gulag
 

 

SELENGA-ITL

   
 

Auch

SelenginLag

   

Fotos, Illustrationen
und Dokumente

 

Kurzinfo

Das Selenga-ITL bestand von September 1947 bis Oktober 1953, seine Verwaltung befand sich anfangs in der Stadt Suche-Bator (Mongolei) und ab Ende 1948 bei der Station Nauschki (Burjatische ASSR). Im Lager waren bis zu 7.500 Personen inhaftiert, die beim Bau der Eisenbahn Nauschki — Ulan-Bator, von Anlagen zur Erdölförderung und -verarabeitung, in der Zinn- und Wolframförderung in der Mongolei, bei der Sanierung der sowjetischen Botschaft in Ulan-Bator, in diversen Industriebetrieben und in der Holzgewinnung eingesetzt wurden.

Zuordnung

Lagerverwaltungen und Lagerabteilungen unter Zentralverwaltung

Dauer

eingerichtet am 14.05.53 (Umbenennung aus BAU 505 UND ITL) {36};
geschlossen am 05.10.53 [1] (1).

Zuständigkeit

GULAG des MJu {37}.

Standort

Station Nauschki an der Ostsibirischen Eisenbahn (Burjatisch-Mongolische ASSR) {37}.

Wirtschaftstätigkeit

Arbeiten in Aufbereitungsfabriken und Bau des Bergbau-Aufbereitungskombinats der Aktiengesellschaft "SowMongolMetall", Bau- und Montagearbeiten auf dem Bau 505 des Ministeriums für Verkehr (MPS) [1], [2. Abschnitt 4. Bl. 17].

Insassenzahlen

25.05.53 — 7.044 (2) [3. Bl. 3–15];
15.07.53 — 6.020 [2. Abschnitt 4. Bl. 17].

Leiter

kommissarischer Leiter: Oberst im Innendienst K. F. WISSARIONOW, 14.05.53 (?) (3) — 05.10.53 [1, 4];
Stellvertreter: Major im Innendienst S. S. SRETENSKI, 19.05.53 — ? [5].

Archiv

Enthält das Archiv des BAUS 505 UND ITL und des SELENGA-ITL. 1956 wurden in der OITK (Abteilung für Besserungsarbeitskolonien) des MWD der Burjatisch-Mongolischen ASSR aufbewahrt: 41.763 Personalakten von Häftlingen, 1861 Geschäftsunterlagen;
in der 1. Spezialabteilung des MWD der Burjatisch-Mongolischen ASSR: Personalakten von Offizieren;
in der Personalabteilung des KUNEJEWSKI-ITL: Personalakten {1}. 1996 — im Informationszentrum (IZ) des MWD der Republik Burjatien: Befehle, Geschäftsunterlagen, Überprüfungsprotokolle, Unterlagen verstorbener Häftlinge und Kinder, alphabetische Häftlingskartei (81.000 Einträge), Protokolle über die Abschreibung und Vernichtung von Personalakten von Häftlingen [6].

Fußnote(n)

(1) Die Verfügung des Ministerrats 2500–1032s vom 23.09.53 schrieb vor: das MJu sollte weitere 17.500 Häftlinge in das KUNEJEWSKI-ITL verlegen, darunter auch einen Teil jener Häftlinge, die im Bergbau-Aufbereitungskombinat der sowjetisch-mongolischen AG "SowMongolMetall" (bis 01.11.53) und auf dem Bau 505 des Ministeriums für Verkehr (MPS) in der Mongolischen Volksrepublik (im Dezember 1953) eingesetzt wurden;
dem Ministerium für Verkehr (MPS) sollten im IV Quartal 1953 für den Bau 505 als Ersatz für die im Eisenbahnbau fehlenden Häftlinge militärische Bautrupps zugestellt und für das Bergbau-Aufbereitungskombinat 4.000 Personen ausgewählt werden [2. Abschnitt 4. Bl. 24–25], [7]. Befehl zur Auflösung ab 01.01.54;
die Produktionsobjekte sollten an die Eisenbahn und die militärischen Bautrupps des Ministeriums für Verteidigung (MO) UdSSR übergeben werden [1]. Gemäß [1] sollten folgende Häftlinge in das KUNEJEWSKI-ITL verlegt werden: Männer mit einer verbliebenen Freiheitsstrafe von mehr als sechs Monaten. Die restlichen Häftlinge sollten in die Abteilung für Besserungsarbeitskolonien (OITK) der Burjatisch-Mongolischen ASSR verlegt werden.
(2) Davon 152 Frauen.
(3) Ernennung vor Umbenennung des ITL (01.04.53) [4], Angaben über seinen Nachfolger wurden nicht gefunden.

Quellennachweis

1. Befehl 0238 des MJu vom vom 05.10.53.
2. GARF. f. 9414. op. 1. d. 580.
3. Ebenda. d. 165.
4. Befehl 022/l des MJu vom 01.04.53.
5. Befehl 368/l des MJu vom 19.05.53.
6. Brief 2/3448 des Informationszentrums des MWD der Republik Burjatien vom 26.12.96.
7. Befehl 0221 des MJu vom 28.09.53.

Quelle

Das System der Besserungsarbeitslager in der UdSSR 1923-1960. Handbuch. Hrsg. Michail Smirnow

Weitere Lager

BAU 505 UND ITL DER HAUPTVERWALTUNG DER LAGER FÜR INDUSTRIEBAU
KUNEJEWSKI-ITL