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24.05.1908 | In Smolensk geboren. |
1919 – 1923 | Besuch des Künstlerstudios Jeguda (Juri) Moissejewitsch Pen.
Danach einjähriger Besuch des Wchutemas (Staatliche Meisterklassen für Kunst und Technik), nimmt Unterricht bei M. Chagall und K. Malewitsch. |
1923 – 1924 | Nach Ende der 8. Klasse - Umzug nach Smolensk, da in Weißrussland die 9-jährige Schule abgeschafft wird. Danach Rückkehr nach Witebsk, Konfirmation. |
August 1924 – Juni 1928 | Wohnt in Leningrad. Ausbildung an der Fachschule für Kunst und Industrie. Mitte 1928 hat er drei akademische Abschlüsse: Geodät, Meister für Keramik und künstlerischer Designer.
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02.07.1929 | Heiratet Anna Petrowna Michno. |
November 1929 | Arbeitet im Oberster Sowjet für Volkswirtschaft der Weißrussischen SSR als leitender Geodät und zieht mit seiner Frau nach Minsk um. |
05.03.1930 | Folgt einem Aufruf der Partei und fährt in den Fernen Osten, um dort in einer Sonderbrigade als technischer Geodät auf dem Bau BirobidschanStroi zu arbeiten. |
Ende 1930 | Einer ersten Verfolgungswelle fallen Walentins Vater und Schwiegervater zum Opfer. Die Familie bringt sich in Sicherheit und zieht nach Chabarowsk. Seilert arbeitet nun als Leiter für Geodäsie und in der Werkstatt für technische Zeichnungen im Staatskombinat GosSemTrest. Außerdem arbeitet er als Illustrator im Verlag "DalKraiIsdat", als Kartograph u.s.w. |
1931 | Geburt des Sohnes Gennadi. |
25.01.1932 | Rückkehr der Familie nach Witebsk.
Arbeit in der Porzellanfabrik in Duljowo, danach im Zentrallabor von RosFarfor.
Unterrichtet an der Keramikfachschule in Gschel (Gebiet Moskau). |
Januar 1935 | Rückkehr nach Witebsk. Leitender wissenschaftlicher Mitarbeiter und künstlerischer Ausstatter am Historischen Museum von Witebsk. |
1937 | Geburt des Sohnes Juri. |
06.07.1941 | Seilerts Frau und zwei Kinder werden aus Witebsk evakuiert. |
Juli 1941 – Oktober 1941 | Da Witebsk vom Einmarsch deutscher Truppen bedroht wird, nimmt Walentin Seilert an der Evakuierung der Museumsschätze teil. Auf Anordnung des Parteisekretärs bleibt er in Witebsk, um die Telefonstation zu verteidigen.
Seilert wird nach Wolsk abkommandiert und holt nun die Familie nach. In Wolsk wird er Mensaleiter der Garnison Priwolsk. |
1941 | Massenverfolgung der Wolgadeutschen, Ausweisung aus Wolsk. Seine Frau mit den beiden Söhnen sowie seine Mutter Anna Fjodorowna folgen ihm freiwillig in die Verbannung. |
1941 – 1954 | Verbannung in eine Sondersiedlung in Pawlodar, arbeitet als Kinomechaniker. |
Februar 1942 | Einberufung in die Arbeitsarmee nach Tawda in die Lagerzone des Tawda-ITL. Arbeitet im Konstruktionsbüro, als politischer Leiter und einige Zeit in der Baubrigade des Lagers Ostural-ITL. |
Oktober 1944 (43?) | Seilerts Frau Anna zieht mit den Söhnen zu ihren Eltern nach Smolensk um. |
1945 | Rückkehr der Familie zu Seilert nach Tawda. |
01.07.1945 – Frühjahr 1947 | Arbeitet in der Lagerverwaltung des Ostural-ITL als leitender Ingenieur in der Absatzabteilung. Wird hier auch in der Mitgliederkartei der Kommunistischen Partei geführt. |
August 1947 – Januar 1948 | Aus gesundheitlichen Gründen nicht berufstätig. Anerkennung als Invalide und Entlassung aus der Arbeitsarmee. |
November 1947 | Besucht seine Familie in Witebsk. |
Januar 1948 – Juli 1954 | Wohnt und arbeitet in Irbit, Gebiet Swerdlowsk als Museumsdirektor. |
März 1952 | Eine neue Direktive des Ministeriums für Staatssicherheit sieht für alle so genannten Arbeitssoldaten (Angehörige der Arbeitsarmee) die "ewige Verbannung" am Arbeitsplatz vor. Einführung der monatlichen Meldepflicht in der Kommandantur und Begrenzung der Führungspositionen.
W. Seilert verliert auf diese Weise seinen Posten als Museumsdirektor. Mehrere Jahre ist ihm ein Strafverfahren anhängig unter dem Vorwand, in aus der Partei auszuschließen. Hauptgrund ist seine deutsche Nationalität. |
01.02.1954 | Aufhebung der Verbannung. |
Ende Juni 1954 | Familie Seilert zieht aus Irbit weg und kehrt zurück nach Witebsk. |
1954 – 1960 | Arbeitet am Lehrerbildungsinstitut für Kunst und Graphik. |
1956 | Endgültige parteiinterne Rehabilitierung und Wiederherstellung der Parteizugehörigkeit seit 1941. |
1960 – 1994 | Absolviert die künstlerisch-graphische Fakultät des Staatlichen Pädagogischen Ferninstituts Moskau und erhält seinen ersten Hochschulabschluss.
Wird methodischer Leiter für bildende Kunst am Lehrstuhl für Malerei und Graphik des Pädagogischen Instituts "S. M. Kirow" in Witebsk.
Arbeitet mit dem Historischen Museum Witebsk und anderen weißrussischen Museen zusammen.
Professionelle Beschäftigung mit der Fotografie. |
23.09.1994 | Stirbt in Witebsk. |
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Lagerhaft in | TAWDA-ITL, OSTURAL-ITL |