Kurzinfo | Das Raitschicha-ITL bestand von Februar 1938 bis Juni 1942, seine Verwaltung befand sich in Raitschichinsk. Die maximale Insassenzahl im Lager betrug 11.100 Personen, die bei der Erschließung eines Kohlevorkommens eingesetzt wurden. |
Zuordnung | Lagerverwaltungen und Lagerabteilungen unter Zentralverwaltung |
Dauer | eingerichtet am 26.02.38 [1];
geschlossen am 04.06.42 (?) [2] (1). |
Zuständigkeit | GULAG ab 26.02.38 [1];
UTP ab 26.02.38 [3];
GULGMP ab 02.07.41 [4]. |
Standort | Region Chabarowsk, Gebiet Amur, Bezirk Bureinski, Dorf Raitschicha (heute: Stadt Raitschichinsk) {11, 13}. |
Wirtschaftstätigkeit | Erschließung der Kohlevorkommen in Raitschicha [1]. |
Insassenzahlen | 01.07.38 — 4.843, 01.01.39 — 8.711 (2), 01.01.40 — 11.034 (Erfassungs- und Verteilungsabteilung des GULAG - URO);
01.01.41 — 9.956, 01.07.41 — 9.828 [5];
01.01.42 — 7.696 [6];
01.04.42 — 5.060 (3) [7].
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Leiter | Leiter: ?. ?. PEREDERI, 26.02.38 — 15.06.38 [1, 8] (4);
kommissarischer Leiter: Oberleutnant der Staatssicherheit G. P. SAKARJAN, 23.05.38 — 04.10.38 [9] (5);
Leiter: Brigadekommissar N. A. ALEKSCHINSKI, 16.11.38 — ? [10];
Oberleutnant der Staatssicherheit M. M. SARUCHANJAN, 02.11.39 — frühestens 04.06.42 [11, 2]. |
Archiv | 1956 — in der UITLK (Verwaltung der Besserungsarbeitslager und -kolonien) der MWD-Verwaltung Region Chabarowsk: 13.562 Personalakten von Häftlingen;
in der OITK (Abteilung für Besserungsarbeitskolonien) der MWD-Verwaltung Gebiet Amur ("einige Unterlagen") {1}. 1997 — im Staatsarchiv der Region Chabarowsk: Unterlagen der Politabteilung des ITL, u.a. persönliche und Personalakten von "Mitgliedern der KPdSU und des Komsomol" [12]. |
Fußnote(n) | (1) Gemäß [2] wurde das RAITSCHICHA-ITL der Verwaltung der Besserungsarbeitslager und -kolonien (UITLK) der NKWD-Verwaltung Region Chabarowsk unterstellt, und am 28.01.43 wurde es aus der Liste aller bestehenden ITL-Standorte ausgeschlossen [13];
wahrscheinlich wurde im Zuge der geänderten Unterstellung seine Verwaltung aufgelöst.
(2) Zum 01.10.38 waren es 8.017 Personen, davon 1.114 Verurteilte wegen konterrevolutionärer Verbrechen und 3.129 als sozial-gefährliche und sozial-schädliche Elemente Verurteilte [14].
(3) Davon 243 Frauen und 488 Verurteilte wegen konterrevolutionärer Verbrechen [7].
(4) Gemäß [15] aus dem Dienst entlassen und "wegen Vernachlässigung der Raitschicha" verhaftet.
(5) Die Verhaftung erfolgte spätestens am 11.38 [16]. Der Befehl über die Entlassung wegen Verhaftung stammt vom 05.10.39 [17]. |
Quellennachweis | 1. Befehl 0084 des NKWD vom 26.02.38.
2. Befehl 0207/215s des NKWD-NKUP vom 04.06.42.
3. Befehl 00212 des NKWD vom 26.02.41.
4. Befehl 00885 des NKWD vom 02.07.41.
5. GARF. f.9414. op. 1d.. d. 371. l. 2, 54.
6. Ebenda. d. 372. l. 7ob., 8.
7. Ebenda. d. 378. l. 3.
8. Zentralarchiv des FSB. Chiffrentelegramm. Ausgangsnr. 1328 vom 15.06.38.
9. GARF. Dienstkarte des GULAG.
10. Befehl 2401 des NKWD vom 16.11.38.
11. Befehl 2014 des NKWD vom 02.11.39.
12. Brief 2–11/8 des Staatsarchivs Region Chabarowsk vom 20.02.97.
13. Befehl 00129 des NKWD vom 28.01.43.
14. GARF. f. 9414. op. 1. d. 1140. l. 140.
15. Ebenda. d. 12. l. 201.
16. Zentralarchiv des FSB. f. 3-оs. op. 6. d. 13. l. 214.
17. Befehl 1866 des NKWD vom 05.10.39. |
Autor(en) | Sergei Sigatschow, Sergei Filippow |
Quelle | Das System der Besserungsarbeitslager in der UdSSR 1923-1960. Handbuch. Hrsg. Michail Smirnow |