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Georgi Wassiljewitsch Pemeller |
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Die Repressionen kosteten das Leben der drei Pemeller-Söhne: Georgi, Alexei und Iwan. Georgi Pemellers Frau, Marija Wiktorowna, samt der Schwiegertochter Kira Wiktorowna und deren zehn Monate alten Tochter Jelena wurden aus Leningrad ausgewiesen und in das Gebiet Kirow verbannt. Kiras Eltern, das Ehepaar Iwanizki wurde ebenso verbannt. 1950 starb Georgi Pemellers Frau Marija in der Verbannung, ohne Kenntnis über das Schicksal ihrer drei Söhne erlangt zu haben. Auch Marijas Brüder, Arnold Wiktorowitsch und Georgi Wiktorowitsch Akkerman wurden Opfer von Repressionen. Alle fanden den Tod.
„Die Erinnerung an diese grauenvolle Zeit und die unmenschlichen Leiden unserer Landsleute muss bei jedermann und jederzeit wach gehalten werden, damit unsere Kinder, Enkel und Urenkel verhindern, dass solche Henker wie Stalin, Berija und ihre Anhänger erneut im ganzen Land wüten können.“
Irina Georgijewna Ispolatowa (geb. Pemeller) in einem Brief an MEMORIAL, Leningrad, 26.11.1988.
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12.04.1871 | In St. Petersburg in protestantischer Familie geboren.
Kadettenausbildung. Dienst in der Zarenarmee als Oberst. Auszeichnung für Verdienste im Ersten Weltkrieg.
Heirat mit Marija Wiktorowna Akkerman. Aus der Ehe gehen vier Söhne (Wassili, Georgi, Alexei und Iwan) und eine Tochter (Irina) hervor, deren Erziehung sich die Mutter ausschließlich widmet.
| 1907 | Geburt des Sohnes Wassili. | 30.10.1909 | Geburt des Sohnes Georgi, der später Kira Wiktorowna Iwanizkaja heiratet. Aus der Ehe geht die Tochter Jelena hervor. | 30.09.1911 | Geburt des Sohnes Alexei. | 07.07.1913 | Geburt des Sohnes Iwan. | Nach Oktober 1917 | Eintritt in die Rote Armee, wo er Deutsch und Mathematik unterrichtet. Demobilisierung aus gesundheitlichen Gründen.
Fortsetzung der Lehrtätigkeit in Leningrad an militärischen und zivilen Hochschulen.
Vor der Verhaftung Dozent am Zweiten Medizinischen Institut in Leningrad. | 1930 | Verhaftung und Verurteilung im selben Jahr nach Artikel 58 zu Lagerhaft in einem Besserungsarbeitslager (ITL). | 1930-1931 | Haftverbüßung im Wischera-ITL. | 30.10.1931 | Stirbt im Lager an den Folgen einer misslungenen Operation.
Angaben über eine mögliche Rehabilitierung liegen nicht vor.
| Mai 1937 | Scharlacherkrankung und Tod des Sohnes Wassili (Elektriker). | 03.03.1938 | Verhaftung der drei Söhne Georgi (Chemiker), Alexei (Automechaniker) und Iwan (Bauingenieur) in Leningrad.
Haftbefehl auch auf den schon zehn Monate zuvor verstorbenen Sohn Wassili. Einer der Brüder muss daraufhin unter Bewachung zur Wohnbaugesellschaft und dort dessen Tod bestätigen.
| September 1938 | Verurteilung aller drei Söhne nach Artikel 58 zu 10 Jahren Lagerhaft in einem Besserungsarbeitslager (ITL) ohne Recht auf Briefwechsel (wahrscheinlich Erschießung sofort nach Urteilsverkündung).
Georgi, Alexei und Iwan Georgijewitsch Pemeller werden postum rehabilitiert. | September 1938 | Einen Tag nach der Verurteilung der drei Pemeller-Söhne werden die hinterbliebenen Frauen Marija Wiktorowna und Kira Wiktorowna mit der zehn Monate alten Tochter Jelena nach Kotelnitsch, Gebiet Kirow, verbannt. Marijas Tochter Irina, die als einzige in der Familie nicht repressiert wird, folgt ihrer Mutter freiwillig in die Verbannung. Auch Kiras Eltern, das Ehepaar Iwanizki wird nach Kotelnitsch verbannt. | 1946 | Entlassung von Kira Wiktorowna aus der Verbannung nach angeblichem Tod ihres Mannes Georgi Georgijewitsch (wahrscheinlich gefälschter Totenschein). | 1950 | Georgi Pemmelers Witwe, Marija Wiktorowna, stirbt in der Verbannung, ohne Kenntnis über das Schicksal ihrer drei Söhne Alexej, Georgi und Iwan erlangt zu haben. | 22.11.1963 | Rehabilitierung von Kira Wiktorowna. | |
Lagerhaft in | WISCHERA-ITL |
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