biographie

 
   
 
 

Metschislaw

Petrowitsch

Lapkowski

 
 

Meine Vorgesetzten wussten nichts von meinen Abenteuern und ich wusste, dass mir nie die Erlaubnis für eine sowjetische Heirat mit einer Ausländerin erteilt würde. So begann ich darüber nachzudenken, wie ich in Polen bleiben könnte, um Vater und Ehemann getreu dem katholischen Eheversprechen zu sein.

M. P. Lapkowski in einem Brief an "MEMORIAL", Irschawa, September 1994.

   
 

26.12.1919

In Minsk, Weißrussland geboren. Besucht nach Abschluss der 7. Klasse der polnischen Schule eine Fachschule für Nachrichtentechnik.

1940

Einberufung in die Rote Armee. Im Krieg werden alle Verwandten in Minsk getötet.

09.05.1945

Gegen Kriegsende kämpft er als Techniker der 2. Staffel für Radaranlagen in den Reihen des 45. Luftgeschwaders in Brzeg an der Oder (Schlesien).

Sommer 1945

Lernt seine zukünftige Frau, eine Polin, kennen.
Katholische Trauung, Geburt des Sohnes Sbignew.

Sommer 1946

Rückkehr des Truppenteils in die UdSSR. Lapkowski bleibt in Polen. Arbeitet als Expedient in einer Viehwirtschaft in Belitz bei Berlin. Häufige Besuche bei der Familie in Polen. Versucht, in Westberlin polnische Papiere auf sich auszustellen.

12.07.1947

Verhaftung durch deutsche Polizisten wahrscheinlich am Grenzübergang Marienborn - Helmstedt beim Versuch, in die westliche Besatzungszone zu gelangen. Bei der Verhaftung wird eine Pistole "Walther", die Lapkowski ein weißrussischer Partisan geschenkt hatte, entdeckt.

Juli bis Sept. 1947

Untersuchungshaft in Stendal und Luckenwalde.

23.09.1947

Verurteilung durch ein Militärtribunal nach Artikel 58-1a (Vaterlandsverrat) und 182, Abschnitt 1 (unerlaubter Waffenbesitz) zu 25 Jahren Lagerhaft in einem so genannten Besserungsarbeitslager (ITL) und fünf Jahren Entzug der Bürgerrechte sowie Konfiszierung des Eigentums.

1947 - 1955

Haftverbüßung in den Lagergebieten Taischet und Kolyma. Wird zu allgemeinen Arbeiten, als Tischler und Künster eingesetzt.

02.07.1955

Rehabilitierung zur Verurteilung nach Artikel 58 und Entlassung aus der Lagerhaft.

1994

Wohnt in der Stadt Irschawa (Transkarpatien).

Lagerhaft in

NÖRDLICHES ITL DES DALSTROI, TAISCHET-ITL DER HAUPTVERWALTUNG DER LAGER FÜR EISENBAHNBAU, TENKA-ITL DES DALSTROI

     
 

Fotos, Illustrationen und Dokumente

Lapkowski, M. P.: RehabescheidLapkowski, M. P.: Antwortschreiben   

Lapkowski, M. P.: Rehabescheid

Lapkowski, M. P.: Antwortschreiben