biographie

 
   
 
 

Nikolai

Alexandrowitsch

Makulow

 
 

Ungeachtet aller ausnahmslos schweren Bedingungen der Untersuchungshaft und der erlittenen seelischen Erschütterungen habe ich weder in meiner Gefangenschaft noch in der Verbannung das Gesicht eines Sowjetischmeschen verloren und habe mich bemüht, alle Kräfte und Kenntnisse gleichberechtigt dem Land, dass einen schrecklichen Krieg erlebte, zu geben.

Aus N. A. Makulows Autobiographie, Leningrad 20.05.1959

   
 

07.04.1897

Im Dorf Urei, Gouvernement Pensa geboren.

1904

Der Vater, ein Angestellter in der Moskauer Bäderverwaltung, stirbt und hinterlässt seine Frau und fünf Kinder. Umzug der Familie in die Stadt Temnikow, wo die Mutter mit Näharbeiten den Lebensunterhalt für die Familie verdient.

1911

Umzug nach Saratow.

Mai 1916

Absolvent der Fachschule für Mechanik und technische Chemie Saratow.

01.06. - 09.10.1916

Absolvent des Schnellläuferkurses der Technischen Fachschule für Artillerie, Dienstgrad: Artillerietechniker. Abkommandierung zur Bildung schwerer Artillerie in Gatschino.

Oktober 1916 - April 1918

Kämpft im 1. Weltkrieg, überwiegend belorussische Front.
Versetzung zunächst ins Innere Russlands und später in die Reserve.

April - Sept. 1918

Arbeitet als Landvermesser in Temnikow.

Sept. 1918

Eintritt in die Rote Armee, meldet sich freiwillig für die Front.

1918 - 1920

Kämpft im Bürgerkrieg, nach Kriegsende Dienst in der Reserve.

Sept. 1922 - April 1928

Ausbildung in Leningrad an der Artillerieakademie der Roten Armee, Abschluss als Artillerieingenieur.

Juni 1928 - August 1939

Arbeitet in den Kirowwerken, leitender Konstrukteur für die Spezialproduktion der Artillerieabteilung des Betriebs. Zahlreiche Auslandsaufenthalte in Deutschland, Frankreich, Italien, Holland u.a.

August 1939

Verhaftung in Moskau, wird der Spionage und der Schädlingstätigkeit beschuldigt.

August 1939 - Juli 1941

Untersuchungshaft, davon die meiste Zeit Einzelhaft im Suchanow-Gefängnis (eines der berüchtigtsten). Physische und psychische Folter.

06.07.1941

Verurteilung durch das Militärkollegium des Obersten Gerichtshofes der UdSSR nach Artikel 58-7 und 11 zu fünfzehn Jahren Lagerhaft und fünf Jahren Entzug der Bürgerrechte.

August 1941 - Juni 1944

Haftverbüßung im Nord-Petschora-ITL, Einsatz beim Eisenbahnbau.

Juni 1944 - Juli 1953

Deportation in die Leningrader Scharaschka OKB-172 (Spezialgefängnis für Forschungszwecke mit hochqualifizierten Gefangenen). Arbeitet dort als Konstrukteur und die letzten beiden Jahre als erster Stellvertreter des Hauptkonstrukteurs der Scharaschka.

Juli 1953 - August 1954

Nach Schließung der "Scharaschka" OKB-172 Deportation in ein Sonderlager in die Mordwinische ASSR. Arbeitet im Holzbearbeitungswerk Nr. 7 als leitender Ingenieur und Konstrukter.

August 1954 - Dezember 1955

Verbannung in die Region Krasnojarsk, Siedlung Teja, nach vollständiger Haftverbüßung. Wird im Holzeinschlag eingesetzt. Wegen der unerträglichen Lebens- und Arbeitsbedingungen erleidet er eine Lähmung und sieht sich dadurch gezwungen, in die Siedlung Schilinka, Gebiet Krasnojarsk umzuziehen.

12.11.1955

Rehabilitierung und Haftentlassung.

Januar 1956

Rückkehr nach Leningrad.

06.02.1956

Kehrt auf seinen Arbeitsplatz in den Leningrader Kirowwerken zurück.

Sommer 1957

Aus gesundheitlichen Gründen Pensionierung.

1964

Stirbt in Leningrad.

Lagerhaft in

NORD-PETSCHORA-ITL, EICHENHAINLAGER

     
 

Fotos, Illustrationen und Dokumente

Makulow, N. A.    

Makulow, N. A.