Kurzinfo | Die Verwaltung der Lager in der Forstwirtschaft (ULLP) NKWD der UdSSR wurde am 26. Februar 1941 auf Befehl Nr. 00212 des NKWD gegründet und ging aus der Verwaltung für Forstwirtschaft (ULP) des GULAG hervor. Am 4. März 1947 wurde die Verwaltung in die Hauptverwaltung der Lager in der Forstwirtschaft (GULLP) des MWD der UdSSR (Befehl Nr. 00241 des MWD) umgewandelt.
Die Hauptausrichtung jener Lager, die unter der Zuständigkeit der ULLP–GULLP standen, war die Holzgewinnung und -verarbeitung. Außerdem produzierten viele Lager Konsumgüter und Baustoffe, bauten Eisenbahnen und Autostraßen sowie Industriebetriebe und verfügten über Reparatur- und Mechanikwerkstätten. Bis Kriegsausbruch war das WEISSMEER-OSTSEE-ITL das größte Lager für Holzgewinnung. Während des Kriegs und nach Kriegsende befanden sich die meisten Lager dieser Zentralbehörde im europäischen Teil der Sowjetunion, z.B. in den Gebieten Archangelsk, Perm, Kirow und Gorki sowie in der ASSR der Komi (in Karelien gab es zu diesem Zeitpunkt keine Waldlager mehr), außerdem gab es Lager im Norden des Gebiets Swerdlowsk, in der Region Krasnojarsk und im Kusbass.
Im April 1953 wurden gemäß dem Beschluss Nr. 832–370ss des Ministerrates der UdSSR die Lager in der Forstwirtschaft sowie alle übrigen ITL an die Hauptverwaltung der Lager (GULAG) des MJu der UdSSR(Befehl Nr. 0013 des MJu vom 02.04.53) übergeben und diese Zentralbehörde aufgelöst. Gleichzeitig wurde im Ministerium für Forst- und Papierindustrie der UdSSR die Sonderhauptverwaltung — GlawSpezLes — gegründet, die die Wirtschaftstätigkeit aller Forstbetriebe der ehemaligen GULLP MWD der UdSSR leitete. Die Arbeitskräfte für diese Betriebe stellten die entsprechenden Lager des MJu der UdSSR auf Vertragsbasis bereit.
Im Januar 1954 wurden die Lager in der Forstwirtschaft gemeinsam mit allen anderen and das MWD der UdSSR (Befehl Nr. 0041/005 des MWD und des MJu vom 28.01.54) übergeben. Im Februar 1954 wurde die Sonderhauptverwaltung GlawSpezLes, die man wieder in die Hauptverwaltung der Lager in der Forstwirtschaft (GULLP) des MWD der UdSSR umgewandelt hatte (Befehl Nr. 00150 des MWD vom 24.02.54), dem MWD der UdSSR unterstellt (Befehl Nr. 26ps/092 des MinLesBumProm der UdSSR und MWD vom 13.02.54). Dabei wurden die Sonderverwaltungen für Holzgewinnung des ehemaligen GlawSpezLes mit den Verwaltungen der entsprechenden ITL des MWD der UdSSR zusammengelegt. Bis August 1954 übte der GULAG des MWD die Kontrolle über die Organisation, das Haftregime, die Isolation und Bewachung von Häftlingen in den Lagern der Forstwirtschaft aus. Anschließend wurde die gesamte Leitung der Lagertätigkeit innerhalb der GULLP des MWD der UdSSR zusammengefasst (GARF. F. 9401. Op. 12. D. 186). Ende 1955 wurden von fünfzehn ITL der Forstwirtschaft vier dem MWD der RSFSR unterstellt (WJATSKER ITL, KARGOPOL-ITL, MECHRENG-ITL und das UNSCHA-ITL) und zwei weitere dem MWD der ASSR der Komi (KOSLAN-ITL und UST-WYM-ITL). Die Wirtschaftstätigkeit dieser Lager wurde weiterhin von der GULLP geleitet. Im Juni 1956 wurden die GULLP und die Wirtschaftsleitung der Waldlager an das Ministerium für Forstwirtschaft der UdSSR übergeben. Innerhalb des Ministeriums wurde die Sonderhauptverwaltung für Holzgewinnung – GlawSpezLesProm – gegründet (Befehl Nr. 0231 des MWD vom 13.06.56). Bis Januar 1957 standen die Forstwirtschaftslager unter Leitung der folgenden Behörden: GUITK des MWD der UdSSR (9 ITL), MWD der RSFSR (4 ITL) und MWD der ASSR der Komi (2 ITL). Ab 31. Januar 1957 wurden alle Forst-ITL der GUITK des MWD der UdSSR unterstellt (Befehl Nr. 075 des MWD vom 31.01.57), und ab 1. Dezember 1957 wurden alle dem MWD der RSFSR übergeben (Befehl Nr. 0622 des MWD vom 10.11.57). Innerhalb des MWD wurde im Februar 1958 die Sonderhauptverwaltung für Forstwirtschaft des MWD – der GlawSpezLesProm – eingerichtet. Dieser war aus dem GlawSpezLesProm des ehemaligen Ministeriums für Forstwirtschaft der UdSSR hervorgegangen und für die Leitung der Forstwirtschaftslager verantwortlich (Befehl Nr. 049 des MWD der RSFSR vom 05.02.58). |
Leiter | Mit Gründung der ULLP wurde der Stabsmajor der Staatssicherheit (später: Generalmajor) M. M. TIMOFEJEW zu deren Leiter ernannt. Diesen Posten behielt er in der ganzen Zeit der Umstrukturierungen bei, bis er am 11. Juni 1956, vom Oberst N. P. SOROKIN abgelöst wurde (Befehl Nr. 607ls des MWD). |