Kurzinfo | Das Baraschewo-ITL bestand von Mai 1953 bis März 1954, seine Verwaltung befand sich in der Siedlung Jawas (Mordwinische ASSR). Im Lager waren bis zu 1.000 Personen inhaftiert, die in diversen Industriebetrieben, in der Holzbeschaffung und zu Bauarbeiten eingesetzt wurden. |
Zuordnung | Lagerverwaltungen und Lagerabteilungen unter Zentralverwaltung |
Dauer | eingerichtet am 26.05.53 [1] (1);
geschlossen am 15.03.54 (Übergabe in den Bestand des EICHENHAINLAGERS) [2]. |
Zuständigkeit | GULAG des MJu [1] {37}. |
Standort | Mordwinische ASSR, Bezirk Subowo-Poljanski, Ortschaft Jawas [1, 3], {37}. |
Wirtschaftstätigkeit | Arbeitsleitung im Industriekombinat des GULAG: Bereitstellung von Arbeitskräften für die Betriebe Nr. 4, 5, 7 (Holzverarbeitung, Möbelherstellung), Metallverarbeitung, Herstellung von Ziegelsteinen, Kalk und Dachziegeln, Kleiderfabriken Nr. 1, 3, 6, Großbauten, Holzgewinnung und Torfstecherei (2) [2–5]. |
Insassenzahlen | 15.07.53 — 596 [3];
01.08.53 — 647, 01.01.54 — 492 (Erfassungs- und Verteilungsabteilung des GULAG - URO).
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Leiter | kommissarischer Leiter, Leiter (3) — Oberstleutnant Dipl.-Ing. im Innendienst A. W. DALAKISCHWILI, 26.05.53 — 15.03.54 [1, 2];
Stellvertreter: Oberst I. P. KOTOW, 19.06.53 — ? [3].
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Archiv | Im Archiv des EICHENHAINLAGERS: 54 Personalakten von Häftlingen, 96 Geschäftsunterlagen, Personalakten von freien Arbeitern {1}. |
Fußnote(n) | (1) Hervorgegangen aus den vom EICHENHAINLAGER des MWD der UdSSR übernommenen Lagerunterabteilungen (Häftlinge "des allgemeinen Kontingents") und Industriebetrieben [1].
(2) Gemäß der "Lagerkodeakte des BARASCHEWO-ITL für 1953" wurden von April bis Mai 1953 (in Übereinstimmung mit der Verfügung Nr. 934–400ss des Ministerrats der UdSSR vom 28.03.53) Industriebetriebe des Industriekombinats des GULAG aus dem EICHENHAINLAGER ausgegliedert. Dazu gehörten drei Kleiderfabriken, zwei holzverarbeitende Betriebe und ein Möbelwerk. Die Arbeiten wurden von Häftlingen des wiedereröffneten BARASCHEWO-ITL des MJu und von Häftlingen des EICHENHAINLAGERS des MWD ausgeführt, wobei letztere auf Vertragsbasis arbeiteten [3]. Den Großteil der Arbeitskräfte in diesen Betrieben stellten jedoch weiterhin die Häftlinge des EICHENHAINLAGERS (Vgl. Insassenzahlen des BARASCHEWO-ITL mit denen des EICHENHAINLAGERS).
(3) Am 10.08.53 wird der Oberstleutnant Dipl.-Ing. im Innendienst A. W. DALAKISCHWILI bereits als Verwaltungsleiter erwähnt [3]. |
Quellennachweis | 1. Befehl 0057 des MJu vom 26.05.53.
2. Befehl 00220 des MWD vom 15.03.54.
3. GARF. f. 9414. op. 1d. d. 334. l. 1–10.
4. Ebenda. op. 1. d. 218. l. 1–153.
5. Ebenda. d. 216. l. 1.
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Autor(en) | Sergei Kriwenko |
Quelle | Das System der Besserungsarbeitslager in der UdSSR 1923-1960. Handbuch. Hrsg. Michail Smirnow |
Weitere Lager | EICHENHAINLAGER
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