Kurzinfo | Das DSCHESKASGAN-ITL bestand von April 1940 bis April 1943, seine Verwaltung befand sich in der Stadt Dscheskasgan. Die max. Insassenzahl betrug 13.800 Personen, die beim Bau von Hüttenwerken und Schächten, bei der Förderung von Bodenschätzen und in der Rüstungsproduktion sowie in der Landwirtschaft eingesetzt wurden. |
Zuordnung | Lagerverwaltungen und Lagerabteilungen unter Zentralverwaltung |
Dauer | eingerichtet am 16.04.40 [1];
geschlossen am 07.04.43 (Umwandlung in Lagerabteilung des KARAGANDA-ITL) [2] (1). |
Zuständigkeit | GULAG ab 16.04.40 [1];
GULGMP ab 26.02.41 [3]. |
Standort | Kasachische SSR, Gebiet Karaganda, Siedlung Nowy Dscheskasgan (2) [1], {11, 13}. |
Wirtschaftstätigkeit | - Bau des Dscheskasganer Kombinats [1], des Kupferwerks Karsakpai und des dazugehörenden Kraftwerks, einer Starkstromleitung Karsakpai — Dscheskasgan, eines Staudamms am Fluss Kumola, des Schachtes 31 [4],
- Herstellung von Munition ("Erzeugnis M-82") [5], Bereitstellung von Arbeitskräften für die Manganmine Dschesdy (Siedlung Dschesdy) [6] (3);
- landwirtschaftliche Arbeiten (1942) [7]. |
Insassenzahlen | 01.07.40 — 6.444 (Erfassungs- und Verteilungsabteilung des GULAG - URO);
01.01.41 — 13.706, 01.07.41 — 12.543 [8];
01.01.42 — 10.535 [9];
01.01.43 — 11.859 (4) [10]. |
Leiter | Leiter: Hauptmann B. N. TSCHIRKOW, 16.04.40 - 06.07.42 [1, 11], ?. ?. SCHEWTSCHENKO, spätestens 28.07.42 - frühestens 26.09.42 [12, 5];
Interimsleiter: Oberstleutnant der Staatssicherheit A. P. PETROW, (erwähnt am 07.04.43) [2];
Stellvertreter: Hauptmann der Staatssicherheit A. S. ROWINSKI, 16.04.40 - 04.04.42 [1, 13], ?. ?. GOLMAN (erwähnt am 02.06.41) [14]. |
Archiv | Archiv des KARAGANDA-ITL: 6.671 Personalakten von Häftlingen; Häftlingskartei mit 26.978 Einträgen, 892 Geschäftsunterlagen, Personalakten von Mitarbeitern {1}. |
Fußnote(n) | (1) Trotzdem wird das DSHESKASGAN-ITL noch am 08.12.43 erwähnt [15].
(2) 1941 lautete die offizielle Bezeichnung: Arbeitersiedlung Bolschoi Dscheskasgan. 1954 Umwandlung in Stadt Dscheskasgan {45}.
(3) Für die Bereitstellung von Arbeitskräften für die Mine wurde am 05.05.42 eine Lagerabteilung für 2.000 Häftlinge eingerichtet.
(4) Davon 2.077 Frauen und 1.631 Verurteilte wegen konterrevolutionärer Verbrechen [10]. |
Quellennachweis | 1. Befehl 0149 des NKWD vom 16.04.40.
2. Befehl 0125 des NKWD vom 07.04.43.
3. Befehl 00212 des NKWD vom 26.02.41.
4. Befehl 515 des NKWD vom 02.06.41.
5. GARF. f. 9414. op. 1d. d. 50. l. 87.
6. Ebenda. d. 45. l. 390.
7. Ebenda. d. 49. l. 762.
8. Ebenda. op. 1d. d. 371. l. 2, 54.
9. Ebenda. d. 372. l. 7ob., 8.
10. Ebenda. d. 378. l. 111.
11. Befehl 2177ls des NKWD vom 06.07.42.
12. GARF. f. 9414. op. 1. d. 49. l. 395.
13. GARF. Dienstkarte des GULAG.
14. Befehl 515 des NKWD vom 02.06.41.
15. Befehl 001807 des NKWD vom 08.12.43. |
Autor(en) | Sergei Sigatschow, Sergei Filippow |
Quelle | Das System der Besserungsarbeitslager in der UdSSR 1923-1960. Handbuch. Hrsg. Michail Smirnow |
Weitere Lager | KARAGANDA-ITL
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