehl 00854 des MWD vom 19.11.54.
3. Befehl 0254 des MWD vom 17.04.50.
4. Befehl 0900 des MWD vom 27.12.51.
5. Befehl 00237 des MJu vom 05.10.53.
6. GARF. f. 9414. op. 1. d. 577.
7. Ebenda. op. 1d. d. 82.
8. Befehl 0800 des MWD vom 14.11.51.
9. Befehl 0464 des MWD vom 22.03.52.
10. Befehl 879ls des MWD vom 26.07.52.
11. GARF. f. 9414. op. 1. d. 466. l. 263.
12. Ebenda. d. 736. l. 36.
13. Befehl 027/l des MJu vom 01.04.53.
14. GARF. f. 9414. op. 1. d. 176.
15. Befehl 2220ls des MWD vom 04.07.54.
16. Befehl 114ls des MWD vom 26.01.55.
17. Befehl 544/lg des MJu vom 22.06.53.
18. Befehl 00439 des MWD vom 10.05.49. |
Autor(en) | Sergei Sigatschow |
Quelle | Das System der Besserungsarbeitslager in der UdSSR 1923-1960. Handbuch. Hrsg. Michail Smirnow |
Weitere Lager | ITL UNTERER AMUR
|