biographie

 
   
 
 

Wilgelm

Wilgelmowitsch

Schefer

 
 

"Konnten wir denn ahnen, dass unser Familienleben so unglücklich verlaufen würde, dass wir von den sieben Ehejahren nicht einmal die Hälfte gemeinsam verleben würden?! Jedoch, umso fester ist unsere Freundschaft, umso tiefer unsere Verbundenheit, umso unerschütterlicher unser Glaube an den anderen und umso lichter wird unsere Zukunft sein, die uns noch bevorsteht! Nicht wahr, Liebste? Irgendwie glaube ich daran und diese Zuversicht gibt mir Kraft und Mut zum Leben und hilft mir, die schweren Minuten und Entbehrungen leichter zu ertragen."

W. W. Schefer in einem Brief an seine Frau, Marija Ignatjewna Schefer, aus dem Lager. Workuta-Abes, 28.07.1942.

   
 

1908

Im Dorf Berjusa (Sibirien) als Sohn eines Eisenbahnangestellten geboren. Beide Eltern stammen zwar aus Lettland, aber einer der Großväter war deutscher Nationalität, deshalb galten die Nachgeborenen als Deutsche.

Absolvent der Eisenbahnfachschule in Tomsk.
Wird Berufssoldat und Mitglied der Kommunistischen Partei.
Demobilisierung aus der Armee wegen einer Schädelverletzung.
Anschließend als Bauarbeiter bei der Eisenbahn tätig.

1935

Arbeitet beim Bau der Eisenbahnstrecke Pensa – Waluiki.

1937 – 1938

Arbeitet als leitender Techniker auf dem Bau der Eisenbahnstrecke "MosObchod". Die Familie lebt die Familie im Dorf Nepezino in der Nähe von Moskau.

Herbst 1938

Gerät in Konflikt mit seinem Personalchef Konoplew, der Schefer zu falschen Aussagen gegenüber dem Bauabschnittsleiter D. A. Goroschko zwingen will. Schefer lehnt ab und berichtet auf einer Parteiversammlung von Konoplews Handlungen.
Einige Tage später wird er in Nepezino verhaftet und läßt seine Frau und die zehn Monate alte Tochter zurück.
Untersuchungshaft im Gefängnis von Kolomenskoje. In der Untersuchungshaft werden ihm die Nieren kaputt geschlagen.
Unterschreibt gefälschte Beschuldigungen.

ca. 1939

Verurteilung durch eine Troika der NKWD-Verwaltung nach Artikel 58 zu acht Jahren Lagerhaft.

ca. 1939 – 1943

Haftverbüßung in den Lagern von Kandalakscha, Abes und Workuta in der ASSR der Komi.
Einsatz beim Eisenbahn- und Brückenbau.
Stellt nach Kriegsausbruch in der Sowjetunion Antrag auf Fronteinsatz. Aber der Antrag wird wegen seiner deutschen Nationalität abgelehnt.

Frühjahr 1943

Die in während der Untersuchungshaft erlittenen Verletzungen sowie die unmenschlichen Haftbedingungen führen zu seinem Tod.

Lagerhaft in

NORD-PETSCHORA-ITL

     
 

Fotos, Illustrationen und Dokumente

Schefer, W. W.Schefer, W. W.: Brief S.1Schefer, W. W.: Brief S.2Schefer, W. W.: Brief S.3Schefer, W. W.: Brief S.4

Schefer, W. W.

Schefer, W. W.: Brief S.1

Schefer, W. W.: Brief S.2

Schefer, W. W.: Brief S.3

Schefer, W. W.: Brief S.4