|
|
|
"…Mein Sohn, meine Tochter. Wer weiß, was aus mir wird. Mein Glaube an unsere Idee ist nicht erloschen, deshalb habe ich die Hoffnung nicht verloren. Ungeachtet dessen, bin ich auf alles gefasst, sogar aufs Schlimmste und Schwerste, dass ich euch nie wieder sehe. Das ist schrecklich… Meine Tränen sieht niemand, mein Schluchzen vernimmt niemand. Spurlos werde ich verschwinden… Ich weiß, dass ihr mich nie vergessen werdet, dass ich in eurer Erinnerung bleiben werde, weil ich euch so unendlich liebte, so zärtlich in meinem Herzen bewahrte…"
W. S. Toot in einem Brief an seine Kinder aus dem Kargopol-ITL, 1938.
Kopie des Briefes im Museum NIPZ "MEMORIAL".
|
|
|
|
|
|
16.07.1893 | In Budapest, Ungarn, geboren. | Bis 1914 | Absolviert eine militärische Ausbildung; einjähriges Studium an der Budapester Kunstakademie. | 1914 | Beginn des 1. Weltkrieges, Einberufung in die österreichisch-ungarische Armee. | 1915 – 1919 | Schwere Verwundung, Operation in einem Moskauer Hospital, später Verlegung in ein Kriegsgefangenenlager; fast vier Jahre in verschiedenen Lagern und Gefängnissen in Sibirien – drei erfolglose Fluchtversuche. | 1919 – 1920 | Kämpft in den Reihen der Partisanen gegen die Koltschak-Armee. Arbeitet als Künstler im Ostsibirischen Wehrkreiskommando. | 1920 | Wird von diesem Wehrkreiskommando nach Moskau zur Fortsetzung seiner Ausbildung geschickt. | 1920 – 1926 | Studium am WChUTEMAS (Staatliche Meisterklassen für Kunst und Technik), Fakultät für Malerei, in Moskau. | 1921 | Eintritt in die KPdSU(B). | 1926 | Nimmt die sowjetische Staatsbürgerschaft an. | 1926 – 1930 | Arbeitet am WChUTEMAS als Dozent und Prorektor. | 1930 – 1938 | Arbeitet als Künstler beim Moskauer Stadtrat. | 23.03.1938 | Verhaftung; wird der konterrevolutionären Tätigkeit beschuldigt. | März bis Juni 1938 | Haft im Moskauer Taganka-Gefängnis. | Juni 1938 | Verurteilung durch einen Sonderausschuss beim NKWD nach Artikel 58-10 und 11 zu acht Jahren Lagerhaft und anschließendem Entzug der Bürgerrechte. | 1938 – 1946 | Haftverbüßung im Kargopol-ITL und in einem ITL in Udmurtien. | 1946 | Entlassung nach vollständiger Haftverbüßung. | 1947 | Wohnt in Alexandrow, Gebiet Moskau. | 1948 – 1958 | Wohnt in der Siedlung Proletari, Gebiet Nowgorod und arbeitet als leitender Künstler der Porzellanfabrik "Proletari". Unterrichtet an einer Handwerks-Berufsschule. | 1955 | Rehabilitierung. | 1963 | In Moskau gestorben. | |
Lagerhaft in | KARGOPOL-ITL |
|
|
|
|
|
|