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19.11.1899 | Wird unter dem Namen Erna Barnick als Tochter eines Oberpostrates in Magdeburg geboren. |
1920 – 1924 | Studium der Germanistik, Geschichte und Kunstgeschichte in Berlin und Frankfurt/Main. |
1926 | Erwirbt die Lehrbefähigung zur Gymnasiallehrerin für Germanistik und Geschichte. Schließt sich einer kommunistischen Studentengruppe an.
Zahlreiche Auslandsaufenthalte. |
Seit 1926/27 | Lebensgemeinschaft mit dem Nationalökonomen Dr. Hans Günther. |
1930 | Eintritt in die Kommunistische Partei Deutschlands. |
Seit 1931 | Ständiger Wohnsitz in Berlin. |
1932 | Wahl zum 1. Sekretär des ab 1933 verbotenen Bundes proletarisch-revolutionärer Schriftsteller (BPRS).
Legt sich das Pseudonym "Trude Richter" zu.
Emigration von Hans Günther in die Sowjetunion. |
Seit Januar 1933 | Widerstand gegen die nationalsozialistische Diktatur: (Kurierdienste zwischen Berlin und Prag, sammelt Material für illegale Publikationen und verbirgt Verfolgte). |
1934 | Emigration nach Moskau in die Sowjetunion zu ihrem Lebensgefährten Hans Günther, der als Schriftsteller und Mitarbeiter der Kommunistischen Akademie tätig ist.
Lehrt am Moskauer pädagogischen Institut für neuere Sprachen und arbeitete an ihrer Habilitation. |
03.11.1936 | Verleihung der sowjetischen Staatsbürgerschaft. |
04.11.1936 | Verhaftung Trude Richters und ihres Lebensgefährten. |
Ende 1937 | Verurteilung nach dem so genannten Buchstabenparagraphen KRTD (konterrevolutionäre trotzkistische Tätigkeit) zu Lagerhaft. |
17.08.1938 - 14.09.1946 | Haftverbüßung im Lagergebiet von Kolyma. Ihr Lebensgefährte Hans Günther wird auch nach Kolyma deportiert und stirbt im Lager. |
14.09.1946 | Entlassung aus der Haft. |
1946 - 1949 | Arbeitet am Gorki-Theater von Magadan als Garderobenfrau und hilft bei der Ausstattung der Stücke und im Orchester. |
23.08.1949 | Verhaftung und Deportation nach Ust-Omtschug, Zuweisung zur Bergbauverwaltung. |
1950 - 1953 | Fremdsprachenlehrerin für Erwachsene und Pianistin im Kulturklub von Ust-Omtschug.
Insgesamt verbringt sie über 19 Jahre als Zwangsarbeiterin und “freie Verbannte”. |
1953 | Entlassung aus der Haft, Rückkehr nach Moskau und anschließende Wiederaufnahme in die Kommunistische Partei. |
1956 | Erst nach dem XX. Parteitag der KPdSU und durch Vermittlung von Anna Seghers wird T. Richter offiziell rehabilitiert und kann in die DDR zurückkehren. |
1957 - 1966 | Lehrtätigkeit am Leipziger Literaturinstitut “Johannes R. Becher”. Mentorin später bekannter Schriftsteller wie Hans Weber, Horst Salomon u.a. Veröffentlicht als Schriftstellerin Publikationen zur sozialistischen Literaturbewegung. |
| Beginnt, ihre Erinnerungen an die Lagerhaft niederzuschreiben. Darf diese jedoch wegen des vom ZK der SED auferlegten Schweigegebots nicht veröffentlichen.
Bleibt bis zu ihrem Lebensende eine überzeugte Kommunistin. |
20.01.1989 | Stirbt in Berlin. |
1990 | Ihr Buch "Totgesagt. Erinnerungen" erscheint noch in der DDR. |
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Lagerhaft in | NORDÖSTLICHES ITL, TENKA-ITL DES DALSTROI |