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"...nachdem der erste Untersuchungsbeamte sie gestoßen hatte und ihr damit drohte, sich die Tochter Margarita vorzuknöpfen, versprach sie ihm, alles zu unterschreiben und bot ihm sogar an, das "Geständnis" selber anzufertigen. Um eine spätere Verurteilung jedoch abzuwenden, nannte sie folgende Namen, die sie angeblich an die Gestapo verraten hatte: Zola, Rousseau, Diderot. Der Untersuchungsbeamte war nicht sehr gebildet und bemerkte die Falle nicht.
Danach wurde der Fall an eine Kommission mit einem General als Vorsitzendem übergeben, und Olga und ihre Tochter wurden von der Gegenspionage in ein Gefängnis mit einem neuen und ziemlich anständigen Untersuchungsbeamten überführt. Der "Vorfall" vom Verrat der Franzosen an die Gestapo wurde nicht mehr erwähnt und vor "Gericht" ging es nur noch um die deutsche Staatsbürgerschaft. Aber offenbar blieben die Dokumente des ersten Untersuchungsverfahrens erhalten, was später zur Ablehnung des Rehabilitierungsantrags führte.
M. B. Wechowa in einem Antrag an W. S. Tscherkalin, obersten Justizberater und Leitenden Assistenten des Staatsanwaltes, zuständig für die Kontrolle über die Untersuchungsverfahren in den Staatssicherheitsorganen. Moskau, 01.07.1991.
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30.01.1901 | In Poltawa (Ukraine) geboren.
| 26.10.1945 | Verhaftung in Leipzig. Olga Karewa besitzt mittlerweile die deutsche Staatsbürgerschaft. Untersuchungshaft bei der SMERSCH (Gegenspionage). | 1945 - 1955 | Haftverbüßung in den Lagern UssolLag und Steplag in Spassk. Arbeiten im Holzeinschlag, später in der Gruppe der vermindert Arbeitsfähigen. | 20.07.1955 | Entlassung nach vollständiger Haftverbüßung und Anrechnung von Arbeitstagen. | 05.07.1980 | Stirbt in Temirtau, Gebiet Karaganda. | 1991 | Ablehnung des Rehabilitierungsantrags, den die Tochter Margarita postum für ihre Mutter gestellt hatte, da Verbindung zur Gestapo "nachgewiesen" wurde. | |
Lagerhaft in | STEPPENLAGER, SOLIKAMSKER ITL |
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