Kurzinfo | Das ITL für den Bau der Stalin-Pumpstation bestand von Juli 1937 bis Juni 1939, seine Verwaltung befand sich im Dorf Schtschitnikowo bei Moskau. Im Lager waren bis zu 10.800 Personen inhaftiert, die eine Wasserpumpstation und mehrere Gebäude für die Landwirtschaftliche Allunionsausstellung bauten. |
Zuordnung | Lagerverwaltungen und Lagerabteilungen unter Zentralverwaltung |
Dauer | eingerichtet am 05.07.37 [1];
geschlossen am 29.06.39 [2] (1). |
Zuständigkeit | GULAG [3]. |
Standort | Gebiet Moskau, Dorf Schtschitnikowo [4]. |
Wirtschaftstätigkeit | Bau der Stalin-Wasserpumpstation (2) [3, 5], Bau der Landwirtschaftlichen Allunionsausstellung in Moskau (3) [5]. |
Insassenzahlen | 01.10.37 — 10.706, 01.01.38 — 7.001, 01.07.38 — 9.601 (4), 01.01.39 — 2.727, 01.01.40 — 1.726 (Erfassungs- und Verteilungsabteilung des GULAG - URO). |
Leiter | Leiter: A. A. USSIJEWITSCH, 05.07.37 — 22.08.39 [6];
kommissarischer Leiter: I. B. JAWIZ, spätestens 17.01.39 — 10.09.39 [7, 4] (5). |
Archiv | GARF. f. 9489. |
Fußnote(n) | (1) Nach Abschluss der Bauarbeiten an der Stalin-Pumpstation wurde sie dem Kombinat "MosWodoProwod" zum Betrieb übergeben (Protokollunterzeichnung am 25.01.39 [5]). Die Bauverwaltung wurde per Befehl [2] aufgelöst (das Auflösungskomitee der Bauverwaltung wurde per Befehl 21 an die Bauverwaltung vom 10.09.39 aufgelöst [4]). Die Häftlinge blieben bis Ende des Jahres auf der Baustelle (die letzte Erwähnung des ITL in den Berichten der URO stammt vom 01.01.40).
(2) Die Station war für die Wasserversorgung der östlichen und südöstlichen Bezirke von Moskau geplant. Ihr Bau wurde aus Mitteln des Moskauer Stadtrats (Mossowjet) bestritten und erfolgte gemäß den von "MosWodoProwod" erarbeiteten Kostenplänen. Per Verfügung des Präsidiums des Mossowjets wurde für die Station eine Kapazität von 738.000 Kubikmetern pro Tag festgelegt [8, 5].
(3) Im Mai 1938 wurde der Bau der Landwirtschaftlichen Allunionsausstellung dem NKWD der UdSSR übergeben, um "die operative Bauleitung zu übernehmen und für die verbleibende kurze Frist die notwendige Hilfe zu leisten". Vorher standen die Bauarbeiten unter der Leitung des Volkskommissariats für Landwirtschaft (NKS) [5].
(4) Am 01.10.38 waren 8.310 Personen inhaftiert, davon 7 Verurteilte wegen konterrevolutionärer Verbrechen sowie 1.595 als sozial-gefährliche und sozial-schädliche Elemente Verurteilte [9].
(5) 1938-1939 war I. B. JAWIZ stellvertretender Bauleiter [4], A. A. USSIJEWITSCHS Ausscheiden aus dem Amt wurde nach dem von ihm zuletzt unterzeichneten Befehl an die Bauverwaltung datiert [7]. |
Quellennachweis | 1. Befehl 91 des NKWD vom 05.07.37.
2. Befehl 391 des NKWD vom 29.06.39.
3. Anordnung 45 des GULAG des NKWD vom 17.08.37.
4. GARF. f. 9489. op. 2. d. 138. l. 45.
5. Ebenda. op. 1. d. 38. l. 1–82.
6. Ebenda. Dienstkarte des GULAG.
7. Ebenda. f. 9489. d. 135. l. 1, 25.
8. Ebenda. f. 9414. op. 1. d. 2930. l. 7.
9. Ebenda. d. 1140. l. 141. |
Autor(en) | Sergei Kriwenko |
Quelle | Das System der Besserungsarbeitslager in der UdSSR 1923-1960. Handbuch. Hrsg. Michail Smirnow |
Weitere Lager | DMITROW-ITL
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