gulag
 

 

MINERALLAGER

   
 

Auch

Sonderlager Nr. 1
OssobLag Nr. 1
MinLag
Mineral-ITL

   

Fotos, Illustrationen
und Dokumente

 

Kurzinfo

Das Minerallager (Sonderlager Nr. 1) bestand von Februar 1948 bis März 1957, seine Verwaltung befand sich in Inta. Im Lager waren bis zu 34.500 Personen inhaftiert, die bei der Kohleförderung, im Schachtbau, im zivilen und Industriebau sowie in diversen Industriebetrieben eingesetzt wurden.

Biographien

Alla Jewgenjewna Tumanowa (Reif)
Bodo Platt
Eduard Lindhammer
Ernst Friedrich Wirth
Hans Jürgen Jennerjahn
Helmut Tisch
Jewgenija Dmitrijewna Wrublewskaja
Susanna Solomonowna Petschuro
Wassili Alexejewitsch Grezki

Zuordnung

Lagerverwaltungen und Lagerabteilungen unter Zentralverwaltung

Dauer

eingerichtet am 28.02.48 auf dem Gebiet des INTA-ITL [1] (1);
geschlossen am 06.03.57 (sämtliche Lagerunterabteilungen wurden dem PETSCHORA-ITL übergeben [2], [3. Bl. 1-25], [4. Bl. 1-5].

Umstrukturierung

1954 in ein ITL (2).

Zuständigkeit

GULAG ab 28.02.48 [1];
GULGMP zum 17.03.50 [5], [6. Abschnitt 1. Bl. 1], {3, 29};
GTU des MWD ab 28.03.53 {32};
GULAG des MWD ab 08.02.54 {39};
MWD der ASSR der Komi ab 07.10.55 [7];
GUITK des MWD der UdSSR ab 31.01.57 {43}.

Standort

in der Nähe von Inta [1];
ASSR der Komi, Bezirk Koschwinski, Siedlung Inta [3. Bl. 1-25], [6. Abschnitt 1. Bl. 2], {19, 29} (3).

Wirtschaftstätigkeit

- Betrieb des Inta-Kombinats des MWD (MUP) (Kombinat "IntaUgol"): Kohleförderung in den Schächten Nr. 1-4, 6, 7, 10, Bau der neuen Schächte Nr. 5, 9, 11-14 und Einsatz in den genannten Schächten,
- Einsatz auf Großbaustellen, im Wohnungs- und Straßenbau,
- Entwässerungsarbeiten [3. Bl. 1-25], [4. Bl. 1-5], [6. Abschnitt 2], [11, 12],
- Arbeiten in den Bergwerken Jedschid-Kyrta und Koschim [13] (4),
- Einsatz im Reparaturwerk (Siedlung Inta), Ziegeleiwerk und Holzverarbeitungskombinat (Siedlung Inta),
- Erdarbeiten, Holzgewinnung für die Landwirtschaft (zum 01.03.52),
- Bau eines Schlackensteinbetriebs für das Kombinat "IntaUgol" des MUP (Ministerium für Kohleindustrie) in der Siedlung Inta,
- Einsatz in Fuhrparks und an der Holzbörse, Holzgewinnung für das Inta-Kombinat des MUP (zum 01.01.54) [6. Abschnitt 2.].

Insassenzahlen

09.48 — 9.332, 12.48 — 10.373;
01.01.49 — 24.112, 01.01.50 — 28.371, 01.01.51 — 33.056, 01.01.52 — 34.448 (5) (Erfassungs- und Verteilungsabteilung des GULAG - URO);
01.01.53 — 27.785 [14] (6) ;
01.01.54 — 28.055, 01.01.55 — 15.259, 01.01.56 — 10.327 (Erfassungs- und Verteilungsabteilung des GULAG - URO);
28.03.57 — 6.819 [3. Bl. 1–25] (7).

Leiter

Leiter: Oberst I. I. SMIRNOW, 27.04.48 - 30.10.48 [15, 16] (8);
Oberst des Verwaltungsdienstes M. I. CHALEJEW, 30.10.48 - frühestens 05.01.52 [16, 17], [18. Bl. 39] (9);
Oberstleutnant I. G. KOSLOW, 12.11.53 - 31.05.55 (10) [19, 20];
Oberst K. F. WISSARIONOW, 31.05.55 - 06.03.57 [2, 20];
kommissarischer Leiter: Oberstleutnant I. G. KOSLOW (erwähnt am 26.10.51 und 13.11.51) [18. Bl. 1, 36-38];
Generalmajor ?. ?. MONACHOW (erwähnt am 01.03.52) [6. Abschnitt 2. Bl. 1-2];
stellvertretender Lagerleiter: Major (Oberstleutnant) I. G. KOSLOW, 29.04.48 - frühestens 30.09.53 [6. Abschnitt 2. Bl. 1], [21, 22];
Oberst P. S. IWLEW, vom 11.05.54 - ? [23].

Archiv

Enthielt die Archive des MINERALLAGERS, des INTA-ITL und des SCHTSCHUGOR-ITL. Es wurde in der Archivabteilung der Verwaltung für Haftanstalten (UMS) des MWD der ASSR der Komi in Uchta aufbewahrt ("sämtliche Materialien") (11) {1}.

Zusätzliche Angaben

Am 30.10.48 wurden sämtliche Lagerunterabteilungen des seit dem 01.11.48 in Auflösung befindlichen INTA-ITL in den Bestand des MINERALLAGERS übernommen [16]. Nachdem die NÖRDLICHE VERWALTUNG DER LAGER FÜR EISENBAHNBAU der GULSchDS (Hauptverwaltung der Lager für Eisenbahnbau) verlegt worden war und dadurch in der Siedlung Abes Lagerräumlichkeiten leer standen, wurden am 27.05.49 alle dort frei gewordenen Lagerunterabteilungen dem MINERALLAGER übergeben und dieses mit der Einrichtung einer Lagerabteilung und der Unterbringung von 5.000 kranken und arbeitsunfähigen Häftlingen, die den besonders gefährlichen Staatsverbrechern zugerechnet wurden, beauftragt [24] (zum 28.10.51 - 11.513 Inhaftierte, die bei der Ausstattung der einzelnen Lagerobjekte eingesetzt wurden) [17. Bl. 4-25].

Fußnote(n)

(1) Eingerichtet unter der Bezeichnung "Sonderlager Nr. 1" [1]. Die Tarnbezeichnung "Mineral" erhielt es am 10.05.48 [9]. 1949-1954 existierten beide Bezeichnungen gleichberechtigt nebeneinander. Mit der Einrichtung des Sonderlagers wurde der Leiter des INTA-ITL beauftragt [1].
(2) Siehe Seite 68 des Beitrags "Das System der Besserungsarbeitslager in der UdSSR", Rubrik "Literatur".
(3) In {1} wurde fälschlicherweise angegeben: "Bezirk Intinski" (siehe {45}).
(4) Seit dem 17.11.49 wurden in den Bergwerken "Sonderkontingent"-häftlinge eingesetzt [24].
(5) Am 28.10.51 gab es 142 Häftlinge, die zu Katorga-Arbeiten verurteilt waren, und 957 Ausländer [17. Bl. 4-25].
(6) Am 01.02.53 von 31.834 Häftlingen 4.081 Häftlinge, die dem "allgemeinen Kontingent" zugerechnet wurden [24].
(7) Maximale Belegung: 28.02.48 - 25.000 [1];
30.07.48 - 15.000 [12];
27.05.49 – 20.000 [25];
19.11.49 - 26.000 [26];
16.01.50 - 28.000 [27].
(8) Am 30.07.48 wurde er nebenamtlich zum stellvertretenden Leiter des Kombinats "IntaUgol" des MWD ernannt [12].
(9) Früher Leiter des INTA-ITL und des Kombinats "IntaUgol" des MWD [11, 12];
nach der Auflösung des INTA-ITL erneute Ernennung zum Leiter des Inta-Kohle-Kombinats des MWD [14].
(10) De facto trat er den Posten früher an, da er bereits am 02.11.53 erwähnt wird [28].
(11) Möglicherweise wurden die Unterlagen im Bestand des PETSCHORA-ITL aufbewahrt.

Quellennachweis

1. Befehl 00219 des MWD vom 28.02.48.
2. Befehl 0163 des MWD vom 06.03.57.
3. GARF. f. 9414. op. 1. d. 297.
4. Ebenda. d. 291.
5. Befehl 0174 des MWD vom 17.03.50.
6. GARF. f. 9414. op. 1. d. 566.
7. Befehl 00396 des MWD vom 07.10.55
8. Verfügung 81ss des MWD vom 28.02.55.
9. Befehl 00508 des MWD vom 10.05.48.
10. GARF. f. 9414. op. 1. d. 1843.
11. Befehl 00472 des MWD vom 29.04.48.
12. Befehl 000907 des MWD vom 30.07.48.
13. Befehl 001048 des MWD vom 17.11.49.
14. GARF. f. 9414. op. 1. d. 1393. Bl. 13.
15. Befehl 501ls des MWD vom 27.04.48.
16. Befehl 001289 des MWD vom 30.10.48.
17. Verfügung 785 des MWD vom 27.12.48.
18. GARF. f. 9414. op. 1. d. 640.
19. Befehl 1981ls des MWD vom 12.11.53.
20. Befehl 710ls des MWD vom 31.05.55.
21. Befehl 519ls des MWD vom 29.04.48.
22. Befehl 245ss/00861/00225 des Generalstaatsanwalts, MWD und MJu vom 30.09.53.
23. Befehl 1270ls des MWD vom 11.05.54.
24. GARF. f. 9414. op. 1. d. 118. l. 30.
25. Befehl 00502 des MWD vom 27.05.49.
26. Befehl 001062 des MWD vom 19.11.49
27. Befehl 0054 des MWD vom 16.01.50.
28. Befehl 0291 des MWD vom 02.11.53.

Autor(en)

Dmitri Schkapow

Quelle

Das System der Besserungsarbeitslager in der UdSSR 1923-1960. Handbuch. Hrsg. Michail Smirnow

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