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Das war vor langer Zeit...

Doch mir ist wie gestern.



Alles kann ich nicht vergessen

Jede Nacht sehe ich das Lager und die Taiga

Stapel gefrorener Leichen.



Wieder werden wir zur Arbeit geführt

Doch nicht alle kehren zurück

Jemand wird wieder auf den Stapel gelegt.



Das war vor langer Zeit...

Doch mir ist wie gestern.

Wieder träume ich nachts vom Lager und der Taiga

Und wieder Stapel, Stapel, Stapel.

S. J. Reichenberg

19.03.1914

In Tschern (Gebiet Tula) geboren.

1931 - 1934

Studium an der Moskauer Kunsthochschule.

Dezember 1934

Verhaftung als Mitglied einer Studentengruppe.

1935 - 1945

Verbüßung der Lagerhaft im ersten Jahr im Wolschski-ITL, restliche Haftzeit im Lagergebiet von Kolyma. Einsatz in der Holz- und Goldgewinnung.

Januar 1935 - 13.10.1935

Untersuchungshaft in einem Moskauer Gefängnis.

15.10.1935

Verurteilung durch einen Sonderausschuss beim NKWD nach Artikel 58-10 (angeblich war ein Attentat auf Stalin geplant) zu zehn Jahren Lagerhaft.

Januar 1945

Entlassung nach vollständiger Haftverbüßung.

Februar 1945 - August 1945

Arbeitet als Bühnenbildner und Regisseur am Maxim Gorki Theater für Schauspiel und Musik in Magadan.

August 1945

Umzug nach Chabarowsk (Fernost), künstlerischer Leiter am Operettentheater.

Januar 1949

Erneute Verhaftung in Chabarowsk mit der selben Beschuldigung.

27.04.1949

Verurteilung durch einen Sonderausschuss beim MGB nach Artikel 58-10 zu ewiger Verbannung.

1949 - 1954

Verbannung in Petropawlowsk (Kasachstan). Arbeitet als Kunstmaler.

1954

Aufhebung der Verbannung.

27.09.1958

Rehabilitierung.

1986

Stirbt in Tschernogolowka (Gebiet Moskau).

Lagerhaft in

NORDÖSTLICHES ITL, WOLGA-ITL UND BAU VON STAUANLAGEN

Reichenberg, S. J.: Gedicht

Reichenberg, S. J.: Sterbender Häftling

Reichenberg, S. J.: Häftling mit Mütze

Reichenberg, S. J.: Ausgemergelter Häftling

Reichenberg, S. J.: Zwei Häftlinge

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