biographie

 
   
 
 

Gertrude

Adamowna

Rau

 
 

1990 wohnte Gertruda Rau gemeinsam mit ihrer Tochter in einer kleinen Einzimmerwohnung. Alle Versuche, eine größere Wohnung zu erhalten, blieben erfolglos. „Dieser Mensch, der unschuldig zum Opfer wurde und in seinem Leben buchstäblich alles verlor, erhält keinerlei Wiedergutmachung. Für den Rest ihres Lebens hat sie keine eigene Wohnung und erhält als Rente nur 55 Rubel. … Wurden etwa ihre Rechte nicht ständig verletzt?! Man hat ihr Leben zerstört, ihre Gesundheit ruiniert, Besitz und Wohnung weggenommen. Hat man sich dafür wenigstens bei ihr entschuldigt oder den Schaden wiedergutgemacht? … Kann denn diese Frau, deren Mann an der Front fiel und die selbst Opfer der stalinistischen Willkür wurde, nicht einmal zum 40. Jahrestages des Sieges einen würdigen Platz für den kleinen verbleibenden Rest ihres Lebens erhalten?“

Maja Pawlowna Suslowa, eine Bekannte Gertruda Raus, in einem Brief an MEMORIAL. Uglitsch, 1990.

   
 

1906

In San Francisco (USA) geboren. Mit drei Jahren Waise. Wächst bei Verwandten und im Kinderheim auf.
Wohnt einige Zeit bei Verwandten in Saratow. Arbeitet in einer Stickerei.

1941

Ihr Mann, Leonid Rebrik, stirbt kurz nach Kriegsausbruch an der Front.

1942

Verhaftung in Saratow. Wird beschuldigt, einen antisowjetischen Witz gehört und nicht gemeldet zu haben.

10.07.1943

Verurteilung durch den Sonderausschuss beim NKDW nach dem so genannten Buchstabenparagraphen ASA (antisowjetische Agitation) zu zehn Jahren Lagerhaft und anschließender Verbannung.

1943 – 1952

Haftverbüßung im Lagergebiet Nowossibirsk.

1952

Entlassung nach vollständiger Haftverbüßung.

14.04.1958

Rehabilitierung.

1960

Wird mitten in der Nacht aus Kertsch ausgewiesen, wegen Zugehörigkeit zur deutschen Minderheit.

1990

Wohnt in Mariupol.

Lagerhaft in

SIBIRISCHES ITL

     
 

Fotos, Illustrationen und Dokumente

Suslowa, M. P.: Brief S. 1Suslowa, M. P.: Brief S. 2   

Suslowa, M. P.: Brief S. 1

Suslowa, M. P.: Brief S. 2