biographie

 
   
 
 

Bodo

Platt

 
 

Bodo Platt berichtet über seine Haft im Gefängnis Wologda:

"Die Angst und das Misstrauen verließen mich jedoch auch in den folgenden Tagen nicht, bis eine Gruppe von Litauern in unsere Zelle verlegt wurde, fast ausschließlich ganz junge Menschen, die auf mich einen bleibenden Eindruck machten. Täglich sangen sie ihre litauischen Lieder und ihre Nationalhymne, die laut und dröhnend durch die Katakomben hallten. Stolz waren sie, aufrecht und von einem nbändigen Geist des Widerstandes getragen. Unter ihnen befand sich ein junger Priester. Sie alle hatten in nationaler Gesinnung gegen die sowjetische Herrschaft aufbegehrt. Es waren Tage, die mir persönlich Mut gegeben haben, in denen ein erwachender Zorn, vielleicht auch Hass in mir den Willen weckte, mich nicht brechen zu lassen, zu widerstehen, welche Schikanen, welche Qualen auch auf mich zukommen sollten."

Bodo Platt: Sobirai Weschtschi! Pack deine Sachen! Jugendjahre im Gulag. Herausgegeben von Andrea Huterer. Schriftenreihe des Berliner Landesbeauftragten für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen DDR.

Band 20. S. 38.

   
 

1930

Geb. in Görlitz.

1945

Evakuierung aus Görlitz. Flucht nach Schönlinde / Nähe Karlsbad.

1946

Anschluss an eine Widerstandsgruppe, die sich den Anschluss der Sowjetischen Besatzungszone an die Westzonen zum Ziel setzt.

04.05.1948

Verhaftung.

Mai 1948

Untersuchungshaft, zunächst in Gera.

Ende Mai 1948

Transport nach Potsdam, Untersuchungshaft im Gefängnis in der Leistikowstraße.

Oktober 1948

Prozess gegen die gesamte Gruppe (26 Personen) vor einem sowjetischen Militärtribunal. Verurteilung zu 20 Jahren Haft (20 Gruppenmitglieder erhalten 25 Jahre, drei 20 und drei (Frauen) 15 Jahre).

Oktober/November 1948

Abtransport ins Speziallager Sachsenhausen.

November 1948

Wegen Erkrankung Verlegung in die so genannten Steinbaracken.

Frühjahr 1949

Nach Genesung Verlegung aus den Steinbaracken in eine große Baracke zu den Gefangenen, die nicht für einen Transport in die Sowjetunion vorgesehen waren.

September 1949

Die Gefangenen erhalten erstmals Schreiberlaubnis. Bodo Platt kann eine Nachricht an seine Verwandten senden.

November 1949

Transport in die Sowjetunion, zunächst ins Transitgefängnis Orscha, dann in die Butyrka.

Januar 1950

Weitertransport nach Wologda.

Februar 1950

Weitertransport über Kotlas, Uchta und Petschora nach Inta. Einsatz in einer Baubrigade in Inta.

Winter 1950/1951

Meldung zur Arbeit im Schacht.

Mitte 1951

Leistenbruch. Operation. Danach Ausbildung zum Steiger.

Februar 1954

Erstmals Korrespondenzerlaubnis.

Februar 1955

Abtransport aus Inta nach Suchobeswodnoje.

Januar 1956

Abtransport aus Suchobeswodnoje. Ankunft in der Bundesrepublik Deutschland (Friedland) bei Mutter und Schwester, die auf Grund politischen Drucks aus der DDR geflohen waren.

1956-1959

Studium der Geschichte, Deutsch und Gemeinschaftskunde (fürs Lehramt).

1959-1995

Wirkt als Lehrer in Grund- und Hauptschulen, später als Schulleiter an einer Realschule.

24.11.1994

Rehabilitierung.

Herbst 2006

Publikation der Erinnerungen von Bodo Platt: "Sobirai weschtschi ! Pack deine Sachen! Jugendjahre im Gulag" in der Schriftenreihe des Berliner Landesbeauftragten für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen DDR.

Lagerhaft in

MINERALLAGER, UNSCHA-ITL

     
 

Fotos, Illustrationen und Dokumente

Platt: 1945Platt: Leistikowstraße, TreppenaufgangPlatt: Gang im GefängnisPlatt: ZellentürPlatt: Gefängniszelle

Platt: 1945

Platt: Leistikowstraße, Treppenaufgang

Platt: Gang im Gefängnis

Platt: Zellentür

Platt: Gefängniszelle

Platt: Zelle von innenPlatt: Zelle. InnenansichtPlatt: Zelle in der LeistikowstraßePlatt: ZellenfensterPlatt: Pfingstkirche

Platt: Zelle von innen

Platt: Zelle. Innenansicht

Platt: Zelle in der Leistikowstraße

Platt: Zellenfenster

Platt: Pfingstkirche

Platt: Sachsenhausen 2003. Erhaltener Rest des ZellenbausPlatt. Sachsenhausen 2003. Fundamente der ZellenPlatt: Sachsenhausen 2003. Teil des Zellenbaus, ehem.Gefängnis der GestapoPlatt: Sachsenhausen 2003,Grundriss einer Zelle für 12 MannPlatt: Sachsenhausen. Befestigungsanlagen

Platt: Sachsenhausen 2003. Erhaltener Rest des Zellenbaus

Platt. Sachsenhausen 2003. Fundamente der Zellen

Platt: Sachsenhausen 2003. Teil des Zellenbaus, ehem.Gefängnis der Gestapo

Platt: Sachsenhausen 2003,Grundriss einer Zelle für 12 Mann

Platt: Sachsenhausen. Befestigungsanlagen

Platt: Sachsenhausen 2003. Baracke, belegt 1948/49Platt: Sachsenhausen 2003. Sammelplatz - Transport in UdSSRPlatt: Sachsenhausen 2003. Eingangstor - ehem.KZ SachsenhausenPlatt: PostkartePlatt: Brief der Mutter

Platt: Sachsenhausen 2003. Baracke, belegt 1948/49

Platt: Sachsenhausen 2003. Sammelplatz - Transport in UdSSR

Platt: Sachsenhausen 2003. Eingangstor - ehem.KZ Sachsenhausen

Platt: Postkarte

Platt: Brief der Mutter

Platt: Brief an die FamiliePlatt: GlückwunschkartePlatt: GeburtstagskartePlatt: WeihnachtskartePlatt: Suchobeswodnoje 1955

Platt: Brief an die Familie

Platt: Glückwunschkarte

Platt: Geburtstagskarte

Platt: Weihnachtskarte

Platt: Suchobeswodnoje 1955

Platt: November 1955.jpgSuchobeswodnoje: Grab E. NüssePlatt: Fußball Sommer 1955Platt: Fußball Winter 1955Platt: Heimkehr

Platt: November 1955.jpg

Suchobeswodnoje: Grab E. Nüsse

Platt: Fußball Sommer 1955

Platt: Fußball Winter 1955

Platt: Heimkehr

Platt: RehabilitierungPlatt: Rehabilitierung (deutsch)   

Platt: Rehabilitierung

Platt: Rehabilitierung (deutsch)