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GULSchDS des NKWD–MWD der UdSSR GUSchDS des NKWD der UdSSR
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Kurzinfo | Diese Zentralbehörde wurde am 4. Januar 1940 auf Befehl Nr. 0014 des NKWD gegründet. Sie stellte einen Zusammenschluss der Abteilung für Eisenbahnbau des GULAG des NKWD und der Verwaltung für Eisenbahnbau des NKWD im Fernen Osten (USchDS) dar und erhielt die Bezeichnung "Hauptverwaltung für Eisenbahnbau des NKWD der UdSSR" (GUSchDS). Diese Bezeichnung wird am 26. Februar 1941 zum ersten Mal erwähnt (Befehl Nr. 00212 des NKWD).
Mit Gründung wurden der GUSchDS neun ITL übergeben. Bis zum 31. Januar 1941 stieg ihre Zahl auf dreizehn. Die Hauptausrichtung dieser Zentralbehörde bestand im Eisenbahnbau. Bis Kriegsausbruch war sie im Fernen Osten, im nördlichen europäischen Tei der UdSSR und im Transkaukasus tätig. Außerdem gab es einige Lager, die beim Bau von Fernstraßen in der Ukraine und eines Flugplatzes im Gebiet Moskau eingesetzt wurden.
Im Juni / August 1941 wurden einige Lager der GULSchDS geschlossen und deren Lagerunterabteilungen an andere ITL oder lokale UITLK übergeben. Der Eisenbahnbau im Fernen Osten (BAM) wurde kurz nach Kriegsausbruch eingestellt. Im nordeuropäischen Landesteil hingegen nahm der Arbeitsumfang im ersten Kriegsjahr zu (siehe z.B. NÖRDLICHE DWINA-ITL und ITL der VERWALTUNG DES EISENBAHNBAUS SARATOW — STALINGRAD). Außerdem wurde die GULSchDS in den Jahren 1941–1942 mit dem Bau von einigen Flugplätzen beauftragt. Für die Arbeiten sollten Häftlinge aus den Lagern für Eisenbahnbau, dem CHABAROWSKER ITL u.a. zur Verfügung gestellt werden (Befehl Nr. 00343 des NKWD vom 02.04.41). Die Einheiten für Flugplatzbau existierten bis Anfang 1943 innerhalb des GULSchDS-Systems und wurden danach auf Befehl Nr. 0029 des NKWD vom 8 Januar 1943 an die GUAS übergeben. In den Jahren 1942–1943 führten die Lager der GULSchDS Bauarbeiten im Wolgagebiet durch. Zusätzlich dazu wurden auf Befehl Nr. 0453 des NKWD vom 24 Oktober 1941 der Zentralbehörde die größten Lager für Brennstoffgewinnung aus der GULGMP übergeben. Dazu gehörten: das WORKUTA-ITL und das UCHTA-ISCHMA-ITL später folgte das INTA-ITL (Befehl Nr. 001583 des NKWD vom 17.11.41). Diese Lager gehörten bis Herbst 1943 zur GULSchDS und wurden auf Befehl Nr. 0385 des NKWD vom 5 Oktober 1943 an die GULGMP zurückgegeben.
Mit der Gründung der VERWALTUNG DES BAUS 500 im Jahr 1943 (Befehl Nr. 00894 des NKWD vom 26.05.43), zu der drei ITL gehörten, wurden die Bauarbeiten an der BAM (östlicher Bauabschnitt) teilweise wieder aufgenommen. Nach Kriegsende entfalteten sich die Arbeiten an der BAM im vollen Umfang. Hierfür wurden in Ausführung der Verfügung Nr. 9898ss des Staatlichen Verteidigungsausschusses vom 23. August 1945 und des Befehl Nr. 001026 des NKWD vom 8 September 1945 acht Lager der GUPWI gegründet, in die 200.000 japanische Kriegsgefangene verlegt werden sollten. Die Lagerleiter wurden entsprechend den NKWD-Bauvorhaben ernannt. Außerdem begann man 1947 mit der Durchführung bedeutender Eisenbahnbauvorhaben im Norden des Gebiets Tjumen (siehe: ITL der NÖRDLICHEN VERWALTUNG DER LAGER FÜR EISENBAHNBAU) und auf dem Territorium der Mongolischen Volksrepublik (BAU 505).
In den Jahren 1945–1947 wurde die GULSchDS umstrukturiert. Am Anfang stand die Umstrukturierung der Bauleitung der BAM. Zusätzlich zur VERWALTUNG DES BAUS 500 wurden auf Befehl Nr. 001133 des NKWD vom 4 Oktober 1945 die Taischet-Bauverwaltung der BAM, die Lena-Bauverwaltung der BAM und die Amur-Bauverwaltung der BAM (letztere im Bestand des Amgun- und Urgal-Baus) eingerichtet. Alle genannten Verwaltungen verfügten über keinerlei ITL; die Häftlinge und anderen "Sonderkontingente" wurden auf Vertragsbasis eingesetzt. Binnen knapp sechs Monate wurden die genannten Verwaltungen teilweise zusammengelegt und gleichzeitig für die ihnen unterstellten Bauvorhaben Besserungsarbeitslager gegründet (siehe AMUR-BAUVERWALTUNG DER BAM UND BAU 500 DER GULSchDS). In der Folgezeit waren diese Verwaltungen, die eine Zwischenstellung zwischen Zentralverwaltungen und einzelnen Lagerverwaltungen einnahmen (siehe Einträge zu: " Lagerverwaltungen mit zentralbehördlichen Kompetenzen "), für die Koordination mehrerer ITL verantwortlich, die beim Bau einer Eisenbahntrasse eingesetzt wurden (in Bezug auf die BAM betraf das den größten Bauabschnitt). In den Jahren 1948–1949 wurden diese Verwaltungen aufgelöste und die zugehörigen ITL der GULSchDS direkt unterstellt.
Auch in den 1950er Jahren weitete die GULSchDS ihr Tätigkeitsfeld weiter aus. Der Bau mehrerer strategisch wichtiger Eisenbahnlinien auf der Kola-Halbinsel (BAU 509 UND ITL, BAU 511 UND ITL), im Gebiet Archangelsk (BAU 510 UND ITL) und im Fernen Osten (BAU 506 UND ITL, BAU 507 UND ITL) begann. Diese sowie weitere früher begonnene Bauvorhaben der GULSchDS wurden nicht beendet.
Die Lager der GULSchDS übernahmen außerdem Bau- sowie Bau- und Montagearbeiten, die nichts mit der Eisenbahn zu tun hatten. Hierzu gehörten: der Bau des Sodakombinats in Michailowskoje (ALTAI-ITL), des Angren-Kohletagebaus (ANGREN-ITL) sowie von Wohnhäusern (WOHNUNGSBAU KARAGANDA UND ITL, WOHNUNGSBAU KEMEROWO UND ITL).
Am 18. März 1953 wurden auf Beschluss Nr. 832–370ss des Ministerrates der UdSSR die Produktionseinrichtungen der GULSchDS an das Ministerium für Verkehr der UdSSR übergeben, während die zu dieser Zentralbehörde gehörenden ITL auf Befehl Nr. 0013 des MJu vom 2. April 1953 dem GULAG des MJu übergeben wurden. Die GULSchDS wurde aufgelöst. | Zuordnung | Hauptverwaltungen und Verwaltungen des NKWD-MWD | Insassenzahlen | 01.01.40 — 347.994, 01.01.41 — 421.412, 01.01.42 — 355.123, 01.01.43 — 267.821, 01.01.44 — 121.462, 01.01.45 — 136.140, 01.01.46 — 93.181, 01.01.47 — 148.228, 01.01.48 — 214.478, 01.01.49 — 236.452, 01.01.50 — 294.070, 01.01.51 — 253.859, 01.01.52 — 199.847, 01.01.53 — 205.956. | Leiter | Der erste Leiter der GULSchDS war der Armeeingenieur (später: Generalleutnant des ingenieur-technischen Dienstes) N. A. FRENKEL (Befehl Nr. 68ls des NKWD vom 16.01.40). Am 28. April 1947 wurde er auf Befehl Nr. 525ls des MWD von Generalmajor I. G. PETRENKO abgelöst, der diesen Posten bis zum 18. Juni 1948 innehatte (Befehl Nr. 750ls des MWD). Am 5. August 1948 wurde auf Befehl Nr. 994ls des MWD der Generalmajor des ingenieur-technischen Dienstes, F.A. GWOSDEWSKI, zum Leiter der GULSchDS ernannt. Am 21.08.51 (Befehl Nr. 1097ls des MWD) wurde er von Oberstleutnant Dipl.-Ing. (später: Oberst Dipl.-Ing.) A. A. SMOLJANINOW abgelöst. | Autor(en) | Dmitri Schkapow | Quelle | Das System der Besserungsarbeitslager in der UdSSR 1923-1960. Handbuch. Hrsg. Michail Smirnow |
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