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KASACHSTAN-ITL DER OGPU

   
 

Auch

KasLag
KasUlon

   

Fotos, Illustrationen
und Dokumente

 

Kurzinfo

Das KASACHSTAN-ITL bestand von Februar 1930 bis September 1931, seine Verwaltung befand sich in der Stadt Alma-Ata. Im Lager waren bis zu 16.000 Personen inhaftiert, die in der Landwirtschaft, in diversen Industriebetrieben und im Holzeinschlag eingesetzt wurden.

Zuordnung

Lagerverwaltungen und Lagerabteilungen unter Zentralverwaltung

Dauer

eingerichtet 1930 (1);
geschlossen am 17.09.31 [1] (2).

Zuständigkeit

ULAG / GULAG der OGPU und der Ständigen Vertretung der OGPU in Kasachstan [1-3].

Standort

Kasachstan (3), Alma-Ata [1, 4].

Wirtschaftstätigkeit

Holzgewinnung, Arbeiten in Ziegeleien für die Turkestanisch-Sibirische Eisenbahn (Turksib), Pflasterung der Straßen von Alma-Ata, Arbeiten in Sowchosen (Angaben: Mitte 1930), Aufbau der Sowchose "Gigant" (4) [5].

Insassenzahlen

01.06.30 — ca. 5.000 [5];
15.04.31 — 15.500 [6].

Leiter

A. A. GORSCHKOW, 08.03.31 - 17.09.31 [7, 8] (5).

Archiv

Wurde im Archiv des KARAGANDA-ITL aufbewahrt {1}.

Fußnote(n)

(1) Ein Befehl über die Öffnung konnte nicht gefunden werden. Einrichtung des Lagers in Ausführung eines Regierungsbeschlusses über den Einsatz von Häftlingsarbeit bei der Besiedlung entfernter Gebiete der UdSSR und bei der Ausbeutung ihrer natürlichen Ressourcen (Beschluss erfolgte per Verfügung des Rates der Volkskommissare vom 11.07.29 [9]). Am 01.01.30 war das Lager noch nicht eingerichtet [3]. Laut Angaben der Produktionsabteilung der ULAG der OGPU "nahmen Sasulon und Kasulon ihre wirtschaftliche Tätigkeit erst in der 2. Hälfte des Geschäftsjahrs 1929/30 auf" [5. Bl. 1]. Das Personal für das Lager wurde am 27.10.30 bekannt gegeben [10].
(2) Es wurde befohlen, das ITL mit allen Abteilungen (Lagern) und Außenstellen, die nicht zur Sowchose "Gigant" gehörten, aufzulösen und die "Sowchose 'Gigant' in ein selbstständiges ITL umzuwandeln", das direkt dem GULAG der OGPU (KARAGANDA-ITL) unterstellt wurde [1].
(3) Damalige Schreibung: Kasakstan.
(4) Gemäß den "Materialien zum historischen Abriss des KarLag des NKWD der UdSSR" (1934) erhielt das Lager im 2. Halbjahr 1930 die Aufgabe, das Gebiet zwischen den Flüssen Tschurubai-Nura (heute Scherubai-Nura) und Sary-su (heute (Sarysu) wirtschaftlich zu erschließen und "dort eine große sozialistische Musterviehwirtschaft einzurichten", die die Nahrungsgrundlage für "die künftigen Industriegiganten - das dritte bolschewistische Kesselhaus - Karaganda, die Kupferhütte Balchasch und Karsakpai" bilden sollte. Die Forderung nach Zuweisung von Land wurde im Oktober durch das Volkskommissariat für Landwirtschaft erfüllt, Anfang Juli 1931 wurden die Ländereien (1 Mio. ha) an das Kaslag übergeben [11].
(5) Am 02.11.30 in die ULAG abkommandiert und dort zum Leiter der Lagerverwaltung in Kasachstan ernannt [12]. Offiziell am 23.08.32 von seinem Posten entbunden [4].

Quellennachweis

1. Befehl 527/285 der OGPU vom 17.09.31.
2. Befehl 169/81 der OGPU vom 23.05.30.
3. Zentralarchiv des FSB. f. 2. op. 8. d. 104. l. 27.
4. Befehl 387/181 der OGPU vom 14.11.30.
5. GARF. f. 9414. op. 1. d. 2919. l. 1, 65.
6. Ebenda. d. 2920. l. 40.
7. Befehl 107 der OGPU vom 03.03.31.
8. Befehl 810ls der OGPU vom 23.08.32.
9. GARF. f. 5446. op. 1. d. 48. l. 210-212.
10. Befehl 363/166 der OGPU vom 27.10.30.
11. GARF. f. 9414. op. 2. d. 108. l. 1-278.
12. Befehl 303 der AOU der OGPU vom 02.11.30.

Autor(en)

Sergei Kriwenko

Quelle

Das System der Besserungsarbeitslager in der UdSSR 1923-1960. Handbuch. Hrsg. Michail Smirnow

Weitere Lager

KARAGANDA-ITL
ZENTRALASIATISCHES ITL

Schanalyk: Denkmal

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