"...Abschriften aus den Briefen des Bruders, in denen er über seine Liebe zu Deutschland und zu einem deutschen Mädchen, das seine Gefühle erwiederte, berichtete. Das Mädchen war aus einer einfachen Arbeiterfamilie, in deren Haus der Bruder während seiner Dienstzeit in der Roten Armee wohnte. Der Bruder hat dieses Mädchen förmlich gesund gepflegt. Genaueres schrieb er später seiner Mutter aus der Haft, da sie sich immer Sorgen machte, weil er nicht verheiratet war.
In seinem letzten Brief schrieb der Bruder: selbst wenn sie nicht getraut oder gesetzlich verheiratet waren, diese junge Frau blieb seine einzige Frau. Was die Umstände seines Gerichtsverfahrens wegen der Ausstellung von Passierscheinen an deutsche Staatsbürger angeht, ...so denke ich, dass, indem er seine Essensration mit der Frau teilte und sie sich auf diese Weise erholte, er ihr half, in die andere Besatzungszone (wo das Leben leichter war) zu gelangen. Wahrscheinlich war das einer der Gründe für seine Verhaftung. Zumal er die ganze Zeit darauf wartete, dass man seiner Bitte um Entlassung aus der Roten Armee nachkommen würde."
Leonid Panow (I. W. Panows Bruder) in einem Brief an "MEMORIAL". Protiwno (Gebiet Moskau), o.D.
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