|
21.01.1917 | In einer Moskau Angestelltenfamilie geboren. Der Vater ist Ingenier für Verkehrswege, die Mutter ist Lehrerin.
Während des Bürgerkriegs werden die Eltern als Geiseln gefangen genommen und beim Anmarsch der Weißen Armee in Berjosowo (Gouvernement Tobolsk) erschossen. |
1935 – 1941 | Student am Lehrstuhl für Physik der MGU (Staatliche Moskauer Universität). |
ab 1940 | Noch während des letzten Studienjahrs beginnt L. Mischtschenko als Laborant am Institut für Physik der Akademie der Wissenschaften, Laboratorium für Atomkerne und kosmische Strahlung, zu arbeiten. Hier schreibt er auch seine Diplomarbeit. |
Juli 1941 | Meldet sich als Freiwilliger an die Front. Gerät beim Versuch, der Einkesselung in Wjasma zu entkommen, in Kriegsgefangenschaft. |
1941 - 1942 | Kriegsgefangenschaft. Transitlager "DULAG-127" in Smolensk, später ein kleineres Lager in Katyn. Widersteht einem Anwerbungsversuch und wird ins DULAG-127 zurückgeschickt. |
Februar - Mai 1942 | Deportation nach Deutschland, dort Gefangenschaft in diversen Lagern, z.B. Fürstenberg und in einem Ausbildungslager in Berlin. |
Mai 1942 - August 1943 | Deportation nach Oschatz, Zuweisung zu einem Arbeitskommando der Fabrik "Kopp und Gaberland".
Weigert sich, der Russischen Befreiungsarmee (ROA), auch bekannt als Wlassow-Armee, beizutreten.
Erfolgloser Fluchtversuch, wird bei Görlitz wieder eingefangen und in ein Lager bei Mühlberg deportiert. |
August 1943 | Einsatz in den Leipziger Pittler Werkzeugmaschinenfabrik AG. |
Sommer 1944 | Deportation ins Konzentrationslager Buchenwald. |
12.04.1945 | Mit dem Näherkommen der Front wird das Lager ins Landesinnere verlegt. Mischtschenko nutzt die unübersichtliche Lage und flieht gemeinsam mit anderen Häftlingen und ergibt sich in Eisleben den amerikanischen Alliierten. Kurz darauf wird dort ein Flüchtlingslager eingerichtet. |
Ende Mai 1945 | Beginn der Rückführung der Gefangenen und Flüchtlinge. |
Juni 1945 | Verhaftung in Zwickau, wird der Spionage beschuldigt. Untersuchungsverfahren in Weimar, während der Untersuchung wird L. Mischtschenko gefoltert. |
19.11.1945 | Verurteilung durch das Militärtribunal der 8. Gardearmee nach Artikel 58-1b zum Tod durch Erschießen. Abmilderung des Urteils auf zehn Jahre Lagerhaft und fünf Jahre Entzug der Bürgerrechte. |
1945 - 1954 | Haftverbüßung im Lagergebiet Petschora. Einsatz zu allgemeinen Arbeiten, später als Elektromonteur im Holzverarbeitenden Kombinat in Petschora. |
17.07.1954 | Entlassung aus der Lagerhaft, aber kein Aufenthaltsrecht für große Städte.
Lässt sich zunächst in Kalinin (heute Twer) nieder, zieht dann aber heimlich zu seiner Verlobten nach Moskau. Verdient sich seinen Lebensunterhalt mit Übersetzungsarbeiten. |
1955 | Allgemeine Amnestie, kann von nun ab legal in Moskau leben.
Arbeitet als Ingenieur im Sonderkonstruktionsbüro des Betriebs "Fispribor". |
|
Lagerhaft in | PETSCHORA-ITL, NORD-PETSCHORA-ITL |