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1913 | In Jalta als Sohn eines Schmiedes geboren. Belikows Großvater war seinerzeit Rabbiner in der Zarenarmee, die ihm nach 25 Dienstjahren ein Stück Land auf der Nordkrim zuwies. |
1935-1936 | Absolvent des Landwirtschaftlichen Instituts in Krasnodar.
Lässt sich nach dem Studium eine Arbeitsstelle als Leiter der Baumschule in Birobidschan, der Hauptstadt des kürzlich begründeten Jüdischen Autonomen Gebiets im Fernen Osten vermitteln. |
1936 | Einberufung in die Armee für ein Jahr. |
1937 - 1939 | Flieht mit seiner Familie vor den Massenverhaftungen im Fernen Osten auf die Krim.
Arbeitet als Direktor der Lehrwirtschaft an der Landwirtschaftlichen Fachhochschule Jalta. |
1939 - 1941 | Wird für ein Jahr zur Weiterbildung nach Moskau an die Landwirtschaftliche Akademie "K. A. Timirjasew" entsendet. |
22.06.1941 | Beendet das Studium an der Akademie mit Diplom. |
Juni 1941 | Meldet sich freiwillig an die Front.
Wird bei Charkow verwundet und gerät während seines Aufenthalts im Hospital in Kriegsgefangenschaft. Haft in verschiedenen Konzentrationslagern in Tschugujew, Wladimirowolynsk, Tschenstochau und Kielce.
Flucht gemeinsam mit 17 weiteren Kriegsgefangenen; Aufbau einer Partisanentruppe, die ihn als Kommandeur wählt. |
Juli 1944 - Mai 1945 | Angliederung der Partisanengruppe an die 162. Schützendivision; Kundschafter in der 61. Aufklärungskompanie.
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1945 - 1946 | Bleibt nach Kriegsende als Armeeangehöriger in Deutschland, um als Fachmann die Landwirtschaft in Deutschland aufzubauen. Als Direktor der Hilfswirtschaft bei der 101. Gardeschützendivision für diverse Landgüter (Vorderbollhagen, Hinterbollhagen, Steffenhagen, Brodhagen, Retwisch) in Mecklenburg-Vorpommern tätig. |
1946 - 1947 | Demobilisierung; sucht seine Familie im Kaukasus auf (die Eltern waren im Dezember 1941 von den Faschisten als Juden ermordet worden), wohin sie während des Kriegs evakuiert worden war.
Nimmt die frühere Arbeit an der Lehrwirtschaft in Jalta auf. |
06.08.1947 | Irrtümliche Verhaftung, da er auf einem Foto einem SS-Mann ähnlich sah. |
August 1947 - Juni 1948 | Untersuchungshaft: davon sieben Monate Verhöre und Gegenüberstellungen, die keine Beweise für eine mögliche Schuld bringen. Aus den Aussagen eines Zellenspions wird die Beschuldigung gegen Belikow wegen antisowjetischer Propaganda gezimmert. |
12.06.1948 | Verurteilung durch einen Sonderausschuss beim MGB nach Artikel 58-1b (antisowjetische Tätigkeit) zu zehn Jahren Haft in einem Besserungsarbeitslager (ITL). |
1948 - 1956 | Haftverbüßung in einem Sonderlager in Norilsk. |
1956 | Befreiung aus der Lagerhaft. |
03.04.1956 | Rehabilitierung und Wiederherstellung sämtlicher Auszeichnungen. |
1995 | Emigration nach Deutschland. Wohnt in dem von ihm 1945 befreiten Rostock, Vorsitzender des Veteranenklubs der jüdischen Gemeinde. |
2001 | Stirbt in Rostock.
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Lagerhaft in | NORILSKER ITL |