biographie

 
   
 
 

Nikolai

Michailowitsch

Fedorowski

 
 

Nikolai Michailowitsch wurde fröhlich, sein Gesicht, müde und gezeichnet von der langjährigen Lagerhaft, wirkte jünger. Er sagte: "Ich bin wieder in meinem Ural, dem Arbeitsplatz meiner Jugend, als ich ebenso im Auftrag von Wernadski reiste. Wie weit das zurückliegt, und doch scheint es, als wäre das alles erst gestern?" Ich dachte bei mir, dass man zum Andenken an seine wahrscheinlich letzte geologische Expedition einen von ihnen [Gipfel des Nördlichen Urals] Fedorowski-Berg nennen sollte.

Aus den Erinnerungen des Mithäftlings K. W. Flug, Wolgograd, 1985-86.

   
 

1886

In Kursk als Sohn eines Rechtsanwalts geboren.

1904

Parteieintritt, Bolschewist.

1914

Absolvent der Moskauer Universität, Doktor der Geologie.
Kämpft im Bürgerkrieg.

1918 – 1923

Leiter der Abteilung für Bergbau beim Obersten Sowjet für Volkswirtschaft (WSNCh), Vorsitzender des Rates für Bergbau beim WSNCh, Mitbegründer der Moskauer Bergbauakademie (MGA), Leiter des Lehrstuhls für Mineralogie. Treibt den Umbau des Instituts für Gesteinskunde "Lotogea" voran.

Ab 1923

Leiter aller Nachfolgeeinrichtungen dieses Instituts.

1933

Korrespondierendes Mitglied der Akademie der Wissenschaften der UdSSR.
Leiter des sowjetischen Büros für ausländische Wissenschaften und Technik in Berlin.

25.10.1937

Verhaftung in Moskau, wird der "Teilnahme an einer antisowjetischen Organisation" beschuldigt.

1937 - 1939

Untersuchungshaft im Moskauer Lubjanka-Gefängnis.

29.04.1938

Die Vollversammlung der Akademie der Wissenschaften der UdSSR beschließt seinen Ausschluss.

26.04.1939

Verurteilung durch das Militärkollegium des Obersten Gerichtshofs der UdSSR nach Artikel 58-1a, 7, 8, 11 zu fünfzehn Jahren Lagerhaft ohne Recht auf Briefwechsel und anschließender ewiger Verbannung.

1939 – 1942

Haftverbüßung im Lagergebiet Workuta, wo er zu Arbeiten in seinem Fachgebiet eingesetzt wird.

1942 – 1943

Verlegung in eine Scharaschka (Spezialgefängnis für Forschungszwecke mit hochqualifizierten Gefangenen) in Moskau.

1943 – 1952

Haftverbüßung in Norilsk. Wird anfangs zu unbewachten Arbeiten (auch wissenschaftlichen) in seinem Fachgebiet eingesetzt.

Ab 1946

Wird allgemeinen Arbeiten in der Lagerzone zugeteilt.

ab 1949

Haftverbüßung in einem Sonderlager.

1952

Wird als "Freiwilliger Siedler" in ein ITL überführt.

24.04.1954

Rehabilitierung. Als die Nachricht von der Rehabilitierung eintrifft, erleidet Fedorowski einen Schlaganfall. Überführung nach Moskau.

02.02.1955

Die Vollversammlung der Akademie der Wissenschaften der UdSSR beschließt die vollständige Wiederherstellung als korrespondierendes Mitglied.

1956

Stirbt in Moskau.

Lagerhaft in

NORILSKER ITL, WORKUTA-ITL

   
 

Ausgewählte
Biographien

 
 

Fotos, Illustrationen und Dokumente

Fedorowski, N.M. - LagerzeitNorilsk: Gedenktafel   

Fedorowski, N.M. - Lagerzeit

Norilsk: Gedenktafel