Kurzinfo | Das Poljanski-ITL bestand von Mai 1953 bis mindestens 1960, die Lagerverwaltung befand sich in der Stadt Krasnojarsk. Im Lager waren bis zu 16.100 Personen inhaftiert, die für Bauarbeiten im Zusammenhang mit dem staatlichen Atomprojekt, von anderen Industrie-, Zivil- und Wohnungsgebäuden, in diversen Industriebetrieben sowie in der Holzgewinnung und bei der Förderung von Bodenschätzen eingesetzt wurden. |
Zuordnung | Lagerverwaltungen und Lagerabteilungen unter Zentralverwaltung |
Dauer | eingerichtet am 14.05.53 (Umbenennung aus ITL FÜR DEN BAU VON EISENBERGWERKEN) {36};
am 01.01.60 in Betrieb {46}. |
Zuständigkeit | GULAG des MJu ab 14.05.53 {36};
GULAG des MWD ab 28.01.54 {23};
GlawPromStroi ab 03.02.55 {41};
GULAG des MWD ab 1955 (?) (1);
MWD der RSFSR ab 01.12.57 {43}. |
Standort | Stadt Krasnojarsk {37}. |
Wirtschaftstätigkeit | - Bau der Objekte 980 und 970, Bergbauarbeiten im Kombinat 815 des Ministeriums für Mittleren Maschinenbau (MSM),
- Bau von Wohnungen, einer Schule und eines Krankenhauses für das Kombinat 815 [1],
- Bau einer Maschinen- und Traktorenstation [2], es gibt ein Holzverarbeitungskombinat [3], Herstellung von Beton-Fertigteilen [4], Holzgewinnung [5], landwirtschaftliche Nebenwirtschaft, Arbeiten in KFZ-Reparaturwerkstätten und in einer Ziegelei [6. Abschnitt 4. Bl. 3]. |
Insassenzahlen | 15.05.53 — 16.099 [6. Abschnitt 4. Bl. 15];
01.01.54 — 11.657 (2), 01.01.55 — 8.479 (3), 01.01.56 — 7.454, 01.01.57 — 7.914, 01.01.58 — 9.577, 01.01.59 — 9.047, 01.01.60 — 5.496 (Erfassungs- und Verteilungsabteilung des GULAG - URO). |
Leiter | kommissarischer Leiter: (Leiter) — Generalmajor A. W. SCHAMARIN, ? — 20.01.54 [7. Bl. 281] (4);
Oberst im Innendienst I. Ja. RESCHETNIKOW, 20.01.54 — 10.04.54 [7. Bl. 281], [8] (5);
Oberst Dipl.-Ing. A. G. ANDREJEW, 10.04.54 — frühestens 10.02.55 [8, 9];
Major Je. A. SOLOTAREW, 29.04.56 — frühestens 02.12.57 [10, 11];
Stellvertreter: Oberst im Innendienst I. Ja. RESCHETNIKOW, 07.08.53 — ? [12] und 10.04.54 — ? [10]. |
Archiv | k.A. |
Fußnote(n) | (1) Offenbar wurde es ab 24.03.55 erneut dem GULAG des MWD unterstellt, als der GlawPromStroi dem Ministerium für Mittleren Maschinenbau (MSM) übergeben wurde [13].
(2) Gemäß anderen Angaben waren es am 01.01.54 10.361 Gefangene (1.296 Frauen) [7. Bl. 283].
(3) Davon 932 Frauen. Gemäß anderen Angaben waren es am 01.01.55 10.064 Gefangene (1.163 Frauen) [6. Abschnitt 3. Bl. 2ob.–22ob.].
(4) Wahrscheinlich wurde A. W. SCHAMARIN nach der Umbenennung zum kommissarischen Leiter des POLJANSKI-ITL ernannt, da er am 01.04.53 zum kommissarischen Leiter des ITL-Vorläufers ernannt worden war [14].
(5) Das Übergabeprotokoll von A. W. SCHAMARIN an I. Ja. RESCHETNIKOW ist auf den 14.03.54 datiert [7. Bl. 281]. |
Quellennachweis | 1. Befehl 00631 des MWD vom 26.07.54.
2. Befehl 635 des MWD vom 27.11.54.
3. Befehl 282 des MWD vom 18.06.54.
4. Befehl 650 des MWD vom 04.12.54.
5. Befehl 211 des MWD vom 12.05.54.
6. GARF. f. 9414. op. 1. d. 771.
7. Ebenda. d. 221. l. 281.
8. Befehl 00317 des MWD vom 10.04.54.
9. Befehl 45 des MWD vom 10.02.55.
10. Befehl 425ls des MWD vom 29.04.56.
11. GARF. f.9414. op. 1d. d. 348d. l. 328.
12. Befehl 796/lg des MJu vom 07.08.53.
13. Befehl 00135 des MWD vom 24.03.55.
14. Befehl 021/l des MJu vom 01.04.53. |
Autor(en) | Sergei Sigatschow |
Quelle | Das System der Besserungsarbeitslager in der UdSSR 1923-1960. Handbuch. Hrsg. Michail Smirnow |
Weitere Lager | BAU 994 UND ITL ITL FÜR DEN BAU VON EISENBERGWERKEN ITL FÜR DEN BAU VON HÜTTENWERKEN
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