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Erla Abramowna Gertsch (Rosenbljum) |
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Für Kinder, die damals im Gulag zurückblieben, wurde allerdings wenig unternommen. Im gegenteil: Da sie zum Produktionsergebnis des Lagers nichts beitrugen, kümmerten ihre Gesundheit und ihr Wohlergehen die Kommandanten kaum. Sie mussten stets mit den primitivsten, ältesten und kältesten Behausungen vorliebnehmen. Ein Inspektor berichtete, die Temperatur in der Kinderstation eines Lagers überschreite nie elf Grad Celsius.
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Auch die Mütter, deren Schwangerschaft das Lager schon eine Menge gekostet hatte, durften diese Vernachlässigung in der Regel nicht ausgleichen... Man zwang sie, so rasch wie möglich zur Arbeit zurückzukehren, und gab ihnen nur widerwillig Zeit, um ihre Babys zu stillen. Wenn das vorüber war, unterband man oft jeden weiteren Kontakt der Mutter zu ihrem Kind.
Anne Applebaum: DER GULAG, (c) der deutschen Ausgabe 2003 by Siedler Verlag, Berlin. S. 346-347.
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22.03.1937 | Wahrscheinlich im Moskauer Butyrka-Gefängnis geboren, da das Geburtsdatum mit der Zeit der Untersuchungshaft der Mutter zusammenfällt. | 09.09.1937 | Verurteilung der Mutter, Elwira Gertsch zu acht Jahren Lagerhaft. Erla verbrachte wahrscheinlich die gesamte Zeit der Untersuchungshaft mit ihrer Mutter im Gefängnis. | 15.04.1938 | Gemeinsame Ankunft mit der Mutter im mordwinischen Lagergebiet. Die Mutter wird später in weitere Lager deportiert, bis sie 1943 in Karaganda stirbt. Auch Erla stirbt in einem der Lager, es liegen jedoch keine Angaben über Ort und Todesdatum vor. | |
Lagerhaft in | TEMNIKOWSKI-ITL |
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