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"Bis zum heutigen Tag erstaunt uns der hohe moralische Anspruch jener Leute... In den Briefen, die wir haben, findet man weder Wut noch Rache. Sie sind erfüllt vom Glauben an die Menschen und an das Gute. Möglicherweise hat dieser moralische Anspruch ihnen geholfen, alle Schrecken, die ihnen widerfuhren, zu überstehen. ... Sie waren wahre Opfer nicht nur der Repressionen, sondern auch jener Zeit..."
Wladimir Dawydowitsch Semjonow (D.K. Wins' Sohn) in einem Brief an Memorial vom 07.01.1989
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26.12.1907 | Wird im Gebiet Nikolajewsk (Ukraine) geboren. Seine Eltern sind Mennoniten und arbeiten als Lehrer. D.K. Wins schlägt die juristische Laufbahn ein und beginnt eine Arbeit auf der Krim als stellvertretender Leiter des NKWD-Stabes für die Krim in Simferopol. | 1931 | Geburt des Sohnes Wladimir Dawydowitsch Semjonow. | 09.07.1938 | Verhaftung auf der Krim während einer Dienstreise.
Auch andere Familienmitglieder werden Opfer politischer Repressionen. In Feodossija, wo seine Schwestern und sein Bruder Kornej Kornejewitsch Wins, Direktor eines pädagogischen Instituts, lebte, befanden sich viele Deutsche, die 1933 aus politischen Gründen Deutschland verlassen hatten und in der neuen Heimat als Lehrer arbeiteten. In den Jahren 1937-38 wurden sie massenhaft verhaftet. Viele begingen Selbstmord.
Die Wins-Brüder wurden verhaftet wegen "unterlassener Meldung einer faschistischen Verschwörung" am Pädagogischen Institut von Feodossija.
| 07.12.1940 | Verurteilung zu fünf Jahren Lagerhaft und weiteren fünf Jahren Entzug der Bürgerrechte. | 1940 – 1946 | Lagerhaft in Kolyma, Gebiet Magadan. Zwangsarbeit im Schacht. | 1941 – 1953 | Wins´ Familienangehörige werden gezwungen, gemeinsam mit anderen Deutschen die Krim zu verlassen. Sie werden zunächst im Kaukasus zwangsangesiedelt und von dort in eine Sondersiedlung nach Kasachstan, Gebiet Kustanai, deportiert.
Für die Verbannten gilt eine regelmäßige, 10-tägige Meldepflicht bei der Kommandantur. Wins´ Frau, Faina Naumowna Semjonowa (1908-1985), arbeitete als Krankenschwester im Krankenhaus.
| 1946 - 1947 | Verbannung nach Ust-Omtschug, Gebiet Magadan. Arbeitet in der Sparkasse. | 23.06.1947 | In Ust-Omtschug gestorben. | 21.06.1957 | Rehabilitierung. | |
Lagerhaft in | NORDÖSTLICHES ITL |
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