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Artur Fridrichowitsch German |
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A. Germans Vater, Fridrich E. German (geb. 1884), fiel den Verfolgungen zum Opfer als er 1929 verhaftet wurde und später in einem Lager im Ural an Hunger starb.
Der Bruder, Jewgeni F. (geb. 1910 in Lodz, Polen) fühlte die Bedrohung und versuchte nach China zu flüchten. Es gelangte nach Urgentsch, (Usbekistan) wo er Irma Dawydowna Martens kennenlernte. Irma konnte später sich und die gemeinsame Tochter Anna nach Kriegsende durch eine Flucht nach Warschau retten. Dort stieg Anna German zur "polnischen" Sängerin auf. Ihr Vater Jewgeni jedoch wurde noch in Urgentsch verhaftet und erschossen und erst viel später rehabilitert.
Ein weiterer Bruder, Rudolf F. (geb. 1918), war zum Zeitpunkt der Verhaftung Student am Moskauer Fremdspracheninstitut. Er wurde 1941 in Moskau verhaftet, starb am 17.05.1946 in einem Lager in der Nähe von Omsk (Sibirien) und wurde posthum rehabilitiert.
Die Schwester, Luisa F. (1922 geb.), arbeitete als Haushälterin in Lugansk (Ukraine) in einer Familie eines deutschen Spezialisten und wurde wegen "Kontakten mit Ausländern" 1941 verhaftet. Sie verbrachte fünf Jahre in sibirischen Lagern. Im Januar 1988 reiste sie mit ihrer Schwester Olga in die Bundesrepublik Deutschland aus.
Die Stiefmutter, Frida Teodorowna, (geb. 1896) wurde in Koltomach (Krim) verhaftet. Sie äußerte öffentlich ihren Unmut über die herrschende Ordnung und wurde sehr wahrscheinlich wegen antisowjetischer Agitation (so genannter Buchstabenparagraph) verurteilt. Über ihren weiteren Lebensweg gibt es keine Angaben. Rehabilitiert.
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1920 | In Bessabotowka, Gebiet Charkow in Bauernfamilie geboren.
Studium in Saratow. | 26.05.1939 | Verhaftung in Saratow im Studentenwohnheim, wahrscheinlich wegen Weigerung, als Spitzel zu arbeiten. | Sommer 1939 | Verurteilung durch einen Sonderausschuss beim NKWD wegen konterrevolutionärer Tätigkeit (so genannter Buchstabenparagraph) zu drei Jahren Lagerhaft in einem Besserungsarbeitslager (ITL). | 1939-1946 | Haftverbüßung in verschiedenen Lagern; wird im Eisenbahnbau eingesetzt, später als Musiker. | 23.07.1946 | Entlassung nach Verbüßung des doppelten Strafmaßes.
Freiwillige Ansiedlung in Karaganda (Kasachstan). | 1960 | Rehabilitierung.
Mitglied des Sowjetischen Journalistenverbandes. Publikation seiner Memoiren über die Haftzeit unter dem russischen Titel "Porjadok" (Ordnung). | |
Lagerhaft in | KARAGANDA-ITL, NÖRDLICHE DWINA-ITL, SOROKA-ITL |
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