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Aus einer Meldung von Roberta Gropper (die ebenfalls in der UdSSR inhaftiert gewesen war) von 1947 an die Berliner SED-Führung über Kreszentia Mühsam:
"Die Genossen erzählten mir, dass Mühsam sehr krank war und in Moskau im Krankenhaus gelegen habe. Ich machte darauf aufmerksam, dass Zensl Mühsam über das, was sie gesehen und gehört, nicht nur nicht schweigen wird, sondern wie ich sie kenne, auf der anderen Seite gegen die Sowjetunion stehen wird. Sie fasste die Verhaftung als eine ungeheuerliche Beleidigung ihres Mannes auf und kann diese Angelegenheit nur vom persönlichen Standpunkt aus betrachten. Ich glaube, es wäre nicht gut, wenn Mühsam hier erscheinen, da sicherlich diese Angelegenheit gegen die Sowjetunion genutzt würde."
SAPMO/BA, Nachlass 36/640, Bl. 210. Zitiert nach Reinhard Müller: Menschenfalle Moskau. S. 408.
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28.07.1884 | Geb. in Haslach. | 1934 | Nach der Ermordung ihres Mannes Erich Mühsam im Konzentrationslager Oranienburg Emigration nach Prag, dann nach Moskau, in der Hoffnung, dort die Werke Erich Mühsams herausgeben zu können. | 23.04.1936 | Verhaftung. | Oktober 1936 | Entlassung aufgrund internationaler Proteste. | 16.11.1938 | Erneute Verhaftung. | 11.09.1939 | Verurteilung zu acht Jahren Lagerhaft. Haftverbüßung in Temlag (Mordowien). | Ende 1939/1940 | Rücktransport nach Moskau, Aufenthalt in der Butyrka, während über die Frage der Auslieferung deutscher Häftlinge an Nazi-Deutschland entschieden wird. | 1940-1946 | Rückkehr ins Lager Temlag. | 16.11.1946 | Haftentlassung. | 1947/48 | Ihre Bemühungen, in die SBZ auszureisen, werden von der SED vereitelt. | 17.04.1949 | Erneute Verhaftung. | 08.10.1949 | Verurteilung zu „ewiger Verbannung“ ins Gebiet Nowossibirsk. | 27.01.1955 | Nach Freilassung Ausreise in die DDR. | 10.03.1962 | Tod in Berlin. | |
Lagerhaft in | TEMNIKOWSKI-ITL |
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