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WEISSMEERBAU UND ITL

   
 

Auch

ITL des Weißmeerbaus
ITL beim Weißmeerbau
BelBaltLag
ITL und Bau des Weißmeer-Ostsee-Kanals

   

Fotos, Illustrationen
und Dokumente

 

Kurzinfo

Das ITL des Weißmeerbaus bestand von August 1944 bis Oktober 1946, seine Verwaltung befand sich in der Stadt Medweschjegorsk. Im Lager waren bis zu 2.000 Personen inhaftiert, die zu Reparaturarbeiten am Weißmeer-Ostsee-Kanal und in diversen Industriebetrieben eingesetzt wurden.

Zuordnung

Lagerverwaltungen und Lagerabteilungen unter Zentralverwaltung

Dauer

eingerichtet am 30.08.44 [1];
geschlossen am 29.08.45 ("Schließung des ITL beim Weißmeerbau ab 01.09.45") [2] (1).

Zuständigkeit

GULPS ab 29.08.44 [1].

Standort

Karelo-Finnische SSR, Stadt Medweschjegorsk {15}.

Wirtschaftstätigkeit

Reparaturarbeiten an Wasserbauten und Wohnungsbau [3], Wiederaufbau des Werks für Metallwaren in Wjartsilja ab 22.08.45 [4], Holzverarbeitung [5] (2).

Insassenzahlen

01.08.45 — 96 (3) (Erfassungs- und Verteilungsabteilung des GULAG - URO).

Leiter

Je. G. DUBINSKI, 30.08.44 - 22.02.45 (4) [1, 6];
Oberstleutnant Dipl.-Ing. (Oberst Dipl.-Ing.) W. P. BUSSYGIN, 06.03.45 - 27.08.46 [7, 8, 2] (5).

Archiv

1. Spezialabteilung des MWD der Karelischen ASSR: einige Befehle, Personalakten freier Arbeiter.

Fußnote(n)

(1) Bis zum 01.09.45 wurden kaum Häftlinge ins ITL verlegt (siehe "Insassenzahlen"). Trotzdem ist nicht auszuschließen, dass das ITL oder andere Lagerunterabteilungen beim Weißmeerbau auch nach dem 01.09.45 weiter bestanden (so gab es z.B. laut [9] zum 01.06.46 im Weißmeerbau 1.838 Häftlinge;
siehe auch [8, 10]).
(2) Dem aus den Lagerunterabteilungen des Weißmeerbaus hervorgegangenen KRANKENLAGER MEDWESCHJEGORSK wurden u.a. Forstgebiete übergeben.
(3) Die meisten Arbeitskräfte im Weißmeerbau stellten die "Kontingente der Prüf- und Filtrationslager (PFL) 0313" [2, 11] und die Bautrupps aus Angehörigen der deutschen Minderheit, die man zur Zwangsarbeit eingewiesen hatte [12]. Siehe auch Fußnote (1).
(4) Ausgeschieden wegen Todes [6].
(5) Offenbar war W. P. BUSSYGIN 1946 in Wirklichkeit Bauleiter (und nicht Leiter des Baus und ITL - vgl. in [8] die Amtsbezeichnungen von W. P. BUSSYGIN und seinem Nachfolger Major M. D. SCHISCHI).

Quellennachweis

1. Befehl 401 des NKWD vom 30.08.44.
2. Befehl 0221 des NKWD vom 29.08.45.
3. Befehl 0148 des NKWD vom 07.06.45.
4. Befehl 0217 des NKWD vom 22.08.45.
5. Befehl 00931 des MWD vom 19.11.46.
6. GARF. Dienstkarte des GULAG.
7. Befehl 190ls des NKWD vom 06.03.45.
8. Befehl 1235ls des MWD vom 27.08.46.
9. GARF. f. 9414. op. 1d. d. 448. l. 18, 18ob.
10. Ebenda. d. 424. l. 2.
11. Befehl 00838 des NKWD vom 13.07.45.
12. Befehl 001025 des NKWD vom 08.09.45.

Autor(en)

Sergei Sigatschow

Quelle

Das System der Besserungsarbeitslager in der UdSSR 1923-1960. Handbuch. Hrsg. Michail Smirnow

Weitere Lager

KRANKENLAGER MEDWESCHJEGORSK
WJARTSILJA-ITL